вαɔвσч zαчп тεıʟ 2

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(Zayn)

Shit, was hab ich nur getan?! Auf einmal rannte er weg und ließ mich alleine hier stehen. Alles, was ich noch herausbekommen hatte, war ein "Es tut mir leid!", dann war er weg. Eine kleine Träne lief meine Wange hinab, hundert, tausend, immer mehr. Ich sank auf die Knie und ein Schluchzen bahnte sich aus meiner Kehle. Ich spürte Hände, die mich sanft tätschelten und unwissend und neugierig einen Weg auf meinem Körper gingen. Ich hörte Stimmen, die mich ansprachen, Gerüche, ich sah Menschen. Doch ich nahm sie nicht wirklich wahr. Sie waren alle im Hintergrung. Im Vordergund stand nur eins: Ich muss zu Louis! Ich rannte los und riss dabei die fremden Hände von meinen Schultern. Die Menschen starrten mir erschrocken und komisch hinterher, doch es war mir egal. Mein Knie schmerzte, es war aufgeschürft und blutete. Ich kam an einer Kreuzung an und lief darüber. An Louis´ Haus angekommen klingelte ich, jemand kam die Treppe runter und sah durch den kleinen Spalt an der Tür. Ich hörte ein Plumpsen, dann rutschte etwas nach unten. "Louis! Ich weiß, dass du da bist! Mach auf! Bitte!" Doch anscheinend hörte er meine Rufe nicht, denn nur Ruhe kam mir entgegen. Seufzend sackte ich an die Haustür gelehnt zusammen und legte den Kopf in meinen Nacken. Ich würde hier solange bleiben, bis er aufmacht!, der Gedanke hallte immer wieder durch mein Gehirn und ließ mir keine Ruhe. Nach einiger Zeit nickte ich ein und wachte durch unsanftes Rütteln auf.

Verschlafen öffnete ich die Augen und sah Louis, wie er verängstigt in der Tür stand und auf etwas vor mir blickte. "Lou? Was ist -" Mein Blick wanderte in die Richtung und ich schnappte nach Luft. Dort standen fünf Männer, allesamt mit Messern bewaffnet, und kamen langsam auf uns zu. Die Dunkelheit verhüllte ihre Gesichter und ließ sie noch bedrohlicher erscheinen. "Was - was wollt ihr hier?" Meine Stimme klang fest, Louis hätte das nicht ausgehalten. Einer der Fünf lachte und zeigte mit dem Messer auf Louis. "Wir wollen den da!" Was?! Nein! Nie im Leben! "Nur über meine Leiche!" Mit geballten Händen stand ich auf und ging langsam auf die Männer zu. Der, der gesprochen hatte, grinste und nickte den anderen zu. Doch ich hatte verstanden und sprang reflexartig zurück, wobei ich Lou wieder ins Haus schob. "Mach die Tür zu, Lou!" Ich drückte ihn noch tiefer ins Haus und hörte kurze Zeit später, wie das Schloss klickte, davor hörte ich ein herzzereißendes Schluchzen. "Soso, du willst also nicht hören? Na, dann müssen wir dir eben eine Lektion erteilen, die du nicht verlernst!" Wie auf Kommando kamen alle auf mich zu und der Anführer drückte mich an die Wand. Die Hand mit dem Messer war an meinen Hals gepresst, als er mit seiner faseligen Stimme weitersprach. "Entweder du holst ihn jetzt wieder raus, oder du stirbst!" Meine Entscheidung war gefallen, bevor ich sie überhaupt gewusst hatte: ich gebe ihnen nicht Louis! Niemals!

"Nur über meine Leiche!" "Gut, dann musst du eben sterben!" Er hob die Hand mit dem Messer, kräftige Arme umschlangen meinen Oberkörper und meine Oberarme und hielten mich fest. Ich presste die Augen fest zusammen, um dem Schmerz zumindest halbwegs zu entkommen. Doch anstatt dem Tod ins Auge zu blicken, hörte ich ein Rattern und kurz darauf fielen alle Griffe weg, ich öffnete verwundert die Augen. In der Haustür stand Louis, verängstigt, in der rechten Hand hielt er ein langes, scharfes Messer, das im Mondlicht schimmerte. "Lou, nein!" Er blickte zu mir, in seinen Augen glitzerten die Tränen. "Ich kann nicht, Zayn!", mit diesen Worten ging er einen Schritt vor und begab sich in die Arme der Männer. Eine immense Kraft, stärker als jede Muskeln, Verschwörungen und Vertrauen, baute sich in mir auf. Sie bestand nur aus Einem: Liebe. Liebe zu diesem einen Menschen. Ich hechtete vor, riss Louis zurück und drückte ihn wieder zurück ins Haus. "Zayn, nein!" Ein  Schmerz in meiner Brust ließ mich zusammenzucken. Erst war es ein unangenehmes Ziehen, dann wurde es immer mehr, immer intensiver. Irgendwann spürte ich nur noch Schmerz. Überall, in jedem Glied, jeder Zelle meines Körpers. Ich sackte auf die Knie und konnte mich nicht bewegen. Alles um ich herum verschwamm und ich sah nur noch die wunderschönen grau-blauen Augen von Louis. Sie hielten mich fest und knüpften einen Strang, der mich am Leben hielt. Das Blau versetzte mich in eine Art Trance, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Alles war blau. Die Nacht, Lous Gesicht, der Mond, der Himmel - einfach alles. Den Schmerz spürte ich nicht mehr so fest, eher das ständige Schwinden meiner Kräfte. Mit einem Ruck kam ich an die Oberfläche, in die kalte, schmerzende Realität. Lou redete die ganze Zeit auf mich ein, jetzt verstand ich es auch. "ZAYN! ZAYN BLEIB DA!" "Lou" Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, es war gebrochen und krächzig. Gelbe Lichter und Männer in weißen Anzügen wuselten herum, manche hoben mich auf eine Trage. Jetzt wurde der Schmerz wieder mehr und ich schloss entkräftet die Augen. "ZAYN!" Sofort war ich wieder wach und starrte in die blauen Augen, meinen Lebensstrang. "Louis" "Ja?" "Es tut so weh!" Ich wimmerte und zuckte zusammen. Mir war kalt, schwindlig und ein merkwürdiges Gefühl bereitete sich in meiner Brust aus. Ich spürte, wie mein Herz langsamer schlug, wie ich immer kraftloser wurde. Irgendwann erschlaffte ich und verlor mich in den Tiefen von dem Blau. Es hat mich an sich gebunden, gefesselt, doch jetzt riss das Band entzwei. Als nur noch eine Faser dazwischen war, schloss ich die Augen und flüsterte: "Louis, ich liebe dich, immer!" Dann spürte ich einen Händedrück und hörte ein Schluchzen. Es war der Anfang meines zweiten Lebens, das es niemals geben wird. Nicht ohne Louis.

Zouis One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt