Überlegenheit

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Ich bemerkte erst später den Geschmack von Blut in meinem Mund. Nach und nach kamen meine ganzen Erinnerungen zurück und ich bekam einen leichten rosaschimmer um die Nase. Hina trat mir wieder etwas näher, blieb jedoch vor einem Haufen Essen und etwas zu trinken stehen. Daraufhin kniete sie sich hin und starrte mich erwartungsvoll an. "Iss. Du musst wieder zu Kräften kommen." befahl sie mir mit etwas Nachdruck. Als Antwort hielt ich ihr die Fesseln an meinen Handgelenken vor die Nase. Sie seufzte und nur durch einen kontrollierten Blick von ihr fielen mir die Fesseln vor die Knie.

Ich sah erstaunt und etwas schockiert zu ihr, aber diese sah nur zur Seite und wartete ab. Ich wollte mir gerade die Udon Schüssel greifen, da kam mir Hina zuvor. Sie verwandelte sich in eine schneeweiße Kitsune und erhitzte die Schüssel mit einer Schwanzspitze. Danach setzte sich die Fuchsgestalt etwas abseits und legte erwartungsvoll den Kopf schief.

Ich aß also gemütlich und spürte immer wieder den brennenden Blick von Hina auf mir liegen. Es ließ mir allmählich das Blut in meinen Adern gefrieren.

Als ich dann fertig gegessen hatte schaute ich zu Hina, die mit gesenktem Kopf in der Ecke saß. "Hina?" fragte ich vorsichtig. Sie schwieg weiterhin.

Hina Pov

Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie tut es mir leid, wie ich diesen Mann angefallen habe. Und zusätzlich kenne ich nicht einmal seinen Namen.

Ich sitze nun schon seit 10 Minuten in der Ecke und traue mich nicht in seine Augen zu sehen. In diese wunderschönen, ozeanblauen Augen. Irgendwann spürte ich einen leichten Druck auf meiner Schulter und ich sah ungewollt nach oben. Der Mann hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt, saß vor mir und sah mich besorgt an.

Warum sorgte er sich um mich? Vorhin hatte ich ihn noch angefallen und ihn fast getötet!

"Was ist los mit dir?" Er sprach mit mir als wären wir gute Freunde. Warum? Ich sagte vorerst nichts, doch irgendwann riss ich mich zusammen. "Kennen wir uns?..." fragte ich ihn nun vorsichtig. Dieses Verhalten ist komplett neu für mich. Ich sollte kalt und erbarmungslos sein, doch in seiner Gegenwart weiche ich auf. Das darf nicht passieren! "Weißt du etwa nicht wer ich bin, Hina?" fragte er nach kurzer Zeit leicht geschockt. Ich nickte nur stumpf "Ich habe dich noch nie zuvor gesehen..." Nun packte er mich an beiden Schultern und gab mir einen entsetzten Blick, indem ich auch etwas Verzweiflung sah. "Du warst mal eine Demon Slayerin! Eine der besten der ich je begegnet bin, verdammt!" schrie er schon fast.

Das konnte unmöglich sein. Mein ganzes Leben über trainierte ich mit den Dämonenmonden und bereitete mich auf die Herrschaft zusammen mit Kibutsuji vor. Ich bin noch nie in Kontakt mit einem menschlichen Wesen gekommen. Er erzählt Schwachsinn! Ich legte den Kopf schief und sah ihn ungläubig an. "Kann nicht sein. Ich war nein ganzes Leben über in diesem Wald und habe mich vorbereitet." gab ich entschlossen preis. "Auf was?" "Auf die Regentschaft der Dämonen zusammen mit Kibutsuji." sagte ich nun in einem bedrohlichen Ton. Ich sah, wie er sich bei diesem Namen anspannte und er eine Gänsehaut bekam. Es amüsierte mich ein wenig.

Tomioka Pov

Ich war geschockt. Hina steht neben Kibutsuji?! Unmöglich! Ich verfiel in eine schockstarre aus der ich mich erst lösen konnte, als meine gegenüber anfing zu kichern und ihre spitzen Eckzähne präsentierte. Mein Atem beschleunigte sich allmählich und meine Pupillen begannen zu zucken.

Das schlimmste ist auch noch, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann. Weder an mich, noch an die anderen Demon Slayer. Noch bevor ich fähig war etwas zu sagen fasste ich einen endgültigen Entschluss. Ich musste Hina hier irgendwie rausbekommen und sie zurück ins Schmetteringsanwesen bringen. Sie soll wieder zum Menschen werden!

Während ich nachdachte bemerkte ich gar nicht, wie mir Hina immer näher kam. Ich kam erst wieder aus meinem Tagtraum, als sie mir in den Hals biss. Ich ließ ein schmerzerfülltes keuchen aus meiner Kehle und verzog mein Gesicht. Daraufhin spürte ich, wie sie in meinen Hals grinste. Mal wieder war ich wie gelähmt und ließ es einfach über mich ergehen.

Hina Pov

Wieder war dieses Verlangen nach seinem Blut zu spüren und ich konnte einfach nicht wieder stehen. Vollkommen von der Lust erfüllt drang ich in die ersten Hautschichten ein und genoss den Geschmack der roten Flüssigkeit, die aus der Wunde heraus quoll. Diesmal aber musste ich mich gezwungener Maßen etwas zurückhalten. Nicht das er schon wieder Ohnmächtig wird. Als er vereinzelte Anzeichen der Schwäche gab entzog ich meine Zähne aus seiner Haut und leckte das noch auf seiner Haut klebende Blut ab. Ich entfernte mich etwas und beobachtete ihn dabei, wie er keuchend versuchte seinen Atem zu sortieren. Irgendwie amüsierte es mich, den emotionslosen und kalten Kämpfer so wehrlos zu sehen. Mir gefiel dieses Gefühl von Überlegenheit.

Mit einem Grinsen auf den Lippen verschwand Ich dann hinter meinem Paravent und zog mir ein einfaches Nachtgewand an. Als ich wieder vor kam war der schwarzhaarige bereits eingeschlafen. Noch immer wusste ich nicht wie er heißt. Etwas enttäuscht legte ich mich auf meinen Futon und schlief direkt ein.

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1k Reader geknackt!!! 💃💃
DANKE DANKE DANKE
Ich küsse eure Augen! *smooch*

Noch viel Freude bei den weiteren Kapiteln dieser Story.
Wir lesen uns

- eure Kira-chan

Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt