》Prolog《

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Jungkook

Taehyung, es ist meine Schuld. Ich bin schuld, ich hab dir deine Beziehung mit meiner Tante ruiniert. Es tut mir so leid", sagte ich frustriert, mit zuckenden Fingern, mit denen ich immer noch herumspielte.

Der schwarzhaarige Mann stand direkt vor mir, schaute mit solch einer Ruhe zu mir herunter, dass ich kaum noch ahnen konnte, was er als Nächstes tun würde. Mit großen Augen sah ich zu ihm auf. Als ich dann aber seine Finger an meiner Schulter spürte, sah ich kurz zu dieser, dann auch wieder direkt wieder auf den Boden, weil ich mich so schämte. Ich hätte Taehyung nicht küssen dürfen und vor allem nicht vor meiner Tante.

Ich alleine bin der Grund, weshalb sie kurzerhand weinend das Haus verließ. Alleine ich war schuld.

,, Schau mich an, Jungkook!", ertönte seine tiefe Stimme, die direkt in mein Ohr drang. Ich konnte seinem ruhigen Blick nicht standhalten und schaute gleich darauf wieder zu Boden, doch mein Gesicht befand sich in einem festen Griff, hinderte mich daran, meinen Kopf zu drehen. Warum auch musste ich mich auf den Stuhl setzten, so war ich Taehyung ausgeliefert, was mich eigentlich wenig stören sollte. Angst ich sollte ja eigentlich keine haben.

Da beugte sich der Mann zu mir herunter und eine Kälte jagte mir über den Rücken. Was hatte er vor? Ich wollte die Augen schließen, wurde aber überrascht, als sich zwei Arme um meinen zierlichen Körper legten und mich festhielten. Ich riss meine Augen auf, da ich es nicht glauben konnte, was hier gerade passierte.

Ich hätte eher erwartete, dass er mich anschreien würde, mich beleidigen, aber das tat er nicht. Er blieb einfach nur ruhig, umarmte mich einfach nur. Ich genoss es auch noch und sagte einfach nichts, ließ es über mich ergehen. Ich fing an, die ganze Situation zu realisieren und drückte kurzerhand den Älteren von mir weg, ehe ich aufstand, er mich fragend ansah und sich mir näherte.

Mit leicht geöffneten Lippen schaute ich zu ihm auf. Da er einen ganzen Kopf größer war, stand ich auf Zehenspitzen, um auf einer Augenhöhe mit ihm zu sein, was aber nicht viel brachte.

,, Das hätte niemals passieren dürfen und das hier, erst recht nicht. Ich bin stark genug, um meine Gefühle zu kontrollieren, nicht so wie meine Tante. Ich bin nicht so ein psychisches Wrack wie sie. Mit mir kannst du nicht alles machen, wie du es willst. Ich bin nicht sie!", versuchte ich ihm zu erklären, doch in seinem Gesicht änderte sich rein gar nichts.

Ich versuchte es Selbstbewusst rüber zu bringen, so weit es in dieser Situation nur möglich war, da ich sichtlich angetan von ihm war. Nie hätte ich bei meiner Tante landen dürfen. Aber eine andere Wahl hatte ich nun mal nicht, wenn ich nicht in einem Heim landen wollte. So kam es das die Zwillingsschwester meiner Mutter mich bei sich aufnahm, seit ich Dreizehn bin. Sie sah schon etwas älter als Taehyung aus. Er war mit seinen dreißig noch relativ jung, was bei meiner Tante nicht der Fall war. Sie war schon anfan Viezig, sah aber immer noch jung dafür aus und so wirkte sie auch.

,, Warum hast du es dann getan?", fragte er mich und kam wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Was sollte ich darauf nur antworten? Na ja, dass du mir gefällst, seit dem ich bemerkt habe, dass ich auf Männer stehe und dich für mich haben will, meine Tante nur eine Last für dich ist und ich viel besser zu dir passe, weil ich dich wirklich liebe und dich nicht wegen deines Geldes will, sondern wegen des Mannes der du bist? Das konnte ich nun wirklich nicht sagen, also behielt ich dies lieber für mich.

Ich konnte keine Antwort darauf geben, also schritt ich von ihm zurück, Kopfschüttelnd und einem fassungslosen Blick in den Augen.

,, Das wirst du nicht verstehen!", sagte ich traurig, in dem Wissen, dass er mich niemals so sehr lieben wird, wie ich ihn. Umso mehr schmerzte der Gedanke, dass er wieder mit meiner Tante schlief, nur um sie wieder gefügig und ruhig zu bekommen.

Da stolperte ich auch schon die Treppen hoch in mein Zimmer, gefolgt von der tiefen Trauer, die in mir lag, geplagt von dem Gedanken, ihn nie haben zu können. Niemals wieder seine Lippen auf den meinen zu spüren. Es tat weh, wirklich weh. Dieses stechen in meinem Herzen, wird nicht so schnell vergehen. Ich musste den Mann, den ich liebte, loslassen!

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EMOTIONAL SEDUCTION ᵀᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt