вʟıпɔɔαтε - тεıʟ 2

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Als ich schließlich zu Hause ankam, ließ ich mich erschöpft auf die Couch sinken. Alles tat mir weh.

Mein Bauch schmerzte, mein Kopf brummte und mein Herz war am Schlimmsten.

Es zeriss förmlich entzwei und zerteilte meinen Körper. Ich empfand nur noch den Schmerz.

Warum mussten auch alle immer gegen mich sein? Was konnte ich dafür, dass ich nichts sah?! 

Ein Schluchten bahnte sich aus meiner Kehle, ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter.

Ich wusste, dass auf dem Tisch eine Flasche Wodka lag. Sich zu berinken, war zwar feige - doch ich konnte nicht mehr.

Alles schien gegen mich zu arbeiten. Ich tastete mich am Tisch entlang und hatte die Flasche sogleich. Sie fühlte sich kalt an, voll.

Ich öffnete sie und zog schmerzerfüllt die Luft ein. Auch meine Hand schmerzte.

Die ersten Schlucke waren abarig, doch nach und nach wurde es immer leichter.

Mir wurde warm und meine Schmerzen verblassten langsam.

Nur nicht der Schmerz des Herzens. Immer wieder musste ich an Louis denken, an mein verdammt beschissenes Leben.

Das erste mal erlebte ich, wie es war, betrunken zu sein - und ich liebte es.

Es war ein so schönes Gefühl. Man war frei von allem.

Ich hörte, wie eine Haustür geöffnet wurde. Ein Lachen bahnte sich aus meinem Mund.

"Zayn, bist du das?" mein Vater kam misstrauisch ins Wohnzimmer. Ich musste es nicht sehen, auf die Geräusche konnte ich mich verlassen.

"Jop bin'isch! Willscht auchn Schluck?"  Ich lallte. Wie witzig. In meiner Situation zwar ziemlich unpassend, doch ich konnte gerade an nichts anderes mehr denken.

"Was ist -" Mein dad starrte in meine Richtung  und er fragte skeptisch :"Was ist passiert?!"

Und jetzt redete ich einfach drauflos.

"Der Louis der wollt' mit mir essen gehen und dann hab isch' ihm gsagt dass isch blind und schwul bin und -"

"DU BIST WAS?!" UPS. Er wusste es also noch nicht. Ich hatte es ihm auch nicht erzählt, glaubte ich.

"Ähm...ja?"

Ich hörte Schritte näher kommen und hob die Flasche erneut an meinen Mund.
Doch sie wurde mir aus der Hand gerissen.
Ich spürte einen Schmerz in der Wange. Mein Dad hat mich geschlagen. Diese Worte brannten sich in meine Seele ein.

"Ich. Hasse. Schwuchtel!" Ich erschrak.
Was? Wie? Warum?

"W- wie?"

"Halt deine fresse, Schwuchtel! Wie konnte ich mich nur so in dir täuschen..ich schäme mich, dich als Sohn zu haben!"

Baam.
Das tat weh. Die Sätze trafen mich mitten im Herz. Ich war wie erstarrt und sackte auf dem Sofa zusammen. Meine Augen waren weit geöffnet, Tränen bildeten sich darin.

"Steh auf!" Mit wackeligen Knien stand ich auf und wusste, dass er mich anstarrte.

"Du bist so erbärlich!" Wie zuvor, von Louis, spürte ich Schläge. Sie prallten an mir ab und zerbeulten meinen sowieso schon zerstörten Körper. Durch den Alkohol nahm ich nicht den kompletten Schmerz wahr.

"Du bist nicht mehr mein Sohn, Schwuchtel! Verschwinde aus meinem Haus!" Ich verstand die Reichweite dieser Ansge nicht wirklich.

Torkelnd stieß mich mein Vater aus dem Haus und nun stand ich auf der Straße. Was nun?

Zouis One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt