Soo, extra wegen euch! :D Normalerweise hätte ich das nicht gemacht, aber naja :) Für alle, die es nicht mitbekommen haben: es waren noch ein paar Kleinigkeiten offen und ich will diese jetzt klären :D Okay, ich nerve auch nicht weiter, sondern schreib los :D
------------
"Ich liebe dich, Lou!" Alles in mir kribbelte und mir wurde wohlig warm, als wäre ich in einer gemütlichen Wohnung mit einem Holzofen. "Ich liebe dich auch, Zayn!" Er lächelte und dieses Lächeln brachte mich innerlich um. Ich war mir bewusst, dass ich ihn liebte, aber das übertraf all meine Erwartungen. Kann man eine Person, einen Charakter, einen Menschen, so sehr lieben, dass man alles für ihn tun würde? Dass man diese Person mehr liebt als sich selbst und das eigene Leben? Das hatte ich bisher noch nicht gewusst, aber jetzt war ich völlig darin eingefangen, ich kam nicht mehr hinaus. Und würde es auch nicht, hoffentlich. Doch der Gedanke daran raubte mir mein Lächeln und augenblicklich war in meinem Gesicht nicht mehr Freude, sondern Traurigkeit zu sehen. Ich sah auf unsere verschränkten Hände und ich dachte über meine jetzige Situation nach. Wie geht es jetzt weiter? Ich meine, ich bin obdachlos, habe nichts, Zayn hat mich gerade wieder gefunden und geküsst - will er eigentlich etwas von mir? Aber wenn nicht, würde er mich nicht küssen, oder? Und er würde auch nicht "Ich liebe dich!" sagen. Aber wer will mich denn? Alleine, hässlich, fett, nervig - einfach unnütz. Wer?! Ich spürte Tränen in meine Augen aufsteigen und wischte sie weg, bevor sie rauslaufen konnten. Ich spürte eine Hand, die sanft mein Kinn anhob und mich zwang, nach oben zu sehen. Braune Augen bohrten sich in meine. Braun wie Baumstämme, braun wie Schokolade, braun wie Wärme, braun wie Liebe. Aber gibt es das wirklich? Liebe? Kann man wirklich von einen Moment auf den anderen sagen, dass man ihn liebt? Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich wusste nur, dass es Liebe gab und immer geben wird. "Lou, was ist denn los?", seine Stimme war so warm, so fürsorglich. Als ob ich das Wichtigste in seinem Leben wäre. Das bin ich aber bestimmt nicht ... Und wieder wurden meine Augen nass, dieses Mal machte ich mir aber nicht die Mühe, sie wegzuwischen. Sie liefen einach an meiner Wange hinunter und hinterließen nasse Spuren an meinen Backen. "Ach, Lou! Sag mir doch, was los ist!" Arme umschlangen mich und hielten mich fest, vereinzelte Schluchzer durchbebten meinen Oberkörper. Ich zog seinen Geruch ein, er roch nach Duschgel, Parfum und Deo. Nach so Vielem. Nach dem, was ich nicht hatte. "Lou? Geht´s wieder?" Langsam nickte ich und lehnte mich zurück, Zayn nahm meine kalten Hände in seine und sah mich lächelnd an. "Du - Zayn?" Er hob die Augenbrauen, lächelte jedoch noch immer. "Was ist jetzt eigentlich mit uns? Also, ich meine - ich bin obdachlos, habe nichts und -" Er legte seinen Zeigefinger an meine Lippen und brachte mich somit zum Stoppen. Ich hatte so Angst vor seiner Entscheidung. "Du kommst natürlich mit zu mir! Ich lasse dich doch hier nicht alleine!" Sein empörter Gesichtsausdruck ließ mich grübeln und langsam zerbröckelte die Mauer der Angst, die mich zuvor noch zerquetscht hatte. "O - okay.", brachte ich nur heraus und Zayn stand auf, hielt mir seine Hand hin und zog mich hoch. Plötzlich merkte ich, wie meine Beine zitterten und kurz wurde mir schwarz vor Augen. Meine Beine gaben nach und ich fiel fast auf den Boden, wurde aber von jemandem aufgefangen. Ein Schmerz durchzuckte meinen Kopf und ich stöhnte auf. "Lou! Was ist nur mit dir?!" Zayns Stimme klang panisch und jagte mir Schauer über den Rücken. Auf einmal spürte ich den Boden nicht mehr und es ging auf und ab. Durch das hoch und runter wurde mir übel und ich beugte mich nach unten. Ich würgte und kotzte alles aus, was bisher in meinem Magen war - also nichts außer einer halben Brotscheibe, die ich mir von einem Bäcker ergattern konnte. Zayns strich mir beruhigend über den Rücken und jetzt schwankte auch nichts mehr. Die Bäume blieben, wo sie waren, und ich realisierte, dass wir immer noch im Park waren und uns viele Leute beobachteten. Einige neugierig, andere angewidert, als dachten sie, dass es nichts Wert wäre, mir zu helfen. Die Blicke machten mich nervös und ich fühlte mich unwohl, obwohl ich solche Blicke kannte - ich bekam sie jeden Tag zu spüren. Warum ist das Leben so ungerecht? Warum müssen alle Leute so gemein sein? "Zayn - lass uns gehen, ja? Bitte!" Wieder hob er mich hoch, ich hörte ein paar angeekelte Laute und es waren natürlich auch Leute dabei, die alles kommentierten. "Bah, wie kann man sich mit so einem ekelhaften Obdachlosen abgeben?! Ih, da würde ich ja lieber Kakerlaken essen!" Heute war anscheinend der Tag der vielen Überraschungen, denn ich merkte, wie Zayn mich auf eine Bank legte, kurz darauf war die wundervolle Wärme von Zayn weg. Ich war zu müde, um mich darauf zu konzentrieren, was gerade passierte. "WAS hast du da gerade gesagt?!" Das aggressive Zischen ließ mich aufschrecken und meine Augen flogen auf. Zayn stand vor einem Mann, er hatte die Hände zu Fäusten geballt und in seinem Gesicht sah man, dass er kurz vor einem Ausbruch stand. Der Mann verbesserte das nicht wirklich, indem er sagte: "Ja, du hast richtig gehört! Ich würde eher Kakerlaken essen, als mit so einem -" Er kam nicht weiter mit seinem Satz, denn Zayns Faust landete in seinem Gesicht. Überrascht flog er auf den Boden und hielt sich den Kiefer. "Du mieses -", wollte er wieder beginnen, doch der Schwarzhaarige ignorierte das. "Willst du das noch einmal wiederholen? Ich glaube, ich habe es nicht so richtig verstanden!" Man sah dem Mann detlich an, dass er langsam Respekt vor Zayn gewann. Ich machte mir Sorgen um Zayn. Was, wenn er zu weit geht? Ich bin ja keine so große Hilfe, wie ich auf der Bank liege und nicht mal alleine gehen kann. "Er ist ekelhaft!" Wieder Zayns Faust in dem Gesicht des Mannes. Doch dieses Mal hörte Zayn nicht auf, sondern trat immer weiter auf ihn ein. "Zayn! Es reicht!" Anscheinend hatte er mich nicht gehört, sein Gesicht war rot angelaufen und der Mann auf dem Boden blutete stark am Kopf. "SOLL ICH DIR MAL WAS SAGEN?! DU BIST EKELHAFT! UND DU WIRST DAS NIE WIEDER SAGEN, VERSTANDEN?!" Wow. So etwas hatte ich nicht erwartet. Etwas überrumpelt mit der Situation beobachtete ich das Geschehen, ich konnte ja nichts tun. Der Typ hatte jetzt definitiv Respekt vor Zayn und gab es auf, ihn weiter zu provozieren und sich mögliche Wunden zu ersparen - wenn es denn noch welche gegeben hätte. Viele Möglichkeiten gab es ja nicht mehr. Er nickte ängstlich und robbte angestrengt einen Meter zurück. Zayn drehte sich um und spuckte im Gehen aus: "Arschloch!". Die Leute, die das Ganze beobachtet hatten, verzogen sich jetzt und versuchten so zu tun, als hätten sie es ganz eilig, nach Hause zu kommen. "Alles in Ordnung Lou?" Ich nickte, war aber immer noch misstrauisch. Bei den Stimmungsschwankungen kann man ja nie wissen! "Was ist denn, Babe?" Anscheinend hatte er meine Skepsis bemerkt. "Kann ich zu dir, ohne Verletzungen abzubekommen?" Ich meinte das ernst, bei Zayn hätte ich mir das vorstellen können. "Babe das war nur wegen dem Typ! Ich würde dir das niemals antun, ich -" Ich lächelte. "Okay." Ich presste meine Lippen auf seine, er war überrascht und erwiederte den Kuss erst später. "Lass uns zu mir gehen, ja?" Ich hatte keine Ahnung, wie ich das vorher ansprechen sollte.
-----------
"Also hier ist das Bad, das Schlafzimmer, die Küche und das Wohnzimmer!" Zayn strahlte und trug mich noch eine Tür weiter, hinter der ich das Bad vermutete. "Zayn, lass mich runter!", kicherte ich, doch Zayn grinste nur und stieß die Tür auf. Dahinter befand sich - wer hätte es gedacht? - das Bad. Sanft legte er mich am Boden ab und strich mir einmal über die Wange, die daraufhin wie verrückt kribbelte. "Ich hol dir schnell was zum Anziehen, Zahnbürsten sind da, die Dusche siehst du ja!" Er lachte nervös und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. "Stinke ich wirklich so schlimm?" Ich hatte nämlich keine Ahnung, in letzter Zeit war ich mehr auf der Suche nach Nahrung und einem warmen Unterschlupf gewesen. "Naja, frisch wäre es besser!", mit einem Zwinkern drehte er sich um und war schon aus dem Raum, als ich ihm noch hinterher rief: "Ich liebe dich auch!" Ein schallendes Lachen war zu hören und ich lächelte. Ich hatte meinen Traummann gefunden.