Kapitel 37

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So sehr ich mich auch über die teuflische Unterstützung freu, mir wird jäh bewusst, dass wir in der Unterzahl sind und das gewaltig.
Wir sind zu dritt, wobei zu zweit es wohl eher trifft, da ich nichts machen kann, ohne zu wissen wie ich meine Kräfte richtig nutze.
"Luzifer, ich glaube wir sollte jetzt einfach fliehen. Wir sind in der Unterzahl, so haben wir keine Chance!"
Er blickt mir zweifelnd in die Augen und drückt mich ein Stück von sich weg.
Seine Gesichtszüge verändern sich blitzschnell. Er wirkt kalt, hart, streng und um einiges älter.
Seine Augen verfärben sich in das unheimliche rot und ich wende schnell mein Blick ab, da ich mich noch immer unwohl fühle, ihm in diese Augen zu schauen.
"Schau mich an, Alice."
Seine Stimme ist so unglaublich dunkel, rau und unheimlich, dass mir eine Gänsehaut über den Rücken läuft. Ich drehe langsam meinen Kopf zu ihm nach oben. Seine Aura ist anders, dunkler und so viel Angsteinflößender. Mein Körper durchfährt bei seinem Anblick ein zittern. Wer ist dieser Mensch? Das ist nicht der Luzifer, den ich kenne.
"Vergiss nicht, Alice, wir sind die Könige der Hölle, mit uns legt sich niemand so einfach an."
Das ist er, der Teufel den ich damals kennengelernt habe.
Grauenvoll und Angsteinflößend. Mein Hals wird trocken.
Ich kann das nicht mehr.
Luzifer lässt mich los und ich bringe augenblicklich einen riesigen Abstand zwischen uns.
Er ist nicht menschlich!
Er macht mir solche Angst!
Was ist er?
Wie kann ich mich einerseits so sicher bei ihm fühlen und andererseits so weit wie es nur möglich von ihm weg sein wollen?
Was macht er nur mit mir?!
Ich will hier weg, weg von alledem, zurück in mein normales Leben, in mein glückliches, schönes Leben mit meinem Papa.
Luzifer bemerkt meine abweisende Art und mir scheint es, als wäre sein Gesicht kurz von Schmerz erfüllt, bevor er sich jedoch wieder fängt und sich von mir abgewendet.
Jetzt durchfährt mich ein Schmerz, ich verletze ihn damit.
Das wollte ich nicht. Ich will ihm nicht verletzen, nur kann ich es Anscheinend nicht verhindern.
Er wendet sich Marc zu, der mittlerweile die Mitte des Hofes erreicht hat. Luzifer und Satan, den ich genau wie Luzifer nicht wieder erkenne, bilden vor mir eine Schutzmauer.
Sie schützen mich mit ihren Körpern. Mich, ohne dass ich sie darum auch nur gebeten habe.
Was bin ich nur für ein Mensch, dass ich die, die mich retten für ihre eigentliche Art verabscheue? Sind sie nicht trotzdem die, die ich kenne, auch wenn ihre Augen leuchten und sie umeiniges gruseliger sind?
Teufel hin oder her, sie sind meine Helden.
Ich atme noch einige Male tief ein und aus bevor ich mich entschlossen zwischen die beiden Stelle.
"Ich kann euch hilflose Schwächlinge ja nicht alleine lassen, sonst wird das hier ja nie was."
Ich grinse beide frech an. Zwei rot funkelnde Augenpaare Mustern mich eindringlich. Nicht den Blick abwenden, es sind immer noch die selben, nur halt die teuflische Variante davon.
Dann lachen beide leise.
"Du bist der Hammer." Sagt Satan schmunzelnd und legt seinen Arm um meine Schulter.
"Na dann, mischen wir die Meute mal einwenig auf."
Erleichtert atme ich auf, gut zu wissen das wir zusammenhalten.
Schreie unterbrechen meine Gedanken.
Mein Blickt schweift über den Platz voller Menschen direkt vor mir. Weiter hinten sehe ich Gegenstände und Menschen wahllos durch die Lift fliegen.
Mein Atem stockt kurz.
Es sind Leviathan und Belial.
Beiden sind Blutüberströmt und kämpfen sich blutrünstig den Weg zu uns vor, direkt mittendurch. Ich spüre ihren Blutdurst und die Mordlust bis hierher. Ein kurzes schaudern kann ich leider nicht vermeiden.
Ich mache einen Schritt in ihre Richtung, um Ihnen zur unterstützen zu zueilen, wobei ich noch nicht genau weiß wie. Da werde ich links und rechts an meinen Armen gepackt.
"Nicht so schnell, dass übernehmen dann doch lieber wir." Sagt Luzifer mit einem tadelnden Ton,
wie ein Vater zu seiner Tochter.
Satan grinst nur.
"Männersache, wenn du verstehst."
Beide ziehen mich ein Stück nach hinten und laufen dann an mir vorbei auf die kämpfende Meute zu.
Ja wenn das so ist, lehn ich mich zurück und mach nichts.
Pff als ob, ich bin eine emanzipierte Frau irgendwas werde ich wohl machen können.
Ich schau mich suchend um. Ich finde nach einiger Zeit eine stabile Eisenstange ein wenig entfernt vom Gelände. Mit dieser bewaffnet mache ich mich auf den Weg zurück zum Tor. Ein Blick auf das Schlachtfeld zeigt mir jedoch, dass die vier wirklich keine Hilfe brauchen. Ein großer Teil der Gegner liegt schon auf dem Boden und andere fliehen, indem sich sich urplötzlich auflösen und verschwinden. Nur Marc steht noch unberührt in der Mitte. Der Rest seiner Männer steht schützend um ihn.
Er schreit irgendetwas und dann verschwinden auch die übrigen Männer nacheinander. Er steht als letzter da und funkelt böse in meine Richtung.
Dann verschwindet auch er.
Ich laufe auf die 'Jungs' zu die zufrieden in meine Richtung kommen. Sie sehen erleichtert aus.
Ich spüre einen leichten Windhauch an meiner Wange und genau in diesem Augenblick verdunkeln sich ihre Gesichter drastisch.
Ich stocke in meiner Bewegung.
Er steht hinter mir.
Mein Atem setzt aus. Wenn ist es endlich vorbei? Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Sein heißer Atem streichelt meinen Hals. Und warme Arme schlingen sich um meinen Körper und ziehen mich nach hinten.
Mittlerweile kommt die Vier auf mich zu gerannt. Tränen steigen mir in die Augen, ich will nicht streben!
"Dafür wirst du büßen, Kleine.
Vergiss nicht, alle guten Dinge sind drei, wir sehen uns also wieder!"
Dann ist er weg.

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Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim lesen!
Danke für alle Votes und Kommentare, freu mich immer wieder darüber💗🙏🏼
Katharano ✌🏼
(Ach und mal was ganz anderes.. wie alt seid ihr so?)

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