Jungkook
Yoongi sah mich fassungslos an, als ob er es nicht glauben würd, was ich da eben gesagt habe. Er sah mich an, sagte nichts. Er schluckte merklich.
,, Wie kommt das?“, fragte plötzlich und wendet seinen Blick von mir, schaute auf den großen, Kleiderschrank, der neben an der Wand stand, an dem sich ein Spiegel befand, der uns wieder spiegelte. Ich drehte meinen Kopf in dessen Richtung und schaute ebenfalls in den Spiegel.
Da lagen wir. Ich mit dem Rücken auf dem Bett vor Yoongi, der etwas über mich gebeugt war. Doch aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund sah ich für einen kurzen Moment Taehyung im Spiegel. Schnell sah ich weg, hoch zu Yoongi, um mir damit zu bestätigen, dass es nur eine Illusion war.
,, Yoongi. Bitte lass mir auch eine Chance. Ich will das und ich habe mich für dich entschieden anstatt für Taehyung. Gerade jetzt, wo ich so viel Chance bei ihm habe, tue ich es nicht, komme dennoch zu dir, um mit dir zusammen zu sein“, sagte ich zu ihm in der Hoffnung, er würde mich ansehen.
Als er nach etwas längere Zeit immer noch in den Spiegel sieht, gab ich es auf, wollte mich aufsetzten, wurde aber von Yoongis Hand davon abgehalten, drückte mich wieder zurück ins Bett, beugte sich zu mir runter und drückte seine Lippen zaghaft auf meine.
Der Drück auf meinen Lippen erwiderte ich nur zu gerne. Langsam öffneten sich unsere Lippen, nahmen den jeweils anderen wieder in sich auf. Seine Zunge streifte über meine Lippe, bat um Einlass, den ich ihm gewährte. Unsere Zungen gaben sich einem Willenskampf hin, den er schließlich gewann. Allein durch diese Reaktion konnte ich seine Antwort schon entnehmen.
Meine Hände, die eben noch auf seiner Brust lagen, wanderte höher zu seinem Nacken, verweilten dort, bis ich meine Hände in seine schönen silbernen Haare vertiefe und etwas anfing ihn am Kopf zu graulen, was ihn wiederum in den Kuss brummen ließ und ich leicht lächelte.
Seine Hand fuhr unter mein Pullover, strich an meiner Seite auf und ab, was mir eine Gänsehaut brachte. Plötzlich schlich sich Taehyung in mein inneres Auge und riss mich förmlich von Yoongi los, der mich nun überrascht anschaut. ,, Was ist los?“, fragte dieser besorgt. Was soll ich ihm jetzt nur sagen?
,, alles gut. Ich brauchte nur Luft“, sagte ich zu ihm, völlig außer Atmen. Verständnisvoll lächelte er mich an und wollte wieder seine Lippen auf meine setzte, hätte ich nicht mit dem reden angefangen. ,, Wie soll ich diese Reaktion jetzt sehen? Als ein Ja?“, fragte ich unsicher nach und mein bester Freund nickte amüsiert. Oh nein, inzwischen war er mein fester Freund.
Verliebt funkelten seine Augen mich an. Man konnte die Lust in seinen Augen sehe, wie sie einem sagen wollen, dass er schon bereit wäre sofort den nächsten Schritt zu gehen, doch ich fühlte mich dafür noch kein bisschen bereit. Ihm es direkt das so zu sagen, kam mir auch nicht richtig, da ich ihn nicht gleich wegschubsen wollte, also musste es auf anderem Wege gehen.
Ich drückte meine Hand an seine Brust und schüttelte leicht mit dem Kopf, um ihm damit zu signalisieren, dass ich noch nicht konnte. Yoongi verstand es, ließ seine Hand, die vorher runter zu meinem Schritt gegangen war, wieder hoch wandern, beugte sich über mich, hielt kurz vor meinen Lippen inne, schaute mir durch dringlich in die Augen und schloss den wenigen Abstand somit wieder.
