Hina Pov
Allmählich begann sich der Horizont zu verfärben. Einzelne Sterne glitzerten bereits am Himmel, aber das bedeutete auch, dass bald Dämonen kommen werden. Tomioka bemerkte das anscheinend auf, denn er schien nach irgendwas zu suchen.
Er schien es gefunden zu haben, denn er packte plötzlich mein Handgelenk und schleifte mich ein stück von dem dünnen Weg, auf dem wir liefen, weg. Er blieb an ein paar großen Felsen stehen, dennoch hielt er mein Handgelenk. Ich wusste nicht genau was er vor hatte also widerfragte ich nicht. Tomioka starrte ein Weilchen auf die vor uns liegenden Brocken, zog dann aber hektisch seine Hand von meiner weg. Er drehte auch seinen Kopf auf die andere Seite, doch ich konnte sehen wie seine Wangen rot simmerten. *Ist ihm warm?* Ich lief diesen Gedanken schnell fallen und setzte mich an die raue Felswand. Tomioka machte ein kleines Feuer aus herumliegenden Ästen und Zweigen.
Aus meiner kleinen Ledertasche holte ich ein Weilchen später ein paar Onigiri, die ich aus dem Dorf von dem gestrigen Kampf gekauft hatte. Ich hielt Tomioka, der sich mittlerweile auch neben mich gesetzt hatte, ein Dreieck vor die Nase und blickte in seine blauen Augen. Er hob vorsichtig seine Mundwinkel und nahm mir das Reisdreieck aus der Hand. Sofort biss er herzhaft hinein und sein Mund nahm wieder diese Form an Diese blieb auch bis er aufgegessen hatte. Als ich meines auch beendete sah ich zu ihm rauf und fragte: "Was bedeutet das, wenn andere ihre Mundwinkel nach oben ziehen?" Ich legte leicht meinen Kopf schief. Er sah daraufhin in den Himmel. Es sah aus als würde er nachdenken.
"Das nennt man lächeln. Menschen tun das, wenn sie Glücklich sind." erklärte er mir mit einem 'lächeln'. "Und wann ist man 'Glücklich', Tomioka-san?" wollte ich als nächste von ihm wissen. Dieses mal überlegte er länger, aber antwortete schließlich: "War dein Lehrmeister einmal stolz auf dich?" Meine Gedanken schweiften zu Meister Urokodaki, als ich gerade diesen Felsbrocken gespalten hatte. Er sagte sowas wie "Das hast du gut gemacht, Hina. Ich bin stolz auf dich." Mein blick richtete sich in die loderten Flammen des kleinen Feuers. Ohne es zu merken erschien ein kleines lächeln auf meinen Lippen. Ich nickte. Mein Blick immer noch auf das Feuer gerichtet.
Plötzlich spürte ich einen leichten druck auf meinem Scheitel. Sofort zuckte mein Körper zusammen und ich drehte mich zu Tomioka, der mich zärtlich am Kopf tätschelte. In meinem geistigen Auge ersetzte ich kurzerhand Tomioka zu Urokodaki-san. Er hat mich früher auch immer so gestreichelt, wenn ich etwas neues gelernt hatte. Mein Bauch begann zu kribbeln, aber es fühlte sich anders an. Bei Meister Urokodaki spürte ich jedes mal ein leichtes kribbeln, aber bei Tomioka fühlte es sich viel stärker an, aber es war ein tolles Gefühl.
Ein weiterer, größerer Riss entstand in der Harten Schale des Mädchens.
Durch diese Berührung überkam mich plötzlich die Müdigkeit und mein Körper sackte zusammen. Das letzte was ich spürte waren zwei starke Arme an meinem Rücken und etwas, es war weder hart noch weich, auf dem mein Kopf aufkam.
Am nächsten morgen wachte ich mit einem wohligen Gefühl im Bauch auf. Ich blinzelte ein paar mal sah einen zweifarbigen Haori um meinen Schultern. Ich richtete langsam meinen Körper auf, streckte mir kurz und gähnte herzhaft. Plötzlich hörte ich ein Geräusch neben mir. Sofort ging mein Blick in die Richtung aus der das Geräusch kam. Tomioka sag etwas weiter entfernt von mir. Er hatte schon wieder seine Mundwinkel nach oben gezogen und stieß dabei dieses Geräusch aus.
Das Geräusch hörte sich etwas komisch an, dennoch gefiel es mir etwas, vor allem, dass ich es als erstes von Tomioka gehört habe. Erst jetzt bemerkte ich, dass er nur seine Uniform trug und nicht wie sonst seinen Haori, den hatte ich ja auf den Schultern. Mein Magen zog sich zusammen und ich fühlte mich schlecht. Tomioka musste in dieser kälte ohne seinen Haori schlafen und ich hatte es schön warm.
Stumm ging ich zu ihm rüber und übergab ihm seinen Haori. Mein Blick war immer noch zu Boden gerichtet und leicht zur Seite gelehnt. "Ist etwas passiert?" fragte mich mein Gegenüber plötzlich. Vorerst blieb ich ruhig, begann dann aber doch zu reden. "Warum hasst du mir deinen Haori gegeben. Dir war bestimmt kalt." murmelte ich monoton, den Blick immer noch nach unten gerichtet. Plötzlich tätschelte er mich am Kopf und mein Blick schreckte nach oben. Ich spürte wie meine Wangen warm wurden, aber anders als bei meister Urokodaki. Diesmal wurden sie viel wärmer und mein ganzer Körper begann zu zittern.
Anscheinend wusste Tomioka warum mein Körper so reagierte, denn er zog sofort seine Hand weg und blickte zur Seite. Zusätzlich schlug er sich die Hand vor den Mund. Allmählich beruhigte sich mein Körper, dennoch sah ich ihn weiter an. Ich wollte wissen warum mein Körper so reagierte. Er aber hielt dicht und verlor kein Wort mehr über das geschehene.
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Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •
FanfictionHina Ketsueki, Ein starkes Mädchen aus einer einfachen Familie, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Ihr wurde jegliches zeigen von Gefühlen verboten. Aber das Schicksal kann auch gnädig sein. ~●☆°● Teil 1 ☆●°○~ Maybe Spoiler Warnung! 🍋...