Kapitel 34

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Schieße, was soll ich nur machen?
Ich gehe wieder einige Schritte die Treppe nach unten. Wo soll ich hin? Wie komm ich hier raus?
Geh ich raus auf dem Innenhof zu ihm?! Mist?!
Eine Tür einige Stockwerke über mir wird aufgeschmissen, was mich in meiner Verzweiflung unterbricht.
"Alle raus Leute!! Wir sollen den Zaun absichern, Anweisung vom Boss."
Ich höre viele Schritte im Treppenhaus wieder hallen.
Mein Herz klopft immer schneller.
Er lässt das Gebäude räumen, um die Umgebung zu sicher.
Ich renne, leise und außerhalb jedem möglichen Blickfeld die Treppe komplett nach unten und verstecke mich in einer dunklen Nische unterhalb der Treppe.
Gerade noch rechtzeitig, bevor auch die unterste Tür zum Treppenhaus auffliegt.
"Haha, der Boss macht sich bestimmt einen schönen Spaß mit ihr. Kommt nicht oft vor, dass er alles räumen lässt um seine 'Spielchen' zu spielen."
Mir stockt der Atem. Was für Spielchen meinen die?!?
Ich bleibe leise und zusammengekauert in meiner dunklen Nische und warte ab.
Nach einigen Minuten verstummen alle Schritte im Treppenhaus.
Mindestens 50 Leute, wenn nicht mehr, sind gerade ein Stockwerk über mir nach draußen gegangen.
So viele, wie in Gottes Namen soll ich dagegen nur ankommen. Aber ich werde mich sicherlich nicht freiwillig ausliefern.
Davor kämpfe ich lieber um meine Freiheit, nochmal gehe ich nicht in so ein dreckiges Verließ.
Ich sollte mir erstmal einen genauen Überblick darüber verschaffen,wo ich hier überhaupt bin, ich kann ja wohl schlecht ihr rum sitzen und abwarten.
Mir kommt eine Idee, von der ich leider überhaupt nicht begeistert bin.
Ich renne los. Schritt für Schritt immer weiter nach oben das unendliche Treppenhaus hoch. Wo, wenn nicht auf dem Dach hat man die beste Aussicht.
Nach gefühlten Ewigkeiten und mindestens 5000 Stockwerken erreiche ich das Dachgeschoss. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass ich noch 2 Minuten Zeit habe, bis ich im Innenhof sein sollte.
Ich stoße außer Atem die Türe auf und trete ins Freie.
Ich inhaliere die frische Luft, augenblicklich erfüllt mich das Gefühl von Freiheit. Jedoch wende ich mich sofort wieder der Realität zu.
Das Dach ist komplett eben nur einige Lüftungsschächte enden hier und dort mal, alles ist von einem Zaun umrundet. Das Gebäude ist riesengroß. Zumindest ist die Dachfläche riesig. Ich laufe nach rechts bis in den Zaun erreiche. Jegliche Hoffnung auf eine Flucht stiebt gerade in mir. Wir befinden uns auf irgendeinem alten Industriegelände umgeben von einem dichten Wald. Weit und breit nichts, außer Bäume. Na super, das hat mir gerade noch gefehlt. Das Gelände ist umgeben von einem hohen Zaun, bestimmt Stacheldraht, an dem in 10m Abständen "Wachen" stehen. Unter mir erstreckt sich ein riesiger Innenhof. Feierabend.
Da stehen locker 100 Menschen, wenn nicht mehr.
Ich verschaffe mir einen genauen Überblick von dem Gelände, Ausgänge und Nebengebäuden.
Der Gong ertönt erneut. Na dann, lasst den Spaß beginnen.

"Die Zeit ist abgelaufen, Alice."
Ich erkenne Marc der ein wenig weiter vorne als der Rest steht und direkt auf das Gebäude schaut.
Er spricht in ein Micro oder ähnliches und seine Stimme ertönt laut und deutlich.
Er steht mir direkt gegenüber nur einige Stockwerke weiter unten.
"Aber wenn ich ehrlich bin, wäre ich schon fast enttäuscht, wenn du jetzt hier draußen wärst."
Ich muss schwer schlucken, was erwartet mich wohl.
"Jedoch muss ich dich trotzdem bestrafen, da du nicht hier bist. Nun dann werde ich dich wohl doch raus schleifen müssen, aber keine Sorge, ich will dir natürlich eine Chance geben."
Pff was bedeutet Chance?!
5 Minuten Vorsprung?!
Danke, aber ich verzichte.
"Ich gebe dir die Möglichkeit hier raus zu kommen, aber nur, wenn du innerhalb der nächsten Stunde durch einen der offenen Ausgänge marschierst."
Ha, das ich nicht lache, wie soll ich denn an den ganzen Wachen vorbei kommen?!
"Keine Sorge, hier geht es nur um dich und mich. Keiner außer mir darf dich davon abhalten das Gelände zu verlassen."
Also spielen wir fangen, oder was? Nur, dass es hierbei um mein Leben geht.
"Bist du bereit?"
Nein! Nein, bin ich nicht!
"Renn, denn ich werde dich finden." Bei seinen letzten Worten bin ich mir zu 100% sicher, dass er mir in die Augen schaut..
Er weiß wo ich bin und augenblicklich meine ich ein Lächeln in seinem Gesicht zu erkenne,
er sieht mich.

Hello Devil, nice to meet you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt