überwundene Angst

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Es befanden sich mehrere dunkelblaue Stränge, welche immer weiter in die Mitter meines Gesichtes kletterten. Sie begannen kurz über meinem rechten Ohr und endeten kurz vor meiner Augenbraue. Ich spürte, wie sich meine Atmung verschnellerte. Auch meine Hände begannen zu zittern.

Ich hörte Schritte, die auf mich zukamen. Kurz darauf kniete Rengoku-san neben mir und warf mir einen besorgten Blick zu. Ohne ein Wort nahm er mich auf seine Arme und rannte auf Kocho's Büro zu. Er riss die Shoji auf und sofort erkannte ich Kocho's erstarrten Blick. Er setzte mich ab und die Insekten-Säule kam auf mich zu gestürmt.

Mit ihrem Daumen fuhr sie über die betroffene Stelle und schrieb sich etwas auf. Nach ein paar weiteren Untersuchungen schickte sie mich in mein Zimmer. Rengoku-san durfte nicht mit rein.

Nach ein paar Minuten kam Kocho mit Aoi und Kanao in mein Zimmer. Sie begannen mir eine Salbe auf die Stelle aufzutragen und untersuchten alles genau.

Nach der Behandlung blieb Kocho noch im Raum. "Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich Giyuu holen würde. Vielleicht weiß er etwas..." fragte sie mich ruhig und etwas zurückhaltend. Zögerlich nickte ich. Sie lächelte nur und verließ den Raum.

Ich hörte immer näher kommende Schritte. Auf diese konzentrierte ich mich und erkannte Tomioka und Kocho, die auf mein Zimmer zukamen. Ich versuchte vergebens meine Atmung zu beruhigen und mich zu entspannen. Kurz bevor ich hyperventilieren konnte riss jemand die Shoji auf.

Tomioka stand im Rahmen und atmete stark. Ihn umgab eine feurig rote Aura. Ich versuchte mich daran zu erinnern was rot zu bedeuten hatte. Dann schlug es mir wie ein Blitz ins Gedächtnis. Rot bedeutete Wut.

War Tomioka wütend auf mich? War er so wütend weil ich zu schwach bin? Diese Fragen schirrten in meinem Kopf, bis ich eine mir alt zu bekannte Stimme vernahm. "Ich werde dich nicht ohne deinen Willen berühren, aber bitte zeig mir dein Gesicht..." sprach diese sanft. Ich drehte mich in die Richtung und sah Tomioka direkt in die Augen.

Zu meinem verwundern hatte ich kaum noch Angst vor ihm, doch als er langsam seine Hand hob zuckte ich zusammen. Er reagierte sofort und nahm seine Hand wieder runter. Geduldig wartete er knieend vor meiner Bettkante, bis ich mein Einverständnis gab. Nach 5 Minuten sah ich ihm erneut in die Augen und nickt vorsichtig. Behutsam bewegte er seine Hand zu meinem Gesicht. Ich kniff die Augen zusammen, doch als ich seine leichte Berührung spürte öffnete ich sie wieder. Er konzentrierte sich vollkommen auf meine Schläfe und fuhr mit Zeige- und Mittelfinger darüber.

Seine Berührungen beruhigten mich ungemein und auch meine Angst war wie verflogen. Ich genoss sogar seine Berührungen. Nach einer Weiler verschwand jedoch die Geborgenheit. Ich konnte nur noch sehen, wie Tomioka und Kocho aus dem Raum verschwanden.

Durch die zärtlichen Berührungen von Tomioka überrollte mich die Müdigkeit und kurze Zeit später schlief ich auch schon ein.

Am nächsten Morgen beschloss ich etwas. *Egal was das auf meinem Gesicht zu bedeuten hat, ich werde nicht zurückfallen! Ich werde meine Familie und Urokodaki-san stolz machen!*

Also lief ich nach draußen. Noch durfte ich das Gelände nicht verlassen also trainierte ich mit meinem Katana, welches ich vorher noch von seinem Stellplatz nahm, meine Atemtechniken, meine Schwertkunst und den Kagura-Tanz.

Es fühlte sich gut an, nach all dieser Zeit wieder zu trainieren. Ich trainierte den ganzen Tag ununterbrochen, bis mich die drei kleinen Mädchen zu einer Pause zwangen. Sie überreichten mir ihre selbstgemachten Onigiri, welche ich mir direkt schnappte und verputzte. Bei all dem Training bemerkte ich gar nicht, wie mich mein Hunger plagte.

Als die Mädchen wieder verschwanden rannte ich sofort wieder auf die freie Fläche und trainierte weiter. Bis zum späten Abend verfeinerte ich noch meine Atemtechniken.

Kurz vor Mitternacht kam trat Kocho aus ihrem Anwesen starrte mich wütend an. Sie schleifte mich ohne ein Wort in mein Zimmer und nahm mein Katana mit sich. Erst jetzt bemerkte ich wie müde ich war und sank sofort in mein Bett uns schlief ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von einer warmen Berührung geweckt. Tomioka saß auf dem Bett neben meinem und tastete meine Stirn ab. Als er merkte, dass ich wach war zog er sofort seine Hand zurück und sah zur Seite.

Meine Angst vor Tomioka beziehungsweise seiner Hand war verflogen. Irgendwie wollte ich, dass er mich weiter berührt. Etwas schlaftrunken tastete ich mich zu seiner Hand und führte sie zu meinem Scheitel.

Tomioka Pov

Ich war überrascht und gleichzeitig sehr stolz auf Hina. Sie hatte ihre Angst komplett überwunden. Ohne es zu bemerken rollte eine kleine Träne meine Wangen herunter. Auf ihren indirekten Wunsch strich ihr über ihre weichen Haare. Sie schien sich zu entspannen und schloss ihre Augen.

Dennoch ließ mich ihre Haut nicht in ruhe. Ich wollte wissen was das ist und woher es kam.

Shinobu kam nach einiger Zeit ins Zimmer und warf mir einen unverschämten Blick zu. Ich ignorierte sie vorerst und konzentrierte mich weiterhin auf Hina's Schläfe. Es ist weder zurückgegangen noch gewachsen. Dies beunruhigte mich etwas.

Shinobu setzte sich auf das Bett auf der anderen Seite und nahm eine Spritze aus ihrem Haori. Diese stach sie an die Stelle an der es am konzentriertesten ist und zog ein wenig von der blauen Substanz heraus. Zuerst war ich ein wenig geschockt, doch verstand ein wenig später wieso. Shinobu füllte die dickflüssige Substanz in ein Reagenzglas und verschwand.

Ich blieb weiterhin bei Hina und verbrach mir den Kopf.

Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt