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Jungkook

Es waren erst Minuten her, seit dem der Mann ging und uns hier allein ließ, auf Wunsch meiner Tante. Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl dabei und traute der ganzen Sache hier, so überhaupt nicht. Ich bekam schon Bauchschmerzen davon, da gerade mein Bauch sagte das hier etwas falsch war. Seit wann bitte, schmeißt meine Tante den Mann aus dem Haus, denn sie sonst immer, nie loslassen kann, jetzt nun aus dem Haus, nur um mit mir allein zu sein.  

Noch immer stand ich hier draußen im Flur und starrte verloren zur Haustür, durch die Taehyung verschwunden war. Für mich fühlte es sich an, als würde ich hier schon drei Stunden stehen und darauf warten das Taehyung zurückkam, mich mitnehmen würde, Hauptsache er ließ mich nicht mit ihr allein.  

Meine Tante lief mit einem breiten Grinsen in die Küche, nach dem ihr Mann gegangen war, was mich noch immer stutzig machte und das Gefühl noch mehr bestärkte, dass sie irgendwas vorhatte. Sie muss wohl irgendwas geplant haben, solange sie im Krankenhaus war, schließlich hatte sie dort etwas zu viel Freiraum für ihre Fantasien, um ihre Pläne zu schmieden. Ich erkannte meine Tante kaum wieder, nach dem meine Mutter gestorben war. Sie war zu einem wirklich hartnäckigen Wrack geworden und ließ sich einfach gehen. Sie kümmerte das Leben gar nicht mehr. Die Jahre über hatte sie immer nur einen Gedanken, zu ihrer Schwester zurückzukommen, selbst ich hatte da nicht gereicht und das wusste ich.  

Das, was Hoseok sagte, dass ich das einzige wäre in ihrem Leben, das hatte sie ihm so eingetrichtert, den es war eine Lüge. Ohne es zu merken hatte sie unseren Psychologen nun in der Hand und er selbst wusste es nicht mal. Aber ich wusste, was ich morgen tun werde. Morgen war zwar Samstag, aber ich wusste das er dennoch in seiner Praxis war.  

,, Jungkook, kommst du bitte in die Küche“, rief die etwas ältere Frau aus der Küche, mit einem so ruhigen Ton, dass er fast schon wie in einem Horrorfilm glich. Ich schaute hinter mich und sah, dass meine Tante nicht in der Küche stand, sondern im Esszimmer. Sie mich aber nicht sah, da ich im Schatten der Dunkelheit stand und sie sich an die Wand lehnte, mit etwas das sie in der Hand hielt. Nur konnte ich es nicht wirklich erkennen, da nur ein kleines Licht in der Küchen brannte, das vom Dunstabzug her kam. Für mich sah das aus als würde sie sich auf irgendeinen Angriff bereit machen wollen.  

Mit verwirrtem Blick lief ich in die Küche, streckte meine Hand aus, um den Lichtschalter zu betätigen, drückte ihn runter und in genau diesem Moment, wo das Licht angeht, tauchte meine Tante vor mir auf. Mit einem zum Schrei verzogenen Gesicht, beide Hände über dem Kopf, in denen ein großes Messer war, auf mich gerichtet. Ich riss die Augen auf, reagierte blitzschnell, ging zur Seite. Sie sprang ins Nichts, verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden, schlug sich dabei den Kopf an der Wand an, wo nun ein Blutfleck zurückblieb. Was passierte hier eigentlich gerad?  

In was für einem Film war ich bitte hier gefangen, aber das traurige, es war kein Film, sondern pure Realität, die mich zu verschlingen drohte, wenn ich jetzt nichts unternahm. Durch meine Kurzschlussreaktion holte ich sofort mein Handy aus meiner Hosentasche, suchte Taehyungs Nummer, die ich sofort betätigte, das laute Tuten meines Handys ließ meine Tante auf dem Boden aufhorchen und sah mich mit einem bissigen Blick an.  

Mein Atem ging schnell und ich zitterte am ganzen Leib. Das ganze hier konnte doch nicht mehr echt sein. Dennoch hatte ich Glück, denn noch bevor meine Tante mich das nächste Mal anfiel, ging Taehyung ran, mit einem ruhigen Hallo. ,, Taehyung“, kam es erleichtert über meine Lippen und das brachte meine Tante zum Rasen.  

Sie stand auf, immer noch das große Küchenmesser in der Hand. ,, du nimmst mir nicht den Mann Jungkook. Du wirst jetzt zu deiner Mutter gehen, dort auch für immer bleiben. Sie ruft nach dir. Sie will, dass ich es tu“, sagte sie und sah mich dabei wie eine Irre an. ,, Jungkook, was ist bei euch los?“, ertönte die Stimme meines Onkels am Handy. ,, Sie will mich tö…“, sagte ich, kam aber nicht dazu den Satz zu Ende zu spreche, da sie sich wieder auf mich stürzte, ich das Handy fallen ließ und zur Seite ging, um nicht gerade getroffen zu werden.  

War das wirklich immer noch real? Wieso frage ich mich das ständig? Wenn es nicht real wäre, würde aus Geisterhand Taehyung mit der Polizei jetzt auftauchen, aber das war nicht der Fall. So versuchte ich, um Zeit zu schinden, einfach immer wieder von ihr davonzulaufen, versuchte sie dabei in der Küche zu halten, ebenso mich selbst. Eine Chance gegen mich hätte sie nicht, da ich wieder stärker war als sie. Was war nur los mit ihr. Ich wollte ihr nicht weh tun, deswegen lief ich auch nur von ihr davon, in der Hoffnung das sie irgendwann aufgeben wird. Versuchte ruhig zu bleiben, auf sie einzureden, doch es half alles nichts. Da hört ich die Haustür, wurde für einen Moment unvorsichtig und plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz unterhalb meines Bauches, verzog schmerzvoll das Gesicht, ehe ich runter auf die Knie fiel.

,, Was ist?..… Jungkook!“ Ich schaute auf, in das Gesicht von Taehyung, der geschockt zu mir und meiner Tante herunter saß. Da stand meine Tante auf, mit einem erleichterten Lächeln, ging auf ihren Mann zu und umarmte ihn, aber Taehyung rührte sich kein Millimeter und schaute nur zu mir, mit einem gequälten Blick.  

Da stieß er sie von sich weg und kam auf mich zu. Meine Tante wollte ihn aufhalten, doch er wimmelte sie nur ab. ,, Lass das. Er wird verbluten und sterben, dann ist es vorbei. Lass ihn sterben, seine Mutter will es so. Du kannst einer Mutter nicht das Kind verweigern. Taehyung, hör auf!“, rede sie auf ihn ein, versuchte immer wieder ihm den Arm von mir wegzuziehen. Ich saß nur auf dem Boden, gegen die Wand gelehnt und hielt mir die Hand an meinen Bauch, dort wo die Wunde war und stark blutete.  

,, du musst sofort ins Krankenhaus“, sagte er als er meine Wunde genauer ansah. ,, Was nein! Taehyung, wenn du das tust, dann…“ ,, Dann was hm? Willst du mich auch töten oder was? Er ist dein Neffe, der Sohn deiner toten Schwester und die ist tot, er nicht. Wenn du ihn wirklich lieben würdest, hättest du das nicht getan. Du hast kein bisschen Verstand, wenn du wirklich denkst, dass deine Schwester zu dir reden würde. Das ist nur eine Fantasie, was du da siehst, mehr nicht. Sie ist Tod und tote kommen nicht einfach so zurück oder reden mit Menschen. Begreife, dass das hier falsch ist, was du da tust“, schrie er sie fast schon an.  

Meine Tante weinte. Sie weinte einfach, noch immer das Messer in der Hand, die so gefährlich zuckte. ,, Ich dachte du liebst mich, aber das tust du nicht. Du willst ihn, dieses Kind. Warum reiche ich dir nicht mehr? Was muss ich ändern, dass du wieder eine Frau an deiner Seite willst? Sag es mir! Wann hast du deine Vorliebe für Männer gefunden, sag es mir!“, weinte sie laut Hals, doch Taehyung blieb einfach still, ohne wirkliche Emotion sah er sie an.  

,, du Arsch“, kam es von, ihr ehe sie mit der Hand ausholte und das Messer wieder in meine Richtung zusteuerte, doch Taehyung hielt sie auf, hielt ihr Hand fest, zog sie zu sich. ,, Jungkook steh auf und verschwinde von hier. Sofort!“, sagte Taehyung zu mir. Ich tat, was er sagte, stand so schnell es nur ging mit den Schmerzen auf und ging zur Tür. Ich versuchte schneller zu rennen als ich aus dem Haus ging. Ich rannte so gut es ging in die Richtung des Krankenhauses, das sich in der Nähe befand. Da kam ich an den Park, der sich nicht weit von meinem Hause befand. Wäre es eine gute die Abkürzung durch den Park zu nehmen, wo zu viele Leute waren?  

Als ich stehen blieb, machten sich die schlimmen Schmerzen bemerkbar, also blieb mir nichts anderes übrig und ich musste durch den Park. Hätte ich es früher geahnt, wäre ich nicht durch den Park gegangen.

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EMOTIONAL SEDUCTION ᵀᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt