Tomioka Pov
(TW! SELBSTVERLETZUNG!)Ich war nicht sauer. Ich war ängstlich. Schwach. Ich wollte die Frau, die ich liebe nicht sterben sehen.
Ja, ich liebe Hina. Das habe ich mir schon vor einer langen Zeit eingestanden. Und der Gedanke, sie tot zu sehen verbrach mir das Herz. Ich wollte sie um jeden Preis beschützen.
Während ich nach oben rannte, griff ich mein Katana. Ich schloss mich mit der Klinge im Badezimmer ein und setzte mich auf den Boden. Vorsichtig zog ich das Schwert aus seiner Scheide und betrachtete gebannt das glänzende Metall. Ich wollte eigentlich schon lange damit aufhören, doch ich knickte immer wieder ein. Sei es die Abweisung der anderen Hashira oder die Sorge um Hina. Alles um mich herum ließ mich noch tiefer sinken. Nur diese Schmezen, die ich mir zufügte, brachten mich wieder zurück an die Oberfläche. Doch nicht nur das. Auch Hina holte mich mit ihrer Anwesenheit zurück, doch die Angst, sie zu verlieren fraß sich immer weiter in meinen Kopf.
Ich schüttelte meinen Kopf und konzentrierte mich wieder auf das Metall, welches auf meinem entblößten Unterarm ruhte. Mit einem tiefen seufzen übte ich ein wenig Druck aus und die Klinge glitt problemlos durch meine Hautschichten. Sofort floß Blut, doch das war mir egal. Das Adrenalin, welches durch meinen Körper strömte, ließ mich immer wieder neue Schnitte setzen, bis mein Kompletter Arm mit Blut beschmiert war.
Allmählich beruhigte ich mich wieder und ich starrte enttäuscht auf mein Werk. Ich stand wieder auf und wusch mir das überschüssige Blut vom Körper. Danach holte ich mir einen sauberen Verband und wickelte diesen mühsam um meinen Arm. Es war schwierig mit einer Hand, doch ich war es gewohnt. Ich tat dies nicht zum ersten Mal.
Ich verpasste mir eine Ohrfeige. Ich war schwach. Schwach und nutzlos. Ich sollte-
Weiter kam ich nicht, denn ich hörte die Tür lautstark ins Schloss fallen. Ich schüttelte die negativen Gedanken aus meinem Kopf und sprintete die Treppen hinunter, doch ich stoppte, als ich die Dämonin vor mir stehen sah. Ich starrte sie verwirrt an, bevor ich meinen Blick über den Raum schweifen ließ und eine dampfende Schüssel auf dem Tisch sah.
"Hast du das gekocht?" fragte ich unglaubwürdig. Die angesprochene nickte nur und kniete sich stumm an den kleinen Tisch. Sie gab mir ein kleines Handzeichen, welches mir sagte, dass ich mich auch hinsetzen sollte. Ich tat wie mir befohlen und betrachtete die dampfende Speise vor mir. Gekochter Lachs mit Rettich. Woher weiß sie, dass ich dieses Gericht liebe? Vermutlich waren es auch die einzigen Zutaten, die ich im Haus hatte. Ich bedankte mich für das Essen und begann alles hinunter zu schlingen. Dabei konnte ich mir ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen.
Die leergegessene Schüssel stellte ich lautstark wieder auf den Tisch und grinste meine Gegenüber schmal an. "Hat es dir geschmeckt?" fragte Hina vorsichtig. Ich nickte und stand auf, um die Schüssel wegzuräumen. Als ich wieder zurückkam bemerkte ich, die Hina gierig auf meinen Hals starrte. Ich bemerkte sofort was sie wollte und zog meinen Haori und meine Uniforn von meinem Nacken weg, damit die genug Fläche hatte. Ihr lief schon der Speichel ihre Mundwinkel hinunter, woraufhin ich leicht kichern musste. "Komm her." hauchte ich ihr entgegen. Sie zögerte keine Sekunde und sprang auf mich zu. Durch die Wucht fielen wir zusammen nach hinten, doch Hina schien das nicht zu unteressieren. Ohne Gnade biss sie zu, was mir ein schmerzerfülltes keuchen entlockte. Es fühlte sich so an, als würde sie mir gleich ein Stück Fleisch rausbeißen. Die musste wirklich hungrig sein.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und ließ es einfach über mich ergehen. Es störte mich nicht wirklich, dennoch war es ein unangenehmen Gefühl. Aber um Hina glücklich zu sehen, würde ich alles tun.
Als sie fertig war, leckte die noch das restliche Blut von meinem Hals und sah mich zufrieden an. Sie richtete sich auf, immernoch auf mir sitzend, und leckte sich mein Blut von den Mundwinkeln. Für mich saß sie etwas ungünstig. Und ihre verführerischen Gehsten machten es auch nicht gerade besser.
Wusste sie überhaupt, was sie da mit mir tat? Machte sie das mit Absicht?Ich spürte, wie sich langsam meine Härte aufbaute, doch in dem Moment stieg sie zum Glück von mir. Ich atmete erleichtert aus und ließ meinen Kopf schwer auf den Boden fallen. Das war zu viel auf einmal.
Etwa eine halbe Stunde später platzten unsere beiden Krähen durch das Fenster. "Hina Ketueki soll nach Sonnenuntergang zu Oyakata-sama! Hina Ketueki soll nach Sonnenuntergang zu Oyakata-sama!" krächtzten beide wie im Chor. Wie sehr uch diese Vögel doch hasste.
Mein Blick schweifte zu Hina, welche inzwischen neben mir stand. Sie wurde nervös. "Es wird schon alles gut gehen. Glaub mir." flüsterte ich beruhigend. Die Dämonin neben mir nickte nur, wirkte aber etwas entspannter, was auch mich beruhigte.
Die Sonne stand schon relativ tief am Himmel. Lange würde es nicht mehr dauern, bis der Horizont sie eingeholt hatte. Mal sehen, was Oyakata-sama zu sagen hat.
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Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •
FanfictionHina Ketsueki, Ein starkes Mädchen aus einer einfachen Familie, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Ihr wurde jegliches zeigen von Gefühlen verboten. Aber das Schicksal kann auch gnädig sein. ~●☆°● Teil 1 ☆●°○~ Maybe Spoiler Warnung! 🍋...