Wider mal erwiderte ich den Druck, den er auf meine Lippen ausübte, öffnete meine Lippe, um die seine wieder in meine aufnehmen zu können. Seine Küsse ließen mich wohlfühlen, gaben mir das Gefühl gewollt zu werden und akzeptiert, aber das wirkliche Gefühl von Liebe kam irgendwie nicht n mir auf. Yoongi konnte das Gefühl, das Taehyung mir gab, nicht in mir auslösen. Mir fehlten die Blitze, das pure Feuerwerk, das durch Taehyung ausging.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Yoongi, der sich mittlerweile zwischen meinen Beinen platziert hatte, löste sich von mir und wir beide sahen zur Tür, wo Namjoon stand, der uns nur vielsagend angrinste und mit den Augenbrauen zuckte. Okay, ich musste mir nun ein gestehen, dass dies irgendwie peinlich war.
Sofort schämte ich mich. ,, Ich wollte euch nicht stören, dachte nur ihr hätte nach solch einem Tag Hunger“, meinte er und wackelte mit einer Tüte in der Hand vor sich herum. ,, Wir kommen gleich!“, antwortet Yoongi für uns beide und Namjoon verschwand vor der Tür, schubste sie so gar noch zu und fiel ins Schloss. Yoongi rollte mit den Augen. ,, Der hat ja nerven“ meinte dieser und ich musste lachen.
Verwirrt sah mich der ältere an und ich musste ebenfalls leicht lachen. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um nicht lauter loszulachen. ,, Was ist daran jetzt so witzig?“, wollte er wissen. Ich nahm meine Hand wieder runter und schüttelte nur den Kopf. Da nahm Yoongi meine Hand, stand auf und zog mich, mit Leichtigkeit, mit sich von Bett runter.
Zusammen liefen wir die Treppe runter in die Küche, wo schon das Ramen roch. Es riecht einfach zu gut, aber genau in diesem Moment bekam ich einen Anruf. Es war Taehyung, da sein Name auf meinem Handy aufleuchtete. In mir stieg die pure Angst, dass etwas passiert war. Mit zitterten Hände ging ich ran und hob es mir ans Ohr.
,, Taehyung?“, fragte ich in der Hoffnung das keine Fremde Person ran gehen würde, dies verschwand aber, schnell als ich seine Stimme hörte. ,, Ey Kookie, was machst du? Bist du schon zu Hause? Ich habe gute Neuigkeiten für dich. Deine Tante, die, diese komische Frau ist nun endgültig weg. Sie kann weder dir noch mir etwas tun. Ist das nicht toll?“, hörte ich ihn am anderen Ende lallen. Er war betrunken, das hörte man sofort.
Erst dachte ich gar nicht daran, was mit meiner Tante war, da ich mir eher Sorgen um meinem Onkel machte, der allein da draußen herumlief, womöglich. ,, Taehyung wo bist du? Wie viel hast du bitte getrunken?“, fragte ich ihn. Mein Herz raste förmlich, fühlte sich schon an als würd es mir gleich aus der Brust springen. ,, Das ist Nebensache. Die Hauptsache ist, dass wir jetzt alle Zeit der Welt für uns haben Kookie. Deine Tante ist Geschichte. Sie ist weg, freu dich doch, genau so wolltest du es doch. Sie bei wieder mit ihrer Schwester vereint. Etwas bessere hätte uns gar nicht passieren können, oder?“
Da fiel in mir mein Herz zusammen. Er meinte das ganze wohl doch ernst. Meine Tante war tot! ,, Sie ist Tod!“, flüsterte ich, doch Yoongi und Namjoon hatte es dennoch gehört. Ihre besorgten blicke viele ihn Schockstarre. Sofort stieß mir eine warme Flüssigkeit aus dem Augenwinkel hervor. Ich konnte grade nur an Taehyung und daran ich jetzt wirklich nur noch ihn hatte denken. Ich durfte zu lassen, ihn jetzt durch seine Waghalsigkeit zu verlieren.
,, Taehyung sag mir sofort wo du bist!“, kam es in einem etwas lauteren Ton, durch meine Schluchzer. ,, Hm, das könnte ich sagen, aber ich will nicht das du mich findest. Ich genieße nun meine neu gewonnen Freiheit von einer Frau, die mir mein Leben kaputt gemacht hat. Ich fühle mich so viel leichter“, sagte er und hörte sein abgehacktes lachen. Sofort schaltete ich das Handy auf Laut, nur, um so sein Handy zu orten.
,, Wenn du mir nicht sofort sagst, wo du bist Taehyung, schwöre ich dir bei Gott, dass du diese Nacht nicht überstehen wirst, weil ich dich dann umbringen werden“, reif ich in das Handy und tippte an meinem herum. Tränen liefen ohne halt über meine Wangen. Meine Gedanken waren kaum noch zu ordnen. Ich hatte die pure Angst, dass Taehyung jetzt etwas passieren würde.
,, Hm, nein. Ich bin frei Kookie verstehst du das nicht? Jetzt kann ich mir jeden Frust, der mir durch diese Frau ins Mark ging, endlich herausschreien. Endlich kann ich dir die Wahrheit über diese Frau sagen“, redet er weiter. Mein Handy lädt und lädt und Taehyung redet einfach weiter ohne zu merken, wie sehr mich seine Worte verletzten, die er über Tante sagte.
Während Yoongi und Namjoon einfach ruhig waren und mich besorgt beobachteten, war es Yoongi der seinen Arm um mich legte und mich etwas an sich drückte. Ich schniefte und wischte ein mal mit der Hand über mein Gesicht. Ungeduldig tippte ich auf das Handy, das gefühlte Ewigkeiten brauchte, um zu laden. Ohne ein schieß WLAN brauchte der scheiß Ewigkeiten.
,, Jungkook, deine Tante hat mich nie geliebt, ich war für sie das Spielzeug, da die Männer mich alle nicht wollten. So ein heißer Typ wie Yoongi will dich, aber keiner will mich, du hast keine Ahnung wie sich das anfühlt. Ich habe alles getan, um diesem einen Mann zu gefallen und du musstest nichts für Yoongi tun. Um ehrlich zu sein, bin eifersüchtig auf dich. Du bekommst einer der bekanntesten Rapper ab und ich, ich stehe nun mit nichts da“ Jedes einzelne Wort brannte sich eben in meinen Kopf ein. Yoongi und Namjoon tauschten sich Blicke aus.
,,Weißt du was, du hast doch Yoongi, mich willst du ja auch nicht mehr, ich sollte mich gleich von der Brücke hier werfen, wär wohl das beste für mich. Ich habe wirklich geglaubt mich dir nähern zu können, aber nein, deine Tante bringt sich um und du? Du lässt mich einfach allein. Sogar mein Eigner Neffe verlässt mich. Alle Menschen die ich Liebe verlassen mich oder verletzten mich. Ich habe es satt Jungkook, wirklich satt immer der Ersatz spielen zu müssen. Das war ich für meine Eltern. Für meine eigene Frau. Wahrscheinlich sogar für dich“, hörte ich noch sagen, ehe ich einen Knall hörte und dann das Rauschen einsetzte.
Geschockt stand ich da. ,, Taehyung, du Wichser“, schrie ich wütend in das Handy und warf mein eigenes gegen die Wand. Es prallte ab und zersprang in mehrere Teile.»»————- ★ ————-««
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EMOTIONAL SEDUCTION ᵀᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionDass sich das Leben von Jungkook mit einem Schlag ändert, hatte er wohl kaum gedacht. Schon lange schlägt er sich durchs Leben, und dazu kommen so typische Liebes Probleme. Doch für diese Liebes Probleme ist jemand ganz bestimmtes verantwortlich. S...