Oiran

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Tengen steckte die drei Nervenbündel in bunte Kimonos und verpasste ihnen ein 'Makeover'. So meinte er es zumindest. Aber nach Makeover sah das ganze nicht aus. Ich hatte Schwierigkeiten mein Lachen zu verstecken, als sie aus dem Nebenraum kamen. "Das meinst du doch nicht ernst?" Doch er meinte es toternst. Man sah, wie stolz er auf sich war und sein viel zu großes Ego machte es nur noch schlimmer. "So kannst du die kleinen doch nicht raus lassen! Lass mich das machen, ja?" Ich versuchte so ernst wie möglich zu bleiben, doch die Fratzen der Jungen machten es mir nicht gerade einfach.

Nach entlosem Diskutieren willigte er ein und ich versuchte das Make up zu retten. Aber es endete damit, alles wieder abzuschminken und nochmal von vorn zu beginnen. Ich versuchte auch die Figuren der jüngeren durch die Kimonos etwas weiblicher aussehen zu lassen.

Als ich fertig war schickte ich sie wieder zu Uzui und richtete mich selbst noch etwas her. Immerhin soll ich in ein angesehenes Oiranhaus verkauft werden.

Als ich nun auch aus dem nebenraum kam wurde ich erst einmal angestarrt. Ja, der Kimono, den mir Uzui gab, war ziemlich knapp und auch noch etwas zu klein für mich. Ich konnte kaum atmen, doch dafür kamen meine Rundungen ziemlich zur Geltung. Was würde wohl Tomioka dazu sagen?

Nachdem alle fertig mit starren waren, gingen wir auch schon los. Von überall fühlte ich Blicke auf mir und dieses Gefühl war alles andere als angenehm. "Ich nehme die große, mit den schwarzen Haaren, ja?" posaunte ein ziemlich betrunken aussehender, älterer Mann. "Solche prallen Brüste sieht man selten. Und ihr Arsch ist auch nicht schlecht. Wie viel willst du?" lallte Der alte Sack weiter. Dieser Typ war widerlich und stank auch noch fürchterlich nach Alkohol. Ich sah hilfesuchend zu Uzui, welcher zu überlegen schien. Er will mich doch nicht wirklich an diesen perversen Mann verkaufen, oder?

"Tut mir sehr leid, gütiger Herr, aber diese Damen stehen nicht zum Verkauf." Nochmal Glück gehabt. Aber warum sagt er das nicht gleich?! Wir liefen weiter, bis wir am ersten Haus ankamen. Uzui zog mich in den Hintergrund, da dies noch nicht das Haus war, in welches ich mich infiltrieren sollte. Sie Frau des Hauses überlegte kurz, doch entschied sich schließlich für Tanjirou.

Nachdem auch die anderen beiden verkauft wurden, war ich an der Reihe. Doch bevor wir zu dem Haus gingen, zog mich Uzui auf eines der vielen Dächer. "Setz dich bitte kurz..." Er wirkte auf einmal so... traurig. Ich befolgt seinen Anweisungen und setzte mich. "Ich weiß, das kommt jetzt vielleicht etwas komisch rüber, doch... Bitte versprich mir, dass du meine Frauen findest und zu mir zurück bringst. Ich weiß, dass du das kannst. Ich habe dich mit Sanemi trainieren sehen. Also bitte, hol' sie hier raus. Das ist alles, was ich will." Wow. Das kam unerwartet. Ich wusste gar nicht, dass er in Wirklichkeit so drauf ist. "Natürlich. Du kannst dich auf mich verlassen. Und die anderen bekommen das sicher auch hin. Ich vertraue ihnen. ...wir bleiben in Kontakt. ...Aber ich werde hier mit keinem Typen schlafen, ist das klar?!" Er kicherte leicht und ich war glücklich, dass ich ihn aufmuntern konnte.

Kaum waren wir an diesem Oiranhaus angekommen, wurde eine hohe Summe für mich geboten. Uzui verhandelte nicht lange und verkaufte mich an diese kleine, alte Dame. Noch bevor ich ins Haus gezerrt wurde, erhielt ich einen 'du schaffst das!' -Blick von dem größeren. Ich nickte nur knapp und verschwand mit der Lady im Haus. Sofort wurde mir alles erklärt und ich bekam ein winziges Zimmer, indem ich schlafen konnte. Für mehr würde ich sowieso keine Zeit haben, sagte sie mir.

Kaum war der nächste Tag angebrochen, wurde ich schon mit tausenden Aufgaben überhäuft. Während ich diese erfüllte, scannte ich das Haus ab und traf immer wieder auf ziemlich junge Mädchen. Älter als 13 konnten sie noch nicht sein. Sie tun mir leid. Ein Mädchen sollte nicht in so einem Gebiet aufwachsen. Niemand sollte so aufwachsen müssen. Die Gesellschaft war kaputt, aber daran konnte ich auch nichts ändern. Alles was ich tun konnte, war die jüngeren vor perversen Schweinen zu beschützen. Und das werde ich auch.

Im ganzen Haus konnte ich nichts ungewöhnliches entdecken. Ich hoffe, die anderen haben mehr Glück als ich.

Den ganzen Tag schuftete ich, bis ich mich schließlich auf meinen Futon fallen ließ. Noch bevor ich die Augen zu machte, schrieb ich einen kurzen Brief zu Uzui und übergab ihn seiner Krähe, die bereits am Fenster kratzte. Danach konnte ich endlich etwas entspannen.

Während ich die Augen geschlossen hatte, durchsuchte ich immer wieder das Haus nach irgendwelchen ungewöhnlichen Auren. Doch wiedermal spürte ich gar nichts. Leider weiß ich aber auch nicht, wie die Auren von Uzui's Frauen aussehen.

Mittlerweile tat mir schon der Schädel weh, doch ich spürte eine schwache Aura auf dem Dachboden. Da oben sollte eigentlich niemand sein. Ich stand leise auf, schlich lautlos die Gänge entlang und stieg auf den Dachboden. Ich erschrak.

Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt