chapter 37

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Wir waren mittlerweile schon fast drei Wochen hier. Manus Handy explodierte täglich mit Nachrichten von Andreas, Sucker und auch Kai. Wir hatten schon den 18. Februar, morgen war also mein Geburtstag und auch wenn ich nicht feiern wollte, war mir klar, dass Manu etwas vorhatte. Ich lächelte bei dem Gedanken. In den letzten Wochen sind wir uns wieder näher gekommen, meine Alpträume wurden weniger und aktuell konnte Manu mich auch ohne Vorwarnung umarmen.

Genau in dem Moment spürte ich seine Arme um meine Hüfte und sein Atem in meinem Nacken. "Hey Chrissy", flüsterte er sanft und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Worüber denkst du nach?". Ich hielt ihm sein Handy hin. "Schon wieder zig Anrufe und Nachrichten.". Er seufzte und nahm mir sein Handy ab. "Wir fahren heim, wenn du es sagst.". Ich nickte leicht. "Schreib Andy, dass wir am Donnerstag nach Düsseldorf zur Show kommen.". Ich sah ihn an und atmete durch. "Ich krieg das schon hin.".

Misstrauisch betrachtete Manu mich und strich sich durchs Haar. "Sicher? Wir beide kommen klar, aber auf der Bühne musst du mit deinem Bruder agieren und mit den Fans.". "Ich halt mich von Andy so gut es geht fern, ein High Five bekomm ich wohl hin und Fans hol ich nur weibliche.". Überzeugt war er nicht, dennoch entsperrte er sein Handy und schrieb Andy eine kurze Nachricht.
Hey Andreas, kommen am Donnerstag pünktlich nach Düsseldorf. Bring bitte Chris Outfits mit.

Ich strich behutsam über Manus Wange. "Ich kann mich nicht Ewigkeiten hier verkriechen, auch wenns schön ist.". "Ich weiß, ich mach mir nur Sorgen.". "Ich weiß doch.". Lächelnd löste ich mich von ihm und ging an einen der Schränke. "Heute Abend Lasagne?". Ich holte schon alles raus und stellte es auf die Arbeitsfläche. "Immer doch, du weißt ich liebe es, wenn du kochst.". Er setzte sich auf den Tisch und beobachtete mich, während ich unser Abendessen vorbereitete.

Die Tage, die wir hier waren, taten wir kaum etwas. Wir redeten ganz viel, lernten noch einige Dinge über uns und gingen regelmäßig an den Strand. Das Wetter war auch deutlich besser geworden, mehr Sonne und etwas schönere Temperaturen. Wir hatten uns schon versprochen öfter herzukommen, um Urlaub zu machen. Es war wunderschön und vor allem abgeschieden, niemand sprach uns hier an oder schaute doof, wenn wir händchenhaltend durch die Innenstadt spazierten.

Den Abend verbrachten wir gemeinsam auf der Couch bis ich irgendwann in seinen Armen einschlief. Als ich morgens aufwachte, lag ich alleine im Bett. Müde sah ich mich um und gähnte laut. "Guten Morgen meine kleine Schlafmütze.". Lächelnd streckte ich mich und sah dann zu ihm. "Alles Liebe zum Geburtstag Chrissy.". Er setzte sich zu mir und nahm mich sanft in den Arm. Ich genoss die Umarmung und seufzte glücklich. "Danke sehr Manu.". Wir saßen noch einige Minuten so, bis Manu flüsterte: "Na komm, mach dich in Ruhe fertig und dann essen wir Frühstück.". Ich nickte und beobachtete lächelnd wie er das Schlafzimmer verließ. Ich hatte mich noch immer nicht getraut mich vor ihm umzuziehen, dafür war meine Angst noch zu groß.

Ich stand auf und konnte sehen, dass Manu mir bereits Klamotten rausgelegt hatte. Eine meiner Ripped-Jeans, mein Lieblingsshirt und seinen Hoodie, den ich fast ununterbrochen trug. Ich zog mich also um und machte mich kurz im Bad fertig, ehe ich zu ihm in die Küche kam. "Manu", ich sah mich erstaunt um und konnte nicht glauben, was er da getan hatte. "Setz dich Schatz.". Ich lächelte ihn an und setzte mich an den Tisch. Er hatte Omelett vorbereitet, Kaffee und für mich sogar extra Joghurt geholt. "Vielen vielen Dank.".

Ich hatte in den Tagen hier gemerkt, wie viel Manu für mich tat. Es waren kleine Gesten, liebevolle Gesten, und die tat er immer wieder. Egal ob es darum ging mein Wohlfühlen zu verstärken oder einfach nur um meine, manchmal, komischen Essensgewohnheiten. Ich lächelte einfach, unglaublich glücklich. Wir aßen gemeinsam und zogen uns dann warm an, denn Manu wollte mit mir nochmal zum Strand ehe wir übermorgen schon mittags losfuhren.

Hand in Hand gingen wir erneut zum Strand und setzten uns etwas abseits. Ich hatte keinen Blick für das wunderschöne Meer, denn ich konnte nur auf unsere ineinander verschränkten Finger schauen. "Du Manu?". Er sah mich an und folgte meinem Blick. "Wir müssten reden, bitte." Er nickte und kniete sich langsam vor mich. Erschrocken sah ich ihn an. "Nein Manu, nein nein.". Lachend schüttelte er den Kopf. "Lass mich ausreden Chrissy, keine Panik.".

Ich nickte leicht und beobachtete ihn. Mit leicht zittrigen Händen holte er aus seiner Jackentasche einen schlichten, silbernen und wunderschönen Ring heraus. "Ich möchte dir versprechen, dass-", er atmete kurz durch und sah mir genau in die Augen. "-Dass ich immer an deiner Seite sein werde, für dich da sein und dich beschützen werde. Auch wenn ich mal nicht in Person bei dir sein kann, dann sollst du trotzdem wissen, dass du niemals allein bist.". Sanft nahm er meine Hand und steckte mir den Ring an meinen Finger." Ich möchte eine Beziehung mit dir Chris. So richtig. Ich will eifersüchtig sein, will mit dir nachts einschlafen und händchenhaltend durch die Stadt gehen.". Liebevoll sah er mich an und wartete, dennoch aufgeregt, auf meine Reaktion.

Ich ließ ihn nicht lang zappeln, legte meine Hand an seine Wange und gab ihm einen intensiven Kuss. Lächelnd erwiderte er dies sofort und zog mich nah an sich." Ich liebe dich Christian, ich liebe dich so sehr.". Ich sah ihn an und spürte die Tränen in meinen Augen. "Und ich liebe dich Manuel, egal was sich uns alles in den Weg stellt.". Diesmal war er es, der sich zu mir beugte und mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen hauchte.

Straight Against The FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt