Kapitel 89

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Ausnahmsweise nicht Korrigiert, aber muss mich hier in Neuseeland danach richten, wenn ich mal wlan hab 😅

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Ich nippe sachte an meinem heißen Kaffee.
„Wie bist du in die Hölle gekommen und was wolltest du da? Warum hast du genau da erfahren wo ich wohne? Wie hast du überhaupt erfahren wo ich wohne?! Das ist alles so verwirrend."
Er schmunzelt leicht, über meine Fragerei.
„Ganz langsam, wir haben Zeit. Eine Frage nach der anderen. Ein Guter Freund von mir ist ein Dämon, er meinte die Partys in der Hölle wäre immer legendär, also hat er mich mitgenommen.
Wobei reingeschmuggelt trifft es eher, ohne Einladung, ist man wohl nicht wirklich ein Gast. Deswegen war ich damals auch so kurz angebunden, nicht das ich noch aufgeflogen wäre. Nicht das sich viele in die Hölle schleichender, aber ich bin sicher, man wird nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen.
Da sich deine Anwesenheit schnell herumgesprochen hat, konnte ich auch leicht einige Informationen über dich in Erfahrung bringen, unteranderem deinen Wohnort."
Ich nicke nachdenklich. Was man wohl noch so von mir erzählt? Was weiß man in der Hölle über mich?
Als könnte Jonathan meine Gedanken lesen antwortet es fürsorglich.
„Keine Sorge, sonst wusste der Kerl nichts wichtiges über dich. Nur eine Sache noch, Satan oder Luzifer? Die ganze Hölle scheint darüber zu rätseln."

Ich verschlucke mich vor Schreck an meiner eigenen Spucke.
Wie bitte?! Das kann er doch nicht ernst meinen! Meine Wangen glühen vor Scham.
Auf seinen Lippen bildet sich ein amüsiertes Lächeln, wohingegen mir der Shock ins Gesicht geschrieben steht.
„Keine Sorge das war ein Witz! Ich hab dich nur mit diesen zwei gesehen und mir einen kleinen Spaß erlaubt."
Ich trete ihn unterm Tisch leicht ans Schienbein.
„Wehe du macht sowas nochmal, ich dachte schon, ich habe solch einen Ruf in der Hölle weg. Das wäre mir wirklich peinlich!"
Er lacht herzlich und reibt sich die Stelle an welche ich getreten habe.
„Solltest du denn einen solchen Ruf haben?" fragt er mich neckend.
Verlegen blicke ich auf den Tisch, als mir die Bilder von Luzifer und mir in den Kopf schießen.
„Keine Sorge, ich verurteile dich nicht. Pass nur gut auf dich auf. Als Schwager könnte ich mir nämlich jemand bessern vorstellen als einen jahrtausendealten Frauenheld, der auch noch ein König der Hölle ist oder gleich der Teufel selbst."
Wo er recht hat..

„Wie dem auch sei, erzähl mir doch was von dir? Auch wenn ich dich seit Jahren suche, viel weiß ich dennoch nicht über dich."
Aus mir sprudelt es förmlich heraus.
Wie ich überhaupt in die Hölle gekommen bin, meine Kräfte, die Sache mit dem Krieg, Marc einfach alles.
Es tut so gut endlich mit jemand zu sprechen, der weiß wie es in der Hölle zugeht, aber dennoch von der Erde kommt, oder sich zumindest wie ein normaler Mensch verhält.
Jonathan hört mir geduldig zu, gibt Tipps und regt sich wie ein guter Bruder mit mir über den ein oder anderen auf.
Wir verstehen uns super und verbringen Stunden in dem Café, wobei die Zeit vergeht wie im Fluge.
„Oh Alice, ich wünschte ich wäre in der letzten Zeit für dich da gewesen, dass hört sich alles unglaublich an."
„Es hört sich nicht nur so an, es ist auch so. Manchmal dachte ich wirklich, ich drehe durch."
„Das glaube ich dir sofort.
Wenn du mich kurz entschuldigst, ich bin schnell auf der Toilette."
Ich nicke nur und trinke ein Schluck von meiner Cola, die ich mir bestellt habe, in der Hoffnung genug Koffein hält mich nach der letzten Nacht wach.
Mein Blick schweift nach draußen.
Die Straßen sind voller Menschen und es herrscht ein reges Treiben.
Ein Raben der auf einer Strassenlampe sitzt und zu mir herunter schaut fällt mir ins Auge und ich beobachte ihn kurz.
Zuerst denke ich mir nichts weiter dabei, bis mir klar wird, wie ungewöhnlich groß der Rabe doch scheint.
Ich verliere ihn kurz aus den Augen und danach fliegt er auch schon mit schnellen Bewegungen weg.
Für einen kurzen Moment dachte ich wirklich es könnte dieser Dämon sein, der seine Form wandeln kann, aber das ist wohl etwas weit hergeholt. Langsam werde ich wohl verrückt, aber kann man es mir verüben, nach allem was passiert ist.

„Na hast du mich schon vermisst?"
Höre ich Jonathans Stimme hinter mir.
„Bilde dir nur nichts ein, Bruderherz."
Er lacht leise.
„Was ich dich noch fragen wollte, wie geht es mit deinen Kräften voran? In der Hölle spricht man viel über sie?"
Ich zucke bei den Gedanken leicht zusammen, da mir die Bilder des gestrigen Tages in den Kopf schießen.
„Ich komme gut mit ihnen zurecht, das trainieren hilft mir sie zu kontrollieren. Es ist wirklich überwältigend sie zu benutzen, als könnte ich einfach alles schaffen. Als würde einfach alles um mich herum mir gehorchen, mir allein.
Ich hoffe, bald werde ich sie vollkommen beherrschen und so auch bei dem bevorstehenden Kampf von Nutzen sein.
Wie ist es eigentlich mit dir? Welche Fähigkeiten hast du?"
Jonathan schaut bestürzt zu Boden und auf seiner Stirn bildet sich eine tiefe Falte.
„Habe ich etwas falsches gesagt?" frage ich schüchtern.
„Nein, keine Sorge du hast nichts falsch gemacht.
Ich.. ich habe keine Kräfte. Ich meine ich bin halb Dämonen und halb Engel, wie du, aber ich habe keinerlei besonderer Fähigkeiten. Von keinem der zwei Geschlechtern, außer das Aussehen, einige Vorteile beim Betreten von Himmel und Hölle und natürlich den unwiderstehlichen Charm auf Menschen, aber ansonsten bin ich nur ich."

Ich schaue ihn entgeistert an.
Wie kann das sein? Ist das womöglich der Grund warum ich so verschiedene Kräfte habe.. hätte eine der beiden an Jonathan vererbt werden sollen? Bin ich nur deshalb besonders, weil ich meinem Bruder das genommen habe, was ihm zusteht?
„Schau bitte nicht so traurig? Das ist nicht deine Schuld. Außerdem hab ich kein Problem damit normal zu sein. Naja vielleicht nicht ganz, aber immerhin mehr als du."
Ich lächle schwach, schon jetzt macht er sich mehr Sorgen um mich, als um sich.
Bei seinen Worten wird mir erst klar, was es eigentlich bedeutet keine Kräfte zu haben. Er ist weder Mensch, Dämonen noch Engel.
Ich meine irgendwo bin ich das ja auch, aber bei ihm erscheint es mir noch schlimmer, er kann nirgends wirklich dazugehören.
„Jonathan das tut mir unglaublich leid, das.. ich.. ich wusste nicht.."
„Bitte, Alice. Es ist ok, ich bin ok. Mach dir darüber keinen Kopf. Viel mehr sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie ich dir in einem übernatürlichen Krieg helfen kann, sodass dir nichts zustößt."

Jonathans Handy blinkt auf und er überfliegt schnell die Nachricht.
„Entschuldige mich, aber ich muss los. Mein Vater sucht nach mir und ich lasse ihn nur ungern warten."
"Klar kein Problem, wann sehen wir uns wieder?"
"Ich geb dir meine Nummer und dann schreiben wir uns einfach.
Wenn's nach mir geht, so früh wie nur möglich!"
Ich nicke zustimmend.
Wir tauschen Nummer, bezahlen und stehen dann in einer festen Umarmung auf dem Bordstein.
"Ich will dich nicht gehen lassen, jetzt wo ich dich endlich gefunden habe."
Nuschelt er leise in meine Haare.
"Keine Sorge, ab jetzt werden wir uns nie wieder trennen, zumindest nicht für länger."
„Mach's gut Alice, wir sehen uns."
„Tschüss Jonathan."

Ich schaue ihn noch eine Weile hinterher.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es sich nicht mehr lohnt in die Schule zu gehen und ich schlendere die Straße entlang zurück zur Bahnstation.
Mein Blick streift ziellos über die Straßen, wobei mir ein Rabe auffällt, der zielstrebig in eine Gasse hüpfen. Erneut ein Rabe also.
Ob das wohl ein Zufall ist? Mitten in der Stadt ein Rabe und dann auch noch ein so großer. Wahrscheinlich interpretiere ich mehr in einen einfachen Raben, als er verdient hat, aber das Gefühl mir das genauer anzuschauen lässt mich einfach nicht los.
Mit schnellen Schritten folge ich dem Federvieh, nicht das doch mehr dahinter steckt, als es auf den ersten Blick scheint. An der Hausecke bleibe ich stehen und spähe vorsichtig in die Gasse.
Langsam werde ich wohl wirklich paranoid, ich verfolge schon einen blöden Vogel. Kurz überlege ich einfach weiter zu gehen und das Tier in Frieden zu lassen, aber ich kann mich einfach nicht zum Gehen überwinden.
Besser ich warte noch kurz, sonst muss ich den ganzen Tag darüber nachdenken und bereue es, nicht geschaut zu haben.
Doch zu meinem Glück, oder eher Leid trügt mich mein Instinkt anscheinend doch nicht, der Rabe versteckt sich in einer dunklen Ecke und Sekunden später tritt niemand anderes als der Dämonen Aris aus dem Schatten der Häuser.
Ha, ich wusste es.
Ich werde doch nicht verrückt, wenigstens eine Gute Nachricht, bleibt nur noch die Frage, warum er mich beobachtet.

Ich trete in die Gasse und laufe zielstrebig auf ihn zu.
„Aris, schön dich so schnell wieder zu sehen. Was bist du heute, ein Rabe oder nein, wohl doch eher eine Ratte, nicht wahr?"
Überrascht über meine Anwesenheit blickt er mich finster an. „Miss Clark, das hier ist ein Missverständnis, ich.."
Weiter kommt er nicht, da ich ihn unterbreche.
„Erspare mir deine Ausreden, wer schickt dich und denke nicht mal daran mich zu belügen."

Hello Devil, nice to meet you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt