(Louis)
"Raus jetzt! Ich will dich nie wieder sehen!", schrie Josh und knallte mir die Nase vor der Tür zu. Na toll! Jetzt habe ich keine Wohnung und Josh will mich nicht mehr. Mit hängenden Schultern und trauriger Miene schlurfte ich die Treppe nach unten, hinaus ins Freie. Der Wind pfiff eisig durch die verlassenen Straßen Londons und kleine Schneeflocken tobten um meinen Kopf herum. Ich stand in der Tür, überwältigt von dem Anblick. Wie es wohl wäre, wenn ich fliegen könnte ... ? Doch ich verscheuchte den Gedanken und schlug die Tür hinter mir zu. Augenblicklich wurde mir kalt und ich rubbelte mit den Händen meine Arme warm. Niemand war hier, keine spielenden Kinder, keine Erwachsenen und keine Tiere. Nichts. Nur Schnee und das pfeifende Geräusch des Windes, das durch mich hindurch fuhr, als wäre ich gar nicht da. Wo könnte ich denn hin?, überlegte ich immer und immer wieder, doch ich hatte keine Ahnung. Freunde hatte ich keine, da ich erst hierhergezogen war. Verwandte? Tja, meine Eltern und Schwestern lebten noch in New York. Ein Zittern durchlief meinen Körper und ich ließ mich fröstelnd auf einer Parkbank nieder. Nach ein paar Stunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, kämpfte ich mich hoch und zwang meine Beine dazu, ein wenig zu laufen. Mir war gar nicht bewusst, wie weit ich lief, da ich immer auf den Boden sah. Das merkte ich auch erst, als ich im Wald ankam. Jetzt war ich schon mittendrin. Der Wind scheuchte immer noch tausende Schneeflocken umher und eine Gänsehaut überlief meine Arme. "Ist hier jemand?!", schrie ich ängstlich und drehte mich einmal im Kreis. Nichts. Meine Angst wuchs mit jeder Sekunde, in der es dunkler und windiger wurde. Was, wenn ein Gewitter kommt?! Doch daran wollte ich gar nicht denken. Als immer noch keine Antwort kam, ließ ich mich auf den Boden sinken. Das Wetter schwang um, es wurde schwärzer und kälter. Jeder vernünftige Mensch war jetzt nicht draußen, außer ... ich. Meine Knie schlotterten, ich schlang meine Arme darum und betete, dass es bald aufhören würde.
(Zayn)
"Mom, ich fahre zu Harry!" Dann schloss ich die Tür hinter mir und lief schnell zum Auto. Es war kalt. Verdammt kalt. Schneeflocken verhedderten sich in meinen schwarzen Haaren, ich schaltete die Heizung ein und ließ das Auto an. Auf dem Weg zu Harry kam ich an einem Wald vorbei. Ich wusste nicht wieso, doch irgendwas sagte mir, dass ich in den Wald gehen sollte. Also hielt ich an, steckte die Hände in die Jackentaschen und stöhnte genervt auf, als mir der Wind meine Haare ins Gesicht schlug. Nach ein paar Metern war ich schon inmitten des Waldes und sah mich um. Bäume, überall. Irgendwie nicht unlogisch im Wald, oder?, musste mein Unterbewusstsein auch wieder hinzugeben. Halt die Klappe, Nervensäge!, motzte ich es in Gedanken an. "I - ist hier j - jemand?", hörte ich plötzlich leise von rechts. Viel hatte ich nicht verstanden, doch es reichte, um zu wissen, dass dort jemand war. "Hallo?!", schrie ich in das viele Dickicht und ich hörte ein Rufen. "Hier! Hier bin ich!" Als ich um die Ecke bog, sah ich einen Jungen, im Schnee kniend, zitternd, mit Tränen auf den Wangen. Er stand hektisch auf, fiel dann aber wieder zu Boden und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Ich kam zu ihm und nahm seine Hand. Sie war eiskalt. "Bist du okay?" Er nickte. Sein ganzer Körper zitterte und er sagte: "J - ja m - mir i - ist nur k - kalt!" Ich lächelte fürsorglich und hob ihn hoch. Erst quiekte er erschrocken auf, kuschelte sich jedoch gleich in meine Jacke. "Hier, eine Decke." Ich drückte sie ihm in die Hand und legte sie um ihn. Wir waren mittlerweile bei meinem Auto angekommen und ich ließ den Motor an. Mein Blick schweifte zu ihm und erst jetzt fiel mir auf, wie wunderschön er doch war.
(Louis)
"Hallo?" Erleichtert stockte mir der Atem. Mich hat jemand gehört! "Hier! Hier bin ich!", schrie ich mit ganzem Herzen. Nicht lange danach sah ich durch den vielen Schnee einen Jungen stapfen. Er hatte schwarze Haare, die ihm immer ins Gesicht wehten und eine dicke Jacke an. Ich wollte aufstehen, doch ein Schmerz durchzuckte meine Beine und ich fiel wieder zurück auf den harten Boden. Seine Hand umfasste die meine und kurz war es so, als würde ein Blitz sie durchzucken. "Bist du okay?" Seine Stimme war tief, angenehm und weich. Ich fragte mich, wer dieser Junge sein mochte. "J - ja m - mir i - ist nur k - kalt!" Gott war das peinlich! Ein kleines Lächeln umspielte seine Gesichtszüge und bevor ich irgendwas sagen konnte, hob er mich hoch. Mein Aufquieken ignorierte er dabei gekonnt. "Hier, eine Decke.", sagte er, als wir an einem schwarzen Auto ankamen. Dankend nahm ich sie an und wickelte mich ein. Die Fahrt sagte keiner etwas, langsam entspannte ich mich. Als ich einen Blick auf mir spürte, drehte ich den Kopf und begegnete zwei schokoladenbraunen Augen, die mich neugierig musterten. "Wie heißt du?", hauchte ich. "Zayn und du?" Er sah wieder nach vorne, zur Straße. "Louis." Damit fiel das Gespräch und keiner wusste, was er sagen sollte. "Wir sind da." Ich stieg aus, versuchte den Schmerz in meinem Hintern zu ignorieren, musste jedoch sofort an die Ursache denken. Josh ... er hat mich ausgenutzt, mich vergewaltigt, als er noch die Möglichkeit dazu hatte. Tja, und hat mich dann rausgeschmissen. Super! "Louis? Alles okay?" Ich nickte, doch eigentlich war nichts okay. "Nein, ist es nicht! Spiel mir nichts vor!" Mist. Mit der Karriere als Schauspieler wird es wohl nichts ... "Ahh Zayn!", quiekte ich wieder, als er mich hochhob. "Willst du bei mir schlafen?" Seine Augen glänzten aus voller Hoffnung und in seinem Gesicht konnte man deutlich sehen, wie gerne er das wollen würde. Und aus irgendeinem Grund tat ich das auch. Und aus diesem einen Mal wurden mehrere. Bis wir schließlich immer vertrauter wurden und bemerkten, wie groß die Liebe zum Anderen war. Und das alles nur durch dieses eine Gewitter, in dem er mich gerettet hatte.
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Ich bin grad mega unzufrieden ... :( ich weiß nicht, irgendwie gefällt er mir nicht so :/ Und ich habe eine neue Story angefangen (ich weiß, ich sollte lieber erst eine fertigschreiben. Aber ich hab bei den anderen zur Zeit eine Blockade, und jaa ...) und hier ist der Klapptext:
"Gestern Abend stürzte ein Flugzeug nahe von London ab. Der Pilot überlebte, doch die Passagiere kamen ums Leben. Es waren die Tomlinson's. Die Familie von Louis Tomlinson und er selbst. Für alle Angehörigen tut es mir furchtbar leid." Das waren die Sätze, die Harry's Leben veränderten. Die Sätze, die sein Innerstes zerrissen. Die Sätze, die ihm seinen Lou nahmen. Und mit ihm sein Herz.
Wie findet ihr das so?
-LarryAndOneDirection