Jungkook
Ein Klopfen an der Tür ließ uns auseinander gehen und schaute zur Tür, die zum Glück verschlossen war. ,, Jungs, essen ist fertig, wenn ihr wollt, könnt ihr kommen“, ertönte die liebliche Stimme von Sora. ,, Wir kommen gleich“, gab ich schnell von mir und Schritte entfernten sich vor meiner Tür.
Etwas unfreiwillig standen Yoongi und ich auf, zogen uns an und liefen dann nach unten, wo ein schön gedeckter Tisch auf uns wartete. Ich sah mich um und suchte den Wohnbereich nach Taehyung ab, fand ihn aber nirgends. Auf dem Sofa lag er auch nicht mehr.
,, Setzt du dich doch schon mal, ich komme gleich“, sagte ich zu ihm und ging in die Küche. ,, Sora, hast du eine Ahnung wo….“, ich stoppte als ich Taehyung über der Kochinsel lehnen sah, der Sora dabei zu, sah wie sie noch mal im Essen herumrührt.
Dieses Bild, was sich mir bot, sah irgendwie süß aus. Taehyung hatte sich mit seinen Ellenbogen abgestützt und sein Kopf ruhte auf seinen Händen und er grinste Sora ziemlich niedlich an, die selbst Taehyung anlächelte. Doch als sie mich bemerkten, stellte er sich sofort Kerzen gerade hin und kratzte sich am Hinterkopf. Da er sich in meine Richtung drehte, konnte ich sehen, dass sein blaues Auge ein etwas dunkleren Blauton angenommen hat.
Ich stand nur da und sah ihn schweigend an. Das Gefühl der Einsamkeit kam in mir auf und sofort spürte ich eine Leere in meinem Herzen und ich hatte keine Ahnung, wieso dies so plötzlich kam. Ich brach den Blick ab und schaute mit zusammen gepressten Lippen aus dem Fenster.
,, Jungkook, ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst so verlassen aus?“, fragte mich Sora besorgt. In genau dem Moment sah ich zu ihr und eine kleine Träne floss über meine Wange. ,, Ach her je. Jungkook, es tut mir so leid. Komm her, es wird alles wieder gut“, sagte sie, kam auf mich zu und umarmte mich einfach. Sie schlang ihre Arme um mich, strich mir sanft über den Rücken, doch ich konnte einfach nicht darauf reagieren.
Sie legte eine Hand auf meinen Hinterkopf, drückte mich somit eng an ihre Schulter, auf dem ich meine Stirn ablegte und einfach nur weinte. Ich konnte spüre, wie mir erst jetzt die ganzen Gefühle bewusst wurden, der durch den Tod meiner Tante ausgelöst wurden. Sora schien dies gemerkt zu haben, weshalb ich mich einfach fallen ließ.
Lange hatte mich keine Frau so in ihre Arme genommen, dass es für mich schon etwas befremdliches war. Meine Tante fand es nie für nötig mich durch ihre Nähe zu beruhigen, weshalb ich nun verstand, warum dies wenigstens Taehyung versuchte, wenn er konnte. Auch wenn er oft weg war und das auch lange am Tag, war er es, der mehr Zeit mit mir verbrachte, als meine eigene Tante. Viel zu sehr war sie mit sich selbst beschäftigt.
,, Ich kann deinen Schmerz verstehen. Das mit deiner Tante tut mir wirklich sehr leid, aber glaube mir Jungkook, so ist es auch besser für sie, ebenso für dich. Taehyung hat mir alles erzählt und denke nicht daran das sie dich nie geliebt hätte, denn das hat sie, sonst hätte sie dich nicht aufgenommen“, sagte sie als sie sich von mir löste und mein Gesicht in ihre zarten Hände nahm und mir eindringlich in die Augen schaute.
Mit ihren Daumen wischte sie mir meine Tränen weg und lächelte mich warm an. In diesem Moment war ich froh eine weibliche Person bei mir zu haben, die mich verstand, doch das was ich verspürte, was nicht nur durch meine Tante, sondern auch die Art wie ich es erfahren musste, war ein großer Punkt.
Ich schniefte und sah zu Boden. ,, Es ist nicht nur das. Die ganze Sache, was ich in der Nacht durchmachen musste, geht mir immer noch durch den Kopf. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn Taehyung jetzt auch Tod wäre. Ich will nicht noch mehr Menschen verlieren, die mir wichtig sind. Taehyung ist der einzige, den ich noch habe“, kam es mit gebrechlicher Stimme über meine Lippen.
Da wollte ich mich gerade, um drehen, um aus der Küche zu gehen, wurde aber am Arm festgehalten, zurückgezogen und prallte gegen Taehyungs Brust, der mich fest an sich drückte. Aus Reflex schlang ich meine Arme um ihn, drückte ihn noch näher an mich heran, wenn das überhaupt noch möglich war, und genoss seine Nähe.
Eine Hand fuhr durch meine Haare und fing wieder an, meine Kopfhaut zu graulen. Ich atmete seinen körpereigenen Geruch ein, der mich wieder mal in eine andere Welt abtauchen lässt, bis seine Stimme mich aus dieser wieder zurückholte. ,, Vergesse diese Nacht, es war ein Fehler von mir und wird auch nicht mehr vorkommen. Ich lasse dich nicht hier alleine zurück, nicht in solch einer Welt“, sagte er sanft und spürte, wie er mir einen Kuss auf den Haaransatz drückte.
Das war der Moment, wo mir die Augen geöffnet worden, dass es für mich doch nicht zu spät war. Ein merkwürdiger Geruch stieg mir in die Nase und raufte mir die Nasse, als ich diesen Geruch wahrnahm. ,, Ach her je, das essen. Meine Güte, ihr lenkt mich ja schon ganz ab“, sagte die Frau hysterisch. Taehyung ließ mich los, blickte ihm ins Gesicht, doch mein Blick blieb auf seinem blauen Auge gerichtet.
Sanft strich ich mit meinen zierlichen Fingern über sein unteres Auge. Er zuckte kein bisschen davor zurück, sah mich dennoch an, als würde er auf etwas warten. ,, Tut es sehr weh?“, fragte ich ihn, um mich davon zu vergewissern, dass es ihm wirklich gut ging. Sein etwas trauriger Gesichtsausdruck ließ mich was anderes vermuten. ,, Ich habe schon viel Schlimmeres ab bekommen, das ist gar nichts“, sagte er nur gebrochen und ging an mir vorbei.
Perplex stand ich da und verstand nicht ganz, wie sich eben die Situation so drastisch ändern konnte. Doch viel Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht, da Sora nach mir rief, um ihr zu helfen, dass Taehyung einfach zum Tisch lief und sich an seinen Platz setzte.
Ich trug mit Sora das leckere Essen auf den Tisch und setzte mich ebenfalls. Das Essen verlief ruhig und schmeckte allen. Ich hatte schon lange kein so gutes Essen mehr zwischen die Zähne bekommen, dass ich es nur so genoss, wieder so etwas Gutes zu bekommen. Sora bemerkte meine, manchmal fallenden Laute, dass sie lachen musste.
Yoongi sah nur zwischen Sora und mir hin und her. ,, Wenn dir mein Essen so, schmeckt, komme ich gerne öfter vorbei nur, um für euch zu kochen. Du erinnerst mich wirklich sehr an meinen Sohn. Er war genauso wie du“, kam es etwas traurig von ihr. Augenblicklich verschwand mein Lächeln aus meinem Gesicht und eine Kälte umgab mich.
Mir war klar, dieser Sohn nicht mehr lebte, wenn sie so von ihm sprach, weshalb ich auch erst nichts sagte und zu Taehyung sah, der nur abwegig auf den Tisch starrte. Da kreuzte sich unsere Blicke und er sah mich mit einem kurzen Lächeln an, was direkt wieder schwand.
Ich wusste nun, dass es auch für Taehyung kein schönes Thema war, weshalb ich mich wieder schlecht fühlte.
»»————- ★ ————-««
DU LIEST GERADE
EMOTIONAL SEDUCTION ᵀᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanficDass sich das Leben von Jungkook mit einem Schlag ändert, hatte er wohl kaum gedacht. Schon lange schlägt er sich durchs Leben, und dazu kommen so typische Liebes Probleme. Doch für diese Liebes Probleme ist jemand ganz bestimmtes verantwortlich. S...