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Jungkook

Der klare Nachthimmel, er war so schön, dass ich kaum die Augen von ihm nehmen konnte und dennoch holte mich ein neuer kurzer Schmerz zurück in das Leben. Ich saß auf einer Bank, die neben mir schon voller Blut war und an der Kante das Blut heruntertropfte. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Spürte nun keine Schmerzen mehr, keine wirklichen. So wie ich da saß, könnte man denken ich wäre schon Tod, aber leider was dies nicht der fall, auch wenn ich es mir wünschte.

Ich verlor jegliche kraft. Ich konnte meine Hand nicht länger gegen meine Wunde halte. Konnte mich kaum noch bei bewusst sein halten. Ich röchelte, als würde ich keine Luft mehr bekommen. Als ich spürte, dass etwas Nasses über meine Hand streifte, schreckte ich zusammen, was sich als gar nicht gut erwies. Ein heftiges Ziehen machte sich bemerkbar, kniff kurz die Augen zusammen, ehe ich ein Jaulen vernahm. Ich hob den Kopf und sah vor mich auf den Boden, wo ein Hund saß und mich mit seinen großen Augen ansah.

Wo kam bitte der Hund auf einmal her? Ich verschwendet keinen Gedanken daran, da ich eh schon wusste, dass ich noch hier auf der Bank sterben würde und das sogar mein einziger Gedanke war. Immer wieder hörte ich das Jaulen des Hundes. Ich gab mich geschlagen, versuchte mich vorsichtig auf zu setzten und schaute zu ihm nach unten. Es war ein kleiner Zwergspitz, mit einem schön gepflegten weißen Fell, das auch ein paar hellbraune Stellen hatte. Ich hatte Hunde schon immer gemocht.

Der kleine sprang zu mir auf die Bank, auf die saubere Seite und lehnte sich an mich. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen. ,, Wer bist du denn? Sag nicht, du bist auf der Flucht?", fragte ich zu ihm, doch wie erwartet gab er mir keine Antwort, wie auch. Ich strich über sein Fell, das sich wirklich schön anfühlte. Da musste ich an meinen Hund denken, den Taehyung und meine Tante mir geschenkt hatten, als ich zu ihnen kam, um bei ihnen nicht ganz so alleine zu sein.

,, Amseok. Amseok wo bist du?", hörte ich jemand rufen. Irgendwie kam mir diese Stimme bekannte vor, konnte sie aber nirgends einordnen. Der kleine fing an zu bellen, was sich in meinem Kopf wie ein Donner anhörte und ich kurz blinzelte. Ich durfte nicht einschlafen. Da sah ich, wie jemand auf uns zukam.,, Amseok, da bist du ja. Hör auf, wegzulaufen", schimpfte er den Hund. Da erkannte ich ihn und riss meine Augen auf. Warum musste er mich finden?

Der Blick des Mannes fiel auf mich und selbst er sah mich erschrocken an. Da stand ohne es zu glauben Jimin vor mir. ,, Jungkook, bist du es wirklich?", fragte er vorsichtig, da ich mein Gesicht von ihm weg drehte, in der Hoffnung er würde mich nicht erkennen, doch da lag ich falsch. ,, Ja. Schön dich zu sehen Jimin", sagte ich mit brechender Stimme und das nur, weil ich versuchte meine Jacke über die Wunde zu bekommen. Doch Jimin sah das Blut auf der Bank, kam auf mich zu, schlug die Jacke über meiner Hand weg und ging erschrocken ein Schritt zurück.

,, Jungkook, was ist passiert? Du blutest und das nicht gerade wenig. W-Warum bist du nicht zu Hause?", fragte er mich. ,, Wenn ich dir das erkläre würdest du mich für verrückt halten, obwohl es nicht ich, bin, der verrückt ist", sagte ich ihm. ,, Darf ich es sehen?", fragte er nach und deutet auf meinen Bauch. Ich zögerte, doch als ich seine Hand auf meiner spürte und er mich so besorgt anschaute, konnte ich nicht anders und nickte. Jimin nahm meine weg, hob das Hemd hoch und riss erneut die Augen auf.

,, Jungkook du hast eine sehr schlimme und tiefe Stichverletzung. So wie es aussieht, wurde deine Niere stark verletzt. Du musst auf jeden Fall ins Krankenhaus. Kannst du laufen? Wenn nicht, mein Auto steht direkt da drüben, ich hole es schnell und fahre dich dann ins Krankenhaus. Bleib auf alle Fälle wach. Wenn du jetzt einschläft, könntest du sterben. Du hast schon viel zu viel Blut verloren", sagte er hastig. Er machte seinen Hund an die Leine, gab sie mir, mit der Begründung das ich so wach bleiben würde und ging um sein Auto zu holen.

Nur zwei Minuten, in denen ich wach bleiben musste und es funktionierte, durch Amseoks Schleckerei an meiner Wange. Da ich die Bank, auf der ich saß, am Eingang des Parks war, sah ich wie Jimin aus dem Wagen stieg. Er half mir auf und brachte mich in sein Auto. ,, Ich will dir nicht dein ganzes Auto voll bluten Jimin, aber trotzdem Danke", sagte ich und drehte meinen Kopf in seine Richtung. Man sah Jimin an, dass es für ihn eine ganz neue Situation ist, mit der nicht so ganz klarkam, aber für mich war es nicht anders.

,, Kein Problem. Schließlich kann ich den Neffen meines Chefs nicht einfach so im Park sterben lassen. Wenn er das herausbekommen würde, wäre ich jetzt Tod und ich hänge noch ein bisschen an meinem Leben", scherzte er. Dass er trotzdem noch dabei Witze machen kann, sagte mir nur, dass er nicht ganz die Kontrolle verlor. Aber das zeigte mir auch, dass ich in der Realität war und in keinem K-Drama gefangen war.

Mit einem Mal überkam mich ein tiefer stechender Schmerz, der mich Sterne sehen ließ und stöhnte leicht auf. Mit beiden Händen drückte ich nun gegen die Wunde, um zu verhindern, dass noch mehr Blut aus dringen konnte. Warum blutet das so heftig? Mein Atmen ging Stoß weiße und versuchte wirklich mit aller kraft meine Augen offenzuhalten. Mein Körper wurde immer schwächer, was ich deutlich spüren konnte. Ich hatte nicht länger die Kraft, meine Hände über die Wunde zu drücken. ,, Bitte Jungkook bleib wach!", kam es hektisch von Jimin, der nach meiner griff und nach meinem Puls fühlte. ,, Scheiße" Das war für mich das, Zeichen, dass es wohl echt nicht gut um mich stand.

Endlich kamen wir am Krankenhaus an, wo eine Frau auf und zu kam. Ich blieb im Auto, da ich mich nicht imstande fühlte, mich irgendwie bewegen zu können. Da öffnete Jimin meine Tür. ,, Danke das du auf Amseok aufpasst. Ich melde mich, sobald ich kann", sagte er zu dieser Frau und wendete sich wieder mir zu. ,, Jungkook hör zu, egal was jetzt auch passiert du wirst wieder gesund. Gib einfach nur nicht auf, okay? Ich weiß, du bist stark genug dafür. Denk an deine Eltern, lebe für sie weiter, hast du verstanden. Dein Herz muss weiter schlagen. Denk an Taehyung", sagte er zu mir. Ich nahm nur noch wenig Notiz davon, sah ihn nur noch verschwommen.

Das Letzte, was ich war nehmen konnte, waren die Sanitäter, die mich aus dem Auto, auf eine Liege trugen. Auch nur mit verschwommenen Blick suchte ich nach Jimin, nahm mein Handy aus der Tasche, griff nach Jimins Hand und gab es ihm. Ich hatte nur noch einen Menschen, an den ich eben denken musste. ,, Ruf Yoongi an!", hauchte ich, ohne zu wissen, ob Jimin es überhaupt gehört hatte.

Danach legte sich ein schwarzer Schleier um meine Augen.

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EMOTIONAL SEDUCTION ᵀᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt