chapter 59

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"Wo fahren wir hier eigentlich hin? Du hättest da hinten abbiegen müssen.". Andy schüttelte nur den Kopf und fuhr grinsend weiter. "Hallo? Entführst du uns?". Lachend schüttelte er wieder den Kopf. "Manu ist Schuld.". Mein Blick glitt vorwurfsvoll zu ihm. "Aha?". "Zeig doch mal etwas Geduld Chrissy.". Grinsend lehnte er sich zurück und sah nach vorne. Ich schnaubte leicht und äffte ihn nach: "Zeig doch mal etwas Geduld blabla.". "Schmollst du jetzt?". Lachend sah er mich an. "Gar nich!". "Kinder!". Andreas lachte und sah kurz zu uns. "Ihr seid wie meine Jungs, nur erwachsen und schlimmer.". Ich sah Manu noch einmal an und brummte.

Andreas fuhr in ein kleines Wohngebiet, wo aktuell noch viel gebaut wurde. "Hast du vor noch ein Haus zu bauen?". "Nope.". Ich sah mich interessiert um. Hier standen schon wunderschöne Häuser, mehrere Etagen, modern und lichtdurchflutet. Ich lächelte leicht. Schon als Andreas sein Haus damals bauen ließ, war ich hin und weg. Ich half im Haus mit, strich die Wände und baut jegliche Möbel auf, immer in Gedanken wie schön es wäre so etwas für mich zu haben. Dann kam die Tour, der Ruhm und meine Zeit wurde immer weniger. Seufzend lehnte ich den Kopf an die Scheibe und ließ meinen Gedankengängen freuen Lauf.

"Wir sind gleich da, versprochen.". Ich nickte und sah in der Ferne ein weiteres Haus. Es erinnerte etwas an Andreas Haus. Ein helles und einladendes Grau, dunkles Dach und einen wunderschönen Vorgarten. "Wow", hauchte ich und setzte mich aufrecht. "Das ist mega das schöne Haus, halt mal an.". Andreas sah kurz zu mir und parkte wie selbstverständlich auf der Auffahrt, was mir nur gerade nicht auffiel. Ich stieg aus und sah mich um. "Sowas will ich auch.". Lächelnd sah ich zu Manu. "Außerhalb, in Ruhe und am Rand. Ganz alleine und mit wunderschöner Umgebung." Ich fühlte mich wie ein kleines Kind. "Wir können ja mal schauen, ob jemand zuhause ist.".

Andreas war auch ausgestiegen und zeigte zur Haustür. "Meinst du?". Er nickte lächelnd und schob mich vor sich. Wir gingen zur Tür und ich sah mir nochmal genauer den Vorgarten an. "Das hat so viel Potenzial hier, man könnte so viel machen.". Manuel legte seine Hand auf meine Schulter und flüsterte: "Schau dich bitte genau um.". Verwirrt sah ich ihn kurz an und ließ meinen Blick nochmal über das Gelände schweifen. Hängen blieb ich am Briefkasten, der sich vorne neben dem Zaun befand. So langsam begann ich nachzudenken. "Hast du-". Ich ging zum Briefkasten und sah auf das Namensschild. "Josting und Reinelt", hauchte ich leise und sah hoch zu Manu. Lächelnd standen er und Andy noch an der Haustür, diesmal winkte mein Freund jedoch mit einem Schlüsselbund. "Manu", brachte ich leise hervor und spürte erneut die Tränen aufsteigen.

Er kam zu mir und nahm mich in den Arm. Schluchzend drückte ich ihn fest an mich. "Unser gemeinsamer Neuanfang", hauchte er sanft und lächelte mich an. "Aber du hast-", murmelte ich und atmete durch, "-hast das alles alleine finanziert.". Er schüttelte leicht den Kopf und machte mir den Blick auf meinen Bruder frei. "Er hat mir geholfen mit allem.". Ich ging zu ihm und nahm auch ihn nochmal in den Arm. "Das ist wirklich unsers?". Lachend nickten beide und beobachteten mich, wie ich freudestrahlend im Vorgarten rumging. "Möchtest du auch mal reinschauen oder reicht dir der Vorgarten?". Grinsend sah Manu zu mir. "Alles!".

Er gab mir den Schlüssel. "Die Küche steht schon, alles andere suchen wir noch zusammen aus.". Ich nickte und schloß die Tür auf. Langsam schob ich sie auf und fand mich gleich in einem hellen, offenen Flur wieder. "Wow", brachte ich leise raus und betrat ehrfürchtig das Haus. Schweigend ging ich durch den Flur ins Wohnzimmer und hielt mir augenblicklich die Hände vor den Mund. Es gab eine große Fensterfront, mit Terrasse dahinter, die zu einem großen Hof führte. Das Zimmer war unglaublich hell und freundlich und schloß sich an die offene Küche an. "Andy hat die Küche ausgesucht, er meinte die wolltest du immer haben.". Ich ging langsam hin und musste noch breiter lächelnd. Andy und Manu blieben im Wohnzimmer und beobachteten mich stumm. "Kann ich oben gucken gehen?".

Beide nickten und ich verschwand hoch. Oben befanden sich noch ein großes Bad, ein Schlafzimmer und zwei weitere Zimmer. Lächelnd ging ich in jedes Zimmer und blieb in künftigen Schlafzimmer stehen. Es gab eine kleine Dachterrasse von hier aus, von der man direkt auf den Hinterhof schauen konnte. Ich öffnete die Tür und stellte mich ans Geländer. "Gefällt es dir?". Mich überzog eine Gänsehaut als sich seine Arme um mich legten. "Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr.". Er gab mir einen sanften Kuss auf den Hals.

"Wir beiden haben zwei Wochen Urlaub ab jetzt. Andreas macht mit der Crew weiter fürs Stadion, sodass alle Illusionen fertig werden und ihr noch nur proben müsst.". Ich kam aus dem Lächeln gar nicht mehr raus und schloß die Augen. "Weißt du was?". Manu brummte leicht. "Du machst mich glücklich.". Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. "Ich freu mich auf das gemeinsame Leben mit dir. Nach Hause zu kommen von einer anstrengenden Woche und zu wissen, dass man zuhause nicht alleine ist.". Manu drückte mich sanft an sich und flüsterte: "Absofort bist du nie wieder alleine, ich werde immer an deiner Seite sein und wir machen unser gemeinsames Leben wunderschön.". Ich drehte mich in seinen Armen und gab ihm einen sanften Kuss.

Straight Against The FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt