Hina Pov
Ich war so in Rage, dass ich erst ein paar Sekunden später mitbekam, dass sich ein paar weiche Lippen auf meine gelegt hatten. Ich erstarrte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sonst war es immer, dass ich den Dämonenjager geküsst hatte, aber auch nur, um sein köstliches Blut zu trinken. Dieser Kuss war anders.
Er wollte sich gerade wieder zurück ziehen, doch ich packte ihn am Kragen seines Haori's und zog ihn zurück in diesen lieblichen Kuss. Die Ranken auf meiner Haut zogen sich langsam zurück und die Blüten der Lilien Blüten wieder auf.
Wir bewegten unsere Lippen rhythmisch gegeneinander, bis wir uns aus Luftmangel lösen mussten. Schweratmend starrten wir uns an. Erst jetzt realisierte ich was wir getan hatten und ich lief knallrot an. Als Tomioka mich so sah kicherte er in sich hinein. Ich verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust und drehte mich weg. Während ich mich stur stellte scante ich nochmals die Gefilde, aber fand Kibutsuji's Aura nirgends. Das war unsere Chance! Ich packte Tomioka's arm und konzentrierte mich auf die Biwa. Zwei mal schlug die Dämonin gegen die Seiten ihres Instruments.
Als ