Erschöpft lasse ich meine Tasche auf den Boden im Flur fallen und ziehe meine Jacke aus. Ich bin so froh, wenn ich endlich meinen Abschluss habe und nicht mehr in die Schule muss. Zwei Tage sind vergangen, seitdem Jonathan zu Besuch war. In dieser Zeit haben wir viel miteinander geschrieben und haben uns heute zum Essen verabredet. Mein Dad kann leider nicht mitkommen, obwohl es ihn sicherlich gefreut hätte, Jonathan wiederzusehen. In den letzten Tagen hat er oft über ihn gesprochen und mich über ihn ausgefragt. Die zwei haben sich auf Anhieb prächtig verstanden, was mich umso mehr freut.
Ich lasse mich auf das Sofa im Wohnzimmer fallen und tippe kurz auf meinem Handy herum, bevor mir langsam die Augen zu fallen.Völlig verwirrt und noch schlaftrunken werde ich wach. Wo bin ich? Wie viel Uhr ist es? Beim Blick auf mein Handy schrecke ich hoch. Schon so spät?! Verdammt, Jonathan holt mich gleich ab. Ich springe auf und will gerade Richtung Treppe stürmen, als mir ein Schrei entfährt. Luzifer lehnt entspannt am Fensterbrett gegenüber des Sofas und mustert mich eindringlich.
„Gottverdammt, willst du mich umbringen?! Du hast mich zu Tode erschreckt. Seit wann bist du überhaupt hier?", fahre ich ihn an, während mein Herz noch immer rast. Nicht zuletzt wegen des Gedankens, dass Luzifer mich im Schlaf beobachtet hat. „Na, ausgeschlafen? Wenn du schläfst bist du wahrlich friedlich, aber sobald du aufwachst.." Weiter kommt er nicht, da ich ihn unterbreche. „Ist ja gut, ich hab's verstanden. Was willst du hier, mein König?" Bei meinen letzten Worten muss ich unwillkürlich an unsere Verabschiedung vor einigen Tagen denken und meine Wangen glühen kurz. „Ich wollte dich zum Essen einladen." Typisch dominanter Mann: er versucht nicht mal, eine Frage zu formulieren, aber dennoch.. ich fühle mich geschmeichelt, dass er einfach mal was ‚normales' mit mir machen will. „Ich kann heute leider nicht, aber trotzdem danke für die Einladung." Er scheint kurz irritiert zu sein. Ja, Luzi dir wurde gerade abgesagt, nichts für ungut.„Was hast du denn vor?", fragt er möglichst gleichgültig, wobei er jedoch die Neugierde in seiner Stimme nur schwer unterdrücken kann. „Jonathan und ich gehen Essen." Sein Blick verdunkelt sich kurz, aber er reißt sich schnell zusammen. „Deshalb habe ich auch gerade überhaupt keine Zeit, da ich eh schon spät dran bin." Ich wende mich von ihm ab, um zu gehen. Am Besten, wir sprechen nicht länger über Jonathan, um einen weiteren Streit zwischen uns zu vermeiden.
Gerade als ich an ihm vorbei laufe, hält er mich sachte an meinem Arm fest. „Ich begleite dich." Verwirrt blicke ich zu ihm auf. „Also, wenn das für dich in Ordnung ist.", ergänzt er schnell. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine sonderlich gute Idee ist.", erwidere ich. „Keine Sorge, ich werde mich..." „Benehmen? Zusammenreißen?", werfe ich unverfroren ein. Er verdreht die Augen. Ich versuche kurz, seine Intentionen zu lesen, komme jedoch nicht weit. „Von mir aus kannst du mit, aber nur wenn du anständig bist. Gib ihm eine Chance! Ich zieh mich kurz um, warte du hier." Ich warte seine Antwort nicht ab und eile schnell die Treppe nach oben in mein Zimmer.
Nachdem ich mich kurz frisch gemacht habe, ziehe ich ein gewaschenes Oberteil an, bevor ich mich wieder auf den Weg nach unten mache. Hoffentlich geht das gut. Genau in diesem Moment klingelt es auch schon an der Tür. Luzifer tritt zu mir in den Gang. „Benimm dich!", sage ich streng und blicke ihm eindringlich in die Augen. Er hebt unschuldig die Hände. „Keine Sorge, ich bin doch immer anständig." Ich schnaube empört auf, kann mir jedoch ein Grinsen nicht verkneifen. Hoffentlich werde ich es nicht bereuen, ihn mitzunehmen. Aber nur so kann ich ihn davon überzeugen, dass mir Jonathan nichts Böses will.Jonathan steht lächelnd vor der Tür, als ich sie öffne. „Guten A.." Sein Blick schweift von mir zu Luzifer und er stockt kurz. „Abend.", beendet er zögerlich. Sein verwirrter und fragender Blick wendet sich wieder mir zu. Ich zucke entschuldigend mit den Schultern. „Luzifer würde uns gerne zum Essen begleiten. Vorausgesetzt, dass das ok für dich ist." Jonathan und ich tauschen kurz vielsagende Blicke, während Luzifer so dicht an mir steht, dass ich seinen Atem in meinem Nacken spüre. „Aber natürlich ist das ok für mich. Gehen wir los." Ich nicke dankbar.
„Ich ziehe noch schnell Schuhe an, dann können wir." Jonathan lächelt mir freundlich zu. „Ich warte im Auto auf euch", sagt er und dreht sich zum Gehen herum.
Ich wende mich von ihm ab und stehe so dicht an Luzifer, dass mir ein warmer Schauer über den Rücken läuft.
Seine Augen mustern mich aufmerksam. „Kein Grund, nervös zu werden. Ich werde ihn schon nicht auffressen", sagt Luzifer mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen. Sein Gesicht kommt dem meinen immer näher und seine weichen Haare kitzeln auf meiner Wange. „Aber für dich kann ich das nicht versprechen.", ergänzt er mit rauer Stimme. Ich beiße mir ungewollt auf die Lippen und muss bei seinem heißen Versprechen schwer schlucken. Verdammt, dieser Mann treibt mich in den Wahnsinn.---
Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
ÜBERMORGEN gehts weiter! Ja, ihr habt richtig gelesen, Übermorgen.
Vielleicht auch schon morgen 🧐
Liebe Grüße Katharano
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Hello Devil, nice to meet you!
Paranormal"Pass lieber auf wie du mit mir redest, Alice. Du hast ja keine Ahnung wer ich bin und was ich alles mit dir anstellen könnte." Also bitte noch geschmackloser als mir jetzt solch eine Drohung hinterher zu werfen, geht ja überhaupt nicht. "Ach ich...