(Zayn)
Mit fröhlicher Laune fahre ich die Straße entlang, sehe Bäume, Häuser, dann Berge an mir vorbeirauschen. Geröll, Stein, Schnee. Die Landschaft verändert sich immer mehr, doch ich liebe es. Ich will zu einem einzigen Ort.
Ein Ort, der mich mit vielen Erinnerungen verbindet, der mir wichtig ist. Die Sonne geht langsam auf und ein paar kleine Tiere schlüpfen aus ihren Verstecken.
Ich halte am Straßenrand an und lächle, da ich den frischen Geruch von kaltem Wasser rieche. So angenehm...
"Dann lasst uns mal loslegen!", sage ich aufgeregt, als ich meine große Kamera aus meinem Kofferraum hole und sie anschalte. Ich sehe mein Gesicht deutlich auf dem kleinen Bildschirm und lächle. Meine Zuschauer werden erfreut sein, wieder ein neues Video zu sehen.
Ich laufe - beziehungsweise springe - den kleinen, schmalen Weg hinunter zu dem See, der mein ganzes Leben geprägt hat. Die Kamera auf meiner Schulter und ein fröhliches Pfeifen auf den Lippen, erkenne ich die ersten Ausläufer des Sees und schiebe ein paar grüne Farne zur Seite. Ich atme tief durch, die eisige Luft erfrischt meine Gedanken und ich lege die Kamera auf den Boden, in eine perfekte Position, aus der man mich immer noch gut sehen kann.
Ich entledige mich meiner Kleidung und stehe jetzt nur noch in einer engen, knappen Badehose da, sodass man mein Sixpack gut erkennen kann. Auch meine Armmuskeln treten deutlich durch die etwas gebräunte Haut hervor und provozierend spanne ich sie ein wenig an. Ich schließe für ein paar Sekunden die Augen, gehe auf das Wasser zu und tauche vorsichtig einen Zeh in die Flüssigkeit.
Die Kälte lässt mich zuerst abschrecken, aber einen kurzen Moment danach lasse ich mich bis zur Hüfte darin verschwinden. Das Wasser ist wie immer -20°C kalt, ein normaler Mensch würde daran sterben. Aber ich gehe völlig entspannt weiter und bin jetzt mit dem ganzen Körper darin, fange an zu schwimmen und genieße das Gefühl, das das Wasser auf meiner Haut bildet. Ich tauche unter, drehe mich, schwimme nach unten, schwimme so schnell ich kann, kraule. Lasse meine Sehnsüchte sprechen.
Es tut so gut, endlich wieder in dem Eiswasser zu schwimmen, ohne dumm angegafft zu werden. Die Kamera ist so eingestsllt, dass sie immer auf mich gerichtet ist, immer näher zoomt, wenn ich mich weiter entferne.
Nach knapp 25 Minuten drehe ich um und beeile mich, an das Ufer zu kommen. Das ist selbst für mich nicht möglich. Endlich komme ich an dem steinigen Boden an und gehe aus dem Wasser, das Badetuch um meine Schultern schlingend. Meine Kamera blinkt immer noch und dreht sich auf dem Stativ, um mir zu folgen.
"Geschafft.", sage ich fröhlich und grinse in die Linse, sodass alle meine Zuschauer es sehen können. Ich lehne mich vor und setze mich hin. Eine Weile schaue ich die Natur an, bis ich ein Kribbeln in meinem Nacken bemerke und mich umdrehe.
Dort steht ein Mann. Er hat dicke Winterklamotten, eine Mütze und einen Schal an. Seine Augen sind riesig und sein Mund leicht geöffnet. Er ist erstaunt. Ich lächle und stehe auf, um zu ihn zu gehen. Oft treffe ich Menschen, die erstaunt von meinen Fähigkeiten sind.
"Hey.", lache ich und halte ihm meine Hand hin. Etwas überfirdert ergreift er sie und ich betrachte ihn genauer. Wunderschöne blaue Augen, rosige Lippen und braune Haare. Genau mein Typ.
"Hey. Sag' mir nicht, dass du grad in diesem fucking kalten Wasser gewesen bist!"
Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht, ich nicke.
"Doch. Ich bin Eisschwimmer."
Er scheint es nicht zu glauben, denn er schüttelt den Kopf, ich seufze und werfe ihm das Handtuch zu, das er geschickt auffängt.
"Dann zeige ich es dir!"
Er will etwas sagen, doch ich bin schon wieder im Wasser, tauche unter und komme wieder an die Oberfläche. So schön ...
"Und? Glaubst du mir jetzt?"
Sein Mund ist leicht geöffnet, die Augen größer wie sein Gesicht. Doch in dem Blau kann man Erstaunen und Anerkennung sehen, was mich zum Lächeln bringt.
"Ja, tue ich."
Und damit verabschieden wir uns und fahren heim.
---
Hey! Doppelupdate, yeah! Das ist mal was anderes, gefällt es euch?
-LarryAndOneDirection
