Mir stockte der Atem, als Hina gequält aufschrie. Ihre Stimme hatte immernoch diesen dunklen Unterton, welcher mich immer wieder zusammenzucken ließ.
Durch das ständige schreien rissen ihre Mundwinkel ein und entblößten weitere Messerscharfe Fangzähne. Ihre Fingernägel wurden noch länger und rissen große Löcher in Decke und Bettlaken.
Sie richtete sich schreiend auf und Kniete nun auf der Matratze. Ihr Gesicht in Ihren Handflächen versteckt. Ihr Brustkorb hob und senkte sich bebend.
Hina begann zu schluchzen. Langsam hob sie ihr Gesicht und sah mich mit schwarzen Tränen im Gesicht an. Ihre Augen hatten ihre rote Färbung zurück und such ihr erblindetes Auge hatte wieder Farbe.
Ich hatte kurz das Gefühl, dass sie sich wieder zu einem Menschen zurückverwandeln würde, doch dies war nicht der Fall.
Von ihr ging eine enorme Druckwelle aus, als sie erneut aufschrie. Diese erfasste mich und warf mich gegen das Fenster. Dieses versprach mit einem hell klirrenden Ton. Ich fiel und landete unsanft auf den scharfen Glasscherben.
Keuchend richtete ich mich wieder auf, ließ dabei die kleinen Splitter auf dem Boden unbeachtet, die sich beim hochstützen in meine Handflächen bohrten.
Mein Atem und Herzschlag beschleunigten sich. Teils aus Angst um sie aber auch Teil aus Angst vor ihr.
Es war, als wäre sie von etwas besessen worden. "Hina..." flüsterte ich mit bebenden Lippen. Ich wollte wieder zu ihr ins Haus rennen, doch meine Beine weigerten sich.
Ein weiterer Schrei ertönte und eine weitere Druckwelle warf mich nach hinten. Ich landete an einem Baumstamm. Der Druck war so stark, dass es die ersten Baumreihen des Waldes zerstörte.
Mein Arm war gebrochen. Ich hatte eine Platzwunde an der Stirn durch das mir mein Blut ins Auge lief. Allmählich wurde meine Sicht kleiner, bis endgültig alles schwarz wurde. Das letzte, was ich sah war, dass Shinobu aus dem Wald gerannt kam.
"Tu' ihr nichts! ...Bitte..." rief ich der Insektensäule noch hinterher bevor meine Sicht blank wurde.
Bitte tu' ihr nichts...Kocho Pov
Ich spürte, wie etwas die Erde erschütterte. Ich saß in meinem Büro und schrieb ein neues Medizinexperiment in mein Notizbuch. Plötzlich begannen meine Reagenzgläser und Petrischalen zu vibrieren und zu klirren. Danach wurde es kurz wieder still. Beunruhigend still.
Ich schnappte mir mein Katana und zitierte Kanao zu mir. Sie schien dieses beben auch bemerkt zu haben.
Zusammen liefen wir nach draußen auf den beigen Schotterweg. Ein weiteres beben, gefolgt von einer Druckwelle erfasste Kanao und mich.
Diese hätte mich fast von den Füßen gerissen, wenn Meine Zugoko mich nicht gestützt hätte.
Wir sahen uns gegenseitig in die Augen und hatten den gleichen Gedanken. Irgendetwas stimmt nicht mit unserer Dämonin.
Wir rannten los. Ich erschrak, als wir an der Lichtung ankamen. Dutzende Bäume lagen zerberstet auf dem Boden. Giyuu lag bewusstlos an einem der Baumstümpfe, unter Teilen der darumliegenden Bäume begraben. Er war verletzt.
"Tu' ihr nichts! ...Bitte..." schrie Giyuu mir entgegen, der sofort wieder seine Augen schloss.
"Kanao! Geh und hilf Giyuu! Ich kümmere mich um Hina." Die jüngere nickte einmal und rannte zu der Wassersäule. Ich blieb stehen und analysierte die Situation.
Ein gruseliger Schrei mit bedrohlichem Unterton brachte mich aber aus der Fassung. Ich erschauderte. Das konnte unmöglich Hina gewesen sein...
Der Griff um mein Katana wurde fester. Ein letztes Mal atmete ich tief durch. Nun entschlossen, dass ich meine Freundin beschützen würde, stürmte ich in das Anwesen.
Ein weiterer Schrei ertönte. Diesmal noch lauter. Vorsichtig stieg ich die Treppen hinauf. Meine Hand auf dem Griff meiner Schneide ruhend.
Ein Gefühl von Angst drang durch meinen ganzen Körper und ließ meine Bewegungen stoppen. Aber das hielt mich nicht davon ab meine Freundin zu retten. Also ging ich weiter, nur um dann von einer weiteren Druckwelle erfasst zu werden.
Ich flog gegen die nächste Wand und hörte ein fieses Knacken. Ein paar meiner Rippen waren definitiv gebrochen, zumindest geprellt. Egal was, es tat scheiße weh.
Dennoch konnte ich mich wieder aufrichten. Ein stetiger Schmerz im Torso hielt mich aber ab schnelle Bewegungen auszuführen. Das würde mir noch stark zum Verhängnis werden.
Keuchend schleppte ich mich in das Zimmer, aus welchem die Schreie ertönten. Ich stützte mich am Türrahmen und konnte nur zusehen, wie sich meine Freundin zu einem Monster deformierte.
Hina besaß nun zwei zusätzliche Arme, die unter den vorherigen beiden positioniert waren, ein drittes Auge auf der Stirn, welches komplett schwarz war. Aus diesem trat eine schwarze Flüssigkeit aus. Ihre Fangzähne und Krallen waren deutlich länger und schärfer und ihre Mundwinkel waren fast bis zu den Ohren aufgerissen. Die rosa Lilien auf ihrer Haut waren deutlich größer und nun purpur. Sie schlängelten sich nun viel dichter über ihren ganzen Körper.
Das war nicht mehr Hina. Zumindest nicht äußerlich. Ich konnte noch nicht sagen, ob ihr Verstand noch normal war oder ob er auch schon verdorben ist.
Sie atmete schwer. Ihre zusätzlichen Arme schlangen sich schützend um ihren Körper. Die anderen beiden hatten sich in das Bettlaken verkrampft. Ihren Herzschlag konnte ich bis zu mir hören. Er war unregelmäßig und sehr schnell.
Ihr Blick traf auf meinen. "Hilf mir..."
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Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •
FanfictionHina Ketsueki, Ein starkes Mädchen aus einer einfachen Familie, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Ihr wurde jegliches zeigen von Gefühlen verboten. Aber das Schicksal kann auch gnädig sein. ~●☆°● Teil 1 ☆●°○~ Maybe Spoiler Warnung! 🍋...