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(Zayn)

Meine Ohren hingen schlaff herab und mein Katzenschwanz hing an meinem Hintern hinunter und schliff über den kalten Boden. Meine Gedanken kreisten um mein altes Leben. Meine schöne Kindheit, mein Outing bei meinen Eltern und der Rauswurf. Meine Eltern hatten mich nicht akzeptiert, so, wie ich war, und mich einfach so vor die Haustür gesetzt. Ich hatte nichts, musste irgendwie überleben. Dann fragte mich ein Mann, ob ich Geld verdienen möchte. Als ich zugesagt habe, bildete sich der schwerste Fehler meines Lebens, denn ich wurde zum Hybrid. Irgendwann ließ er mich frei mit den Worten, ich würde sowieso nicht überleben. Dass das ein kleines Bisschen der Wahrheit entsprach, wusste ich von Anfang an. Nun stand ich also auf der Brücke, meine Hände umklammerten das kalte Stahl des Geländers. Über meine Wange lief eine kleine Träne, nach und nach wurden es mehr. Hundert, tausend, Millionen liefen über meine Wange und es wurden nicht weniger. Mein Entschluss, mein Leben jetzt zu beenden, stand fest, ich kletterte auf die Brüstung und hielt mich nur noch mit den Händen fest. Mein Herz war überraschend ruhig und ich atmete noch ein letztes Mal ein und aus. Mir war bewusst, dass es das letzte Mal sein würde. Eine Hand löste sich, die zweite gleich darauf. Ich stand frei an der Brücke, ohne jeglichen Halt. Der Wind pfiff durch meine Klamotten und fast wäre ich vornübergestürzt. Auch wenn ich mir sicher war, hatte ich Angst. Dauert es lange? Tut der Aufprall weh? Mich würde doch eh keiner vermissen, also was solls? Ich wollte mich gerade vorlehnen, als hinter mir eine Stimme ertönte. "Tus nicht! Bitte, machs nicht!" Überrumpelt zuckte ich zusammen und stürzte. Für kurze Zeit umfing mich das Gefühl des Fliegens, ich lächelte. Doch mir wurde das Glück genommen. Der Mann, der mich angefleht hatte, hielt mich mit seinen starken Händen fest und zog mich hoch. "Nein...", kam es über meine kalten Lippen und ich hörte ein Schluchzen. Verwirrt sah ich auf  und blickte in zwei strahlende, blaue Augen, sie waren wässrig. Sofort dachte ich wieder an den Fluss. Wollte ich nicht eigentlich sterben, mein Leben beenden? "D - danke!" Warum bedankt er sich jetzt? Die Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum und ergeben trotzdem keinen Sinn. Irgendwann fielen mir die Augen zu und das Einzige, das ich noch merkte, war, wie er mich behutsam hochhob und irgendwo hinbrachte. Und das war der Anfang meines neuen, schönen Lebens, wie ich es noch nie hatte...

Zouis One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt