4 LIZ ‖ Die nette Nerd-Clique

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„Okay, es läuft so: Du schreibst diese Zusammenfassung und bringst mir morgen ein Exemplar davon mit", wendet sich mein Obermacker-Nebensitzer mit kalter Stimme an mich, nachdem der Pausengong das Ende der Stunde verkündet hat. Ich packe gerade meine Sachen in die Tasche und erstarre mitten in der Bewegung.

„Das ist doch nicht dein Ernst?" Ungläubig sehe ich den Männer-Model-Typ neben mir mit großen Augen an.

„Ich meine es immer ernst, Nerdy-Girl. Du hast uns schließlich diese Kacke eingebrockt. Wärst du nicht hergekommen, wäre alles cool. Du bist schuld, also wirst du gefälligst endlich mal tun, was ich sage."

„Ich denke gar nicht dran", entgegne ich zornig und drehe mich ganz zu ihm um. „Du vergisst, dass ich keiner deiner Untertanen bin, die sofort gesprungen kommen, wenn du 'Hier' sagst und dir aufs Wort gehorchen. Also, entweder wir treffen uns heute Nachmittag im Gemeinschaftsraum und machen das zusammen, oder ich mache es allein, aber dann auch nur ganz allein für mich. Ich hab um drei Schluss. Du kannst gerne dazukommen, wenn du das willst." 

Mit diesen Worten stehe ich auf und will den Chemieraum verlassen, werde aber unsanft am Oberarm gepackt und festgehalten.

„Du weißt wohl immer noch nicht, mit wem du es hier zu tun hast, verdammt. Ich gebe dir eine letzte Chance, weil du hier neu bist ..."

„Nimm sofort deine Pfoten von mir, du Arsch! Ich bin sehr empfindlich, wenn mich einer anfasst, von dem ich das nicht will."

Ich starre auf Lukes Hand, die meinen Arm umklammert. Verdrängte Bilder versuchen sich in meinem Kopf zu formieren. Mein Atem geht schnell und meine Augen funkeln ihn wütend an. Er starrt ebenso zornig zurück, bemerkt aber dann, dass Mr. Parson inzwischen aufmerksam in unsere Richtung schaut und lässt mich augenblicklich los. Ich atme tief durch und bemühe mich, wieder klarzukommen.

„Gibt es ein Problem, Elizabeth?", fragt der Chemielehrer.

„Nein, überhaupt nicht, Mr. Parson. Luke und ich haben nur gerade verabredet, dass wir uns nachher im Gemeinschaftsraum treffen, um zusammen unsere Strafarbeit zu machen." Meine zuckersüße Stimme und mein unschuldiges Augengeklimper scheinen ihn zu überzeugen. Er nickt zufrieden. 

„Gut, dann macht euch auf den Weg, sonst kommt ihr noch zu spät zur nächsten Stunde."

Mit einem triumphierenden Lächeln wende ich mich ab, schnappe mir meine Tasche und stolziere zum Ausgang.

Vor der Tür wartet Patricia auf mich. „Tut mir so leid, dass das gleich so blöd gelaufen ist, Liz." Mitfühlend legt sie mir eine Hand auf die Schulter. „Und dass du auch noch neben Luke sitzen musstest. Ich weiß, er kann manchmal echt doof sein, aber im Grunde ist er ganz okay. Er zeigt es nur nicht so. Aber du solltest dich trotzdem nicht unbedingt mit ihm anlegen."

„Ganz okay? Ich glaube, wir sprechen hier von zwei verschiedenen Personen. Genau genommen halte ich ihn für den mit Abstand größten Idioten, der mir jemals begegnet ist."

Gut, vielleicht mit Ausnahme des Stalker-Psychos.

„Und der Tipp, dass ich mich nicht mit ihm anlegen soll, kommt leider ein klitzekleines bisschen zu spät."

Particia lächelt breit. „Ja, es kommt mir so vor, als ob du dir von ihm nichts gefallen lässt. Das ist er nicht gewohnt."

„Dann wird es Zeit, dass er sich daran gewöhnt. Ich habe jedenfalls nicht die Absicht, vor ihm zu kuschen."

„Aber übertreib es bitte nicht. Er hat in dieser Schule ganz schön viel zu sagen. Die meisten Leute hören auf ihn und tun genau das, was er will. Am besten gehst du ihm in Zukunft einfach aus dem Weg." Bei diesen Worten nimmt ihr Gesicht einen besorgten Ausdruck an.

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