Die nächsten 3 Tage verliefen ähnlich. Rengoku-san war dicht bei mir, während Tomioka in der Ecke saß und uns anstarrte.
Für heute hatte ich mir vorgenommen von selbst zu Tomioka zu gehen und ihn berühren. Ich fühlte mich bereit dazu. Wegen dem heutigen Tage konnte ich kaum schlafen. Ich stellte mir immer wieder die Frage, ob er mich nicht wieder verletzen würde. Die ganze Nacht verbrach ich mir den Kopf darüber.
Am nächsten Morgen kam wieder Rengoku-san in das Zimmer und er erzählte mir von seiner gestrigen Mission. Mittlerweile sind wir so etwas wie Freunde. Zumindest betitelt er uns immer so. Viel kann ich nicht mit dem Begriff anfangen, aber wenn es ihn glücklich macht beschwere ich mich nicht.
Kurz nachdem Rengoku-san zu Ende erzählt hatte schob Aoi die Shoji auf und zeigte uns mit einer Handbewegung, dass wir mitkommen sollten. Vor dem großen Saal angekommen schob sie immer auch diese Shoji auf und ging hinein. Diesmal aber ging ich vor Rengoku-san hinein. Ohne seinen Umhang festhalten zu müssen. Alle machten große Augen.
Ich setzte mich vor Kocho, die immer noch etwas verdutzt schaute. Nachdem ich saß kam auch schon Rengoku-san und setzte sich wie immer neben mich. Kocho blinselte noch ein paar mal, bis sie die Stunde begann.
Kurz bevor die Therapie enden sollte richtete ich mich auf und steuerte langsam auf die Ecke zu, in der Tomioka saß. Mir begannen die Beine zu schlackern und alles erdenkliche zitterte. Ich war nur noch wenige Meter von ihm entfernt und es fühlte sich an als würde man mir die Luft zu schnüren. Nur noch 2 Meter. Tomioka sah zu mir rauf und hatte immer noch große Augen. Ich nahm all meinen Mut zusammen , atmete einmal tief durch und trat den letzten Schritt nach Vorn.
Meine Lungen drohten zu zerreißen. Langsam hob ich meine Hand und führte sie zu seinem Kopf. Es fehlten nur noch wenige Zentimeter. Wenige Millimeter. Ich kniff die Augen zu und drehte meinen Kopf zur Seite.
Ich spürte etwas weiches. Vorsichtig öffnete ich erst das eine und dann das andere Auge. Tomioka hatte friedlich seine Augen geschlossen und ließ sich von mir streicheln. Meine Atmung begann sich langsam zu normalisieren und auch das zittern ließ nach. Während dieser Zeit ließ ich keine Sekunde von seinem Kopf ab. Immer wieder strich ich über seine weichen Haare und saß in seine vollkommen entspanntes Gesicht.
Nach einer Weile ließ dann aber von ihm ab. Ich ging zurück auf meinen Platz und Kocho und Rengoku-san grinsten über beide Ohren. Sie machten mir schon fast angst. "Ich bin stolz auf dich, Ketsueki, wirklich. Auch du kannst stolz auf dich sein." sagte sie ruhig, immer noch grinsend. Man konnte deutlich spüren, wie ernst sie es meinte. Dadurch schoben sich auch meine Mundwinkel langsam nach oben.
Tomioka Pov
Ich sah ihnen mal wieder zu und wieder kochte mein Blut. Plötzlich stand Hina auf und sah zu mir. Meine Augen weiteten sich als sie auf mich zukam. Sie kam immer näher. Mein Herz schlug schneller und auch mein Atem beschleunigte sich. Sie war jetzt nur noch ein paar Meter von mir entfernt. Langsam streckte sie ihr Hand nach mir aus. Ich hoffte so sehr, dass sie schafft und nicht wieder Ohnmächtig wird. Ich sah, wie sehr ihre Hand zitterte. Sie so zu sehen tat mir in der Seele weh, also schloss ich meine Augen. Plötzlich spürte ich eine leichte Berührung auf meinem Scheitel.
Ich sah kurz nach oben und erkannte, dass es ihre Hand war, die mich berührte. Zufrieden schloss ich wieder meine Augen und ließ mir die kleine Streicheleinheit gefallen. Es war so ein überwältigendes Gefühl sie endlich wieder spüren zu können.
Ich wollte sie so gern umarmen, doch ich wusste selbst, dass es in diesem Moment eine dumme Idee war. Nach einer Weile hörte sie auf und alles fühlte sich wieder genauso leer an wie zuvor. Mit einem leichten grinsen öffnete ich wieder meine Augen und sah ihr zu, wie sie sich zurücksetzte. Ich musste mir meine Freudentränen unterdrücken, dennoch war ich sehr stolz auf sie.
"Aoi. Bringst du bitte Ketsueki zurück in ihr Zimmer. Ich möchte gern noch kurz mit Rengoku und Giyuu sprechen." forderte sie das kleine Schmetterlingsmädchen auf. Sie nickte nur stumpf und schleppte Hina aus dem Saal. Das war mein Zeichen, zu den anderen zu gehen. Also setzte ich mich auf Hina's Platz du wartete darauf. dass Shinobu anfing zu sprechen.
"Das gerade eben war ein großer Fortschritt. Ab morgen wird Giyuu neben mir sitzen und einfach nur zuhören." stellte sie klar. Danach richtete sie ihren Blick zu mir. "Du wirst einfach nur da sitzen. Nicht reden. Deine Stimme könnte ihr noch angst machen." Ich nickte einfach nur. Irgendwie hatte ich schon gehofft mit ihr reden zu können, aber ich respektiere ihre Angst und passe mich ihr an.
"Rengoku, du wirst weiterhin neben ihr sitzen, damit sie sich nicht allzu sehr fürchtet." richtete sie sich nun an Rengoku. Dieser nickte einmal kräftig. "Ihre nächsten Fortschritte werden wir wohl erst in den kommenden Tagen sehen. Habt Geduld mir ihr, sie schafft das schon." machte sie noch klar. Danach erlaubte sie uns zu gehen.
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Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •
FanfictionHina Ketsueki, Ein starkes Mädchen aus einer einfachen Familie, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Ihr wurde jegliches zeigen von Gefühlen verboten. Aber das Schicksal kann auch gnädig sein. ~●☆°● Teil 1 ☆●°○~ Maybe Spoiler Warnung! 🍋...