Treffen mit dem Meister

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Auf dem Weg zum Anwesen des Meisters wurde ich immer nervöser. Der Mond beschien unseren Weg und tauchte die Erde in ein wunderschönes Licht. Gleich würde ich dem Mann gegenüber stehen, der mich am liebsten tot sehen will.

Tomioka schien mein unruhiges Verhalten mitbekommen zu haben, denn er strich mir beruhigend über meinen Kopf und gab mir ein warmes Lächeln. In diesem Moment schien mein Herzschlag ausgesetzt zu haben. Ein ungewöhnliches kribbeln war in meinem Bauch zu spüren und mir wurde warm im Gesicht. Reflexartig starrte ich in die andere Richtung und hielt mir meine Hand vor den Mund.
Was war das gerade? Tomioka lachte nur leicht, nahm meine Hand und lief weiter, als wäre nichts passiert.

"Möchtest du noch etwas Blut bevor wir den anderen gegenüber stehen?" fragte er nach einer Weile auf dem nichts. Man konnte das Anwesen schon erkennen. Ich war überrascht und gleichzeitig auch etwas empört. Dass er diesen Satz so einfach über seine Lippen bekommen hat. Ich nickte zögerlich und er hielt mir seinen entblößten Arm vor die Nase. Ich jedoch griff vorsichtig seine Hand und versenkte meine Zähne behutsam in seinem Handballen. Die Säule keuchte leicht, woraufhin ich zusammen zuckte. Dennoch saugte ich weiter sein köstliches Blut aus deiner Hand, bis ich gesättigt war. Es war noch nicht all zu viel Zeit vergangen, seit dem ich diese Attacke hatte und Tomioka anfiel. Ich schämte mich immer noch dafür. Irgendwie musste ich das wieder gut machen.

Am Ansesen angekommen bekam ich ein wenig Panik. Diese verschwand aber nachdem mir Tpmioka ein zumutendes nicken schenkte. Ich atmete einmal tief ein und betrat einen wundervollen Steingarten. Die verwirrten und gedchockten Blicke der Hashira bemerkte ich erst später. Ich ließ meinen Blick einmal über alle Säulen schweifen, bis er bei einem Mann mit Haaren wie Feuer hängen blieb. Mit einem Mal schossen mehrere Bilder in meinem Kopf und ich begann zu weinen. "Re-... Rengoku?" stotterte ich vorsichtig und stolperte auf ihn zu. Der angesprochene erhob sich und sah mich ungläubig an. "Hina? HINA!" Er sprintete auf mich zu und schloss mich in eine tiefe Umarmung. Auf einmal wurde meine Schulter etwas nass. Ich drückte die Säule von mir und sah besorgt in seine Augen. Dieser lachte mich nur unter Tränen an und schluchzte. 

Erst jetzt schien er zu bemerkten, dass ich eine Dämonin war, denn sein Blick wechselte von einem glücklichen zu einem ernsten. Er packte mich ein wenig fester an den Schultern und inspizierte mich einmal von oben bis unten. "W-was ist mit dir passiert?! Wer hat dir das angetan?!!" schrie er mich unter Tränen an. Ich sah beschämt weg und antwortete zittrig: "In der Zeit, als ich verschwunden war, hauste ich bei Muzan. Ich konnte mich weder an dich noch an alles andere erinnern. Das einzige was in meinem Kopf vor ging war, wie ich Muzan gerecht werde und an seiner Seite über die Dämonen regieren würde. Erst als ich Tomioka auf dem Natagumo Berg traf konnte ich mich mit seiner Hilfe wieder an kleine Bruchteile erinnern, dennoch ist noch vieles in meinem Kopf ausradiert." Den ganzen Dialog über sah ich auf den Boden. Ich traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen. Mit einem ruck wurde ich zurück in zwei starke Arme gezogen. "Wir werden diesen Bastart zur Strecke bringen und dich wieder zum Menschen machen." Seine Stimme war nur noch ein flüstern.

Nachdem er mich wieder losgelassen hatte stürmte ein grauhaariger Mann mit seinem Katana auf mich zu. Ich wich ihm ohne Problem aus und sah ihn kühl an. "Rengoku! Weißt du nicht, dass das hier ein Dämon ist?! Und du umarmst diesem Abschaum auch noch?!" schrie der grauhaarige. Seine Augen hatten etwas verrücktes an sich, dennoch sah ich in diesen auch eine sanfte Seite. In einer unmenschlichen Geschwindigkeit preschte ich zu dieser Säule vor und hielt ihm meinen geöffneten Fächer an die Kehle. Sein Katana entfernte ich mit einem einzigen Tritt aus seinen Händen. "Nenn mich noch einmal Abschaum und du kannst deine Organe in allen teilen von Japan suchen." raunte ich bedrohlich gegen seine Lippen. Mit einem triumfpierenden Grinsen entfernte ich mich von ihm. Ich hatte eigentlich mit Wiederspruch von ihm oder den anderen Säulen gerechnet, doch alle waren stumm. Ich kicherte leicht.

Bald darauf erschien Deren Meister und kniete sich auf die große Holzterasse. Alle Säulen sprinteten auf ihre Plätze und verneugten sich ehrfürchtig vor ihm. Mit einer einfachen Handbewegung vorderte er mich zu sich. Der grauhaarige wollte erst dazwischen gehen, doch ich gab ihn einen dominierenden Blick und er zog sich widerwillig zurück. Ich setzte mich gegenüber von ihm und scannte ihn einmal von oben bis unten. Seine große Narbe auf dem Gesicht machte mich ein wenig stutzig. Anscheinend war er dadurch auch blind. "Meine Kinder. Wie es mir scheint habt ihr euch bereits bekannt gemacht. Das ist schön." Der benannte war wie ausgewechselt. Er schleimte etwas vor sich hin wobei es mir beinahe hoch kam. "Nun zu dir, Hina. Du bist nun ein Dämon. Dennoch hast du dich entschieden uns zu Helfen. Warum?" fragte er mich nun. "Ich weiß, ich habe viel falsch gemacht. Das kann ich auch nicht wieder gut machen. Ich wurde durch einen Dämon hypnotisiert. Dadurch bin ich auch 'freiwillig' zum Dämon geworden. Es war falsch, aber in diesem Moment wusste ich es nicht besser. Das alles ist nur durch meine Inkompetenz geschehen. So lange ihr mir nur ein Wenig vertrauen schenken könntet, nehme ich jede erdenkliche Strafe hin." Mit dem letzten Satz verbeugte ich mich tief und wartete gespannt auf seine Antwort.

"Angenommen ich würde dich wieder bei uns aufnehmen. Wie würdest du deinen Hunger stillen?" Diese Frage schockte mich kurz. Doch dann Schritt Tomioka ein. "Meister. Ich habe hier einen Vertrag mit der ehemaligen Wassersäule. Darin steht, dass Hina ausschließlich mein Blut zu sich nehmen darf. Anderenfalls werden Urokodaki, Hina und ich mit dem Leben bezahlen."

Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt