Jonathans Blick ist stur auf den Boden gerichtet.
„Jonathan, hey, schau mich an. Geht es dir gut?", doch er hebt seinen Blick noch immer nicht. „Hat er dir was angetan? Sprich mit mir."
Erst dann habt er seinen Blick um mich anzusehen. Sein Gesicht sieht zugerichtet aus. Ein blaues Auge, die Lippe ist aufgeplatzt und ein Augapfel ist blutrot unterlaufen.
Sein Blick ist wehmütig, oder verkenne ich es mit schuldig?
„Ach wie schön. Ich liebe es Familien zusammen zu führen. Diese Dramatik, die Spannung.. einfach herrlich." Marc tritt zu Jonathan und streicht ihm feste über die blaue Stelle in seinem Gesicht, dieser zuckt leicht zusammen.
„Ach mein Sohn, was machst du nur? So tollpatschig wie eh und je."
„Fass mich nicht an." Jonathans Stimme ist bitter.
„Ich bitte dich, so spricht man doch nicht mit seinem Vater, nenne mich doch ‚Dad', wie sonst auch."
Jonathan wendet schmerzlich seinen Blick ab. Er ist verletzt und das aufrichtig.
Urplötzlich starrt er mich an und sucht verzweifelt nach Worten. „Alice, ich.. mir.. ich wollte das nicht. Ich hatte keine Ahnung. Bitte du musst mir glauben."
„Ja Alice, glaube ihm. Der arme Johnathan wusste von nix, unwissend wie immer."
„Was geht hier vor sich Jonathan, erkläre es mir." Frage ich bittend. Ich muss endlich wissen, was hier um gottes Willen eigentlich los ist.
Marc macht eine ausschweifende Handbewegung und überlässt damit Jonathan den Vortritt alles zu erzählen.
„Er ist mein Vater. Also nicht mein richtiger. Aber, aber er hat mich großgezogen." Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen. „Was soll das bedeuten?"
„Gerne übernehme ich ab hier das erzählen." mischt sich Marc ein.
„Wie soll ich sagen, es war in einer kalt Nacht, als euer Vater, dieser arrogante Arsch, mit Jonathan fliehen wollte. Meine Männer und ich erwischten ihn jedoch. Naja der Rest ist Geschichte, ich töte ihn und schaute dabei zu wie er seinen letzten Atemzug nahm. Noch heute ein berauschendes Gefühl. Es hätte nicht soweit kommen müssen, hättet er einfach schneller das hergegeben was ich wollte. Aber so entzerrte ich dich eben seinem kalter Körper. Ach wie herrlich es war, wie er dich schützend umklammerte, bis in den Tod." Mit einem abfälligen Blick schnickt er sein Kinn Richtung Jonathan. „Wisst ihr was das für ein Gefühl war, eines der mächtigsten Wesen in den Händen zu halten? Schutzlos als Baby, so beeinflussbar und hilflos?"
Mein Kopf versucht alle neuen Informationen möglichst schnell zu verarbeiten, aber die Unsicherheit, ob ich das glaube sollte, was ich da höre bleibt bestehen.
„Also habe ich das einzige gemacht, was logisch war, ich habe ihn großgezogen, ihm alles beigebracht, ernährt und gelehrt. War ein richtiger Vater für ihn. Aber manchmal, da meint es das Schicksal einfach nicht gut mit einem." Langsam umrundet er Jonathan und lässt ihn dabei keine Sekunde aus den Augen.
„Die Chance den nützlichen von euch beiden zu erwischen war immerhin gleich groß. Aber nein, wen erwische ich? Diesen unnützen Idioten der noch weniger kann als die Fliegen an der Wand." er tritt Jonathan von hinten ans Bein der schmerzvoll sein Gesicht verzieht.
„Rede nicht so über ihn." fauche ich ihn wutentbrannt an.
„So ist es doch. Ein Nichts, das ist er! Unnütz. All meine arbeit, der jahrelange Aufwand umsonst. Und das alles, weil du, meine Liebe, beide Kräfte abgestaubt hast." er sträubt sich durch sein zerzaustes Haar.Ich versuche Jonathans Blick einzufangen, doch er starrt auf dem Boden. „Also habe ich das einzige gemacht, was Sinn ergibt: ich habe ihm die Wahrheit erzählt, zumindest in Teilen und ihn als Lockvogel genutzt. Immerhin war er es, der dich letztendlich gefunden hat. Unwissend und dumm wie er war, konnte er es nicht abwarten seine liebe Schwester zu finden. Und sieh, wo es uns hingeführt hat." stolz hebt er die Arme und deutet auf den Raum.
„Dich in Fesseln vor mir und es ist nur eine Frage der Zeit, bis du mir gehorchen wirst." selbstgefällig grinst er. „Herrlich nicht wahr? Deine geliebt Schwester, in meiner Macht und dass nur dank dir, mein Sohn." Marc legt Jonathan eine Hand auf die Schulter. „Gratuliere, endlich warst du mal zu etwas gut."
Mein Herz bricht, als Jonathan seinen Blick hebt. Seine Augen sind trüb, nicht einmal Schmerz steht in seinem Blick. Er ist gebrochen, sein Blick ist kalt, seine ganze Welt in Minuten zusammengebrochen. „Eure Geschichte wird immer besser, der Bruder der die eigene Schwester verrät." Erst jetzt wird mir bewusst, dass Tränen in meinen Augen stehen. Jonathan hat mich nicht verraten, er hat immer die Wahrheit gesagt und nur das Beste für mich gewollt. Erschreckend wird mir klar, wie einsam er gewesen sein musste, mit so einem gestörten Vater. Wie sehr er sich nach einer richtigen Familie gesehnt haben muss. Wie sehr er mich gebraucht hätte.
Noch immer unsicher, ob ich das alles glauben kann, oder ob es nur Teil von Marcs Spielen ist versuche ich alle Informationen abzugleichen.
Passen die Geschichten zusammen? Kann das wirklich stimmen, dass Jonathan von dem Mörder unserer Eltern großgezogen wurden?
Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Was ist das hier nur für ein kranker Mist?! Noch immer unschlüssig was nun stimmt und was nicht, versuche ich mich wider auf Marc zu konzentrieren, der noch immer selbstgefällig von sich erzählt.„Nachdem du mir nun endlich von nutzen warst, gebe ich dir die Möglichkeit an meiner Seite zu bleiben." Jonathans Blick schweift leicht von Marc ab und richtet sich nun auf mich. „Immerhin sind wir," Marc deutet auf sich und mich, „die einzige Familien die du hast. Gut, Alice ist nicht ganz freiwillig hier, aber dir lasse ich immerhin die Wahl."
Jonathan schaut mich kurz intensive an und in seinem Blick flackert etwas undefinierbareres auf.
„Bleibe bei mir mein Sohn und werde Teil, wie ich die Hölle übernehme und mithilfe deiner Schwester jeden zerstöre, der sich mir in den Weg stellt."
Marc hält Jonathan seine Hand entgegen, an der ein großer Ring prangert. Jonathans Blick landet auf dem Ring und er nimmt ehrfürchtig die Hand und nährt sie an seinen Mund.
„Jonathan hör auf damit, nutze die Chance und geh. Geh, bitte." meine stimme ist flehentlich, doch scheint sie ihn nicht zu erreichen.
Jonathan führt den Ring zu seinen Lippen und küsst in sachte.
„Ich werde immer bei dir bleiben Vater, dein Traum ist auch meiner und mein Leben gehört dir."~~~~~~~~
Vielen Dank für die lieben Rückmeldung zu meinem letzten Kapitel ❤️
Ich hoffe, ihr hattet alle genug Zeit wieder in die Story zu finden und seid alle informiert, denn es geht wieder los und wird spannend 😏
Von daher viel Spaß beim Lesen,
Eure Katharano
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Hello Devil, nice to meet you!
Paranormal"Pass lieber auf wie du mit mir redest, Alice. Du hast ja keine Ahnung wer ich bin und was ich alles mit dir anstellen könnte." Also bitte noch geschmackloser als mir jetzt solch eine Drohung hinterher zu werfen, geht ja überhaupt nicht. "Ach ich...