Jungkook
Ein Sonnenstrahl stach mir ins Gesicht und öffnete verschlafen meine Augen. Doch das erwies sich als nicht so gut, da die Sonne ihre Strahlen direkt in mein Auge warf. Schnell kniff ich meine Augen wieder zusammen und vergrub mein Gesicht wider in den Bettlaken.
Immer noch saß ich auf dem Stuhl, den Kopf auf dem Bett von Taehyung. Ich brummte vor mich hin, bis etwas durch meine Haare strich und sanft anfing zu kraulen. Ich genoss es kurz, bis mich fragte, wer das war.
Schnell schoss mein Kopf hoch und blickte in das Gesicht von Taehyung, der mich leicht anlächelte. Seine Lippen waren nicht mehr pink, sondern schimmerten etwas bläulich und sein rechtes Auge hatte nun ebenfalls einen blauen Schimmer drumherum bekommen. Erst jetzt sah ich die Zeichen für eine Schlägerei in seinem Gesicht, aber auch an seinem Arm.
Ich starte ihn einfach nur an, so wie er mich. Keiner sagte etwas, bis sich jemand räusperte. Meine Aufmerksamkeit wurde dadurch von Taehyung gezogen und ich schaute mich im Raum um. Da blieb mein Blick auf einem älteren Mann hängen. Er war um einiges älter als Taehyung, er könnte um die 50 Jahre alt sein.
Verwirrt sah ich ihn an, dann wieder zu Taehyung. ,, Keine Sorge Jungkook, das ist Sun-ho, er ist mein Onkel. Er hat die Firme in meinem Namen hier in Seoul geleitete. Ist bei dir alles okay?“
Etwas verwirrt sah ich an, musste mehrmals blinzeln, um das ganze zu kapieren. Was machte sein Onkel bitte hier? Aber um seine Frage zu beantworten, nickte ich. ,, Jungkook, es tut mir leid, was ich gestern zu dir gesagt habe. Ich hätte anders damit umgehen sollen. Ich habe nicht nach gedacht. Bitte verziehe mir diesen Schieß, es war einfach dumm von mir, es dir auf diesem Wegzusagen“, kam es etwas mehr wie ein Flüstern von ihm, da er noch nicht stark genug war.
Ich schaute vor mich, auf die weiße Decke und dachte kurz nach. Sollte ich es ihm sagen oder nicht? Letztendlich übermannten mich meine Gefühle.
,, Taehyung, du bist und bleibst für mich die einzige, Person, die ich noch habe. Klar meine Tante ist Tot, aber das ändert für mich nichts daran, dass ich bei dir bleiben will. Ich hatte gestern Nacht wirklich eine scheiß Angst um dich, dass ich dein Handy orten wollte. Wo ich den Knall gehört, habe ich aus Wut mein Handy gegen die Wand geschlagen. Taehyung, bitte mach so was nie wieder mit mir, bitte. Ich verkrafte das nicht, die auch noch zu verlieren!“
Ein nicht wirklich zu deuteten blick seinerseits lag auf mir, bis er zu seinem Onkel sieht. Der Mann stand von seinem Stuhl auf und kam aus seiner Ecke hervor gelaufen, auf uns zu. Dieser Mann hatte einen strengen Blick drauf und aus ängstlichen Reflexen griff ich nach Taehyungs Hand. Da bahnte sich auch schon eine Frage in meinem Kopf. Hatte er nicht gesagt, er hätte keine Familie mehr?
,, Ich will ja nicht diesen Moment zerstören, aber du solltest wirklich danach schauen, dass du wieder schnell auf die Beine kommst. Die Firma leitet sich nicht von alleine. Denk daran, dass du immer noch das wichtige Meeting am Dienstag hast, das ist in Übermorgen“, sagte der Mann und stellte sich vor mich hin. Etwas ängstlich schaue ich zu ihm auf.
Da klopfte es an der Tür. Taehyung gab ein ,, herein“ von sich und die Tür öffnete sich. Herein kam eine Krankenschwester, die uns nett anlächelte. ,, Guten morgen Herr Kim. Ich bringe ihnen noch ein paar Papiere, die sie ausfüllen müssen, damit sie morgen gehen können. Sie sollten auf jeden Fall jeglichen Stress vermeiden, ebenso wie zu anstrengende körperliche Aktivitäten. Sie zwar arbeiten, sollten sich aber mehr zurückziehen, sonst könnte sie kollabieren und das wollen werde sie noch wir“, sagte sie und legte die Papiere auf den Tisch neben seinem Bett ab.
,, Und für ihren tollen Neffen gibt es das hier. Als die Person, die sie morgen mitnehmen darf, die Bescheinigung und persönlicher Aufpasser. Sie können stolz auf ihren Neffen sein. Für seinen nerven Zusammenbruch hat er es gut gemeistert, daher konnte ich ihn nicht nach Hause schicken. Ich hoffe doch, dass es auch ihnen wider besser geht?“, fragte sie mich.
,, Mir geht es gut, danke der Nachfrage“, sagte ich ihr und sie nickte mir mit einem lächeln zu, ehe sie wider ging und uns alleine ließ. Da trat Sun-Ho mir wieder ins Blickfeld, der mich argwöhnisch anblickte, was mein Griff um Taehyungs Hand nur verstärkte.
,, Es wäre besser, wenn du, gehst Onkel. Du machst dem armen Jungen nur Angst. Wir sehen uns morgen. Sobald ich draußen bin, komme ich runter ins Büro, um wenigstens etwas von dem Papierkram zu schaffen“, sagte er zu dem Mann, der nur nickt. Aber da schritt ich ein.
,, Das ist nicht dein ernst Taehyung? Du hast gehört, was sie gesagt hat? Bitte mach nicht wieder irgendetwas Unüberlegtes. Ich will nicht alleine da stehen“, warf ich mit ein, was Sun-ho innehalten ließ und er mich mit einem etwas genervten Blick ansieht. Dieser Mann war mir ganz und gar nicht geheuer. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich noch etwas mehr Zeit mit ihm verbringen werde, dies aber keine wirklich gute Wendung nehmen wird.
,, Ich würde dir, raten, deinen Neffen, die Pflichten eines Firmenchefs zu erläuterten. Wie mir schient, würde es ihm guttun, sich nicht solche Angelegenheiten ein Zumischen, wenn er keine Ahnung hat. Seine Zunge sollte er Hütten“, meinte der alte Herr streng und sah Taehyung etwas gereizt an.
Ich wollte mich gerade gegen seine Worte wehren, ließ es aber, als sich Taehyung meiner Hand entzog und somit nach meiner griff, diese zu sich auf seinen Bauch zog und etwas fester zu drückte.Ich sah zu ihm auf, und erkannte an seinem Blick, dass er wüsste, was ich vorhatte, mich warnend ansah und es ließ. Sun-ho bemerkte unsere stille Unterhaltung, brach seinen Blick auf mich dennoch nicht ab.
,, Er ist noch jung, er wird es bald verstehen. Bitte geh jetzt, ich würde gerne mit Jungkook alleine sein“, sagte Taehyung zu ihm. Er drehte sich um, wollte gehen, hielt aber inne und sah noch ein mal zu uns.
,, Ich warne dich junger Mann, noch einmal so ein falscher Trip und ich reiße dir die Firma aus den Händen. Dein Vater hätte sich nie so von seinen Gefühlen leiten lassen. Ich habe dich nicht als Schwächling groß gezogen, Taehyung“, kam es von ihm, ging aus der Tür und warf sie regelrecht ins Schloss, sodass ein lauter Knall ertönte. Ich zuckte zusammen und stand sofort auf, um auf das Bett zu sitzen.
Ich löste meine Hand aus Taehyungs und schlang meine Arme um seinen Nacken, schmiegte mich an ihn rann und genoss seine Nähe. Taehyung legte nur schwächlich seine Arme um mich. Er hatte noch nicht die kraft mich richtig zu umarmen, was ich aber auch gar nicht schlimm fand.
Eine Hand gleitet über mein Rücken, hinauf zu meinem Nacken und vergruben sich letztendlich in meinen Haaren, die mich kraulten. Ein Lächeln zierte meine Lippen und ich konnte in diesem Moment nicht glücklicher sein.
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EMOTIONAL SEDUCTION ᵀᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Hayran KurguDass sich das Leben von Jungkook mit einem Schlag ändert, hatte er wohl kaum gedacht. Schon lange schlägt er sich durchs Leben, und dazu kommen so typische Liebes Probleme. Doch für diese Liebes Probleme ist jemand ganz bestimmtes verantwortlich. S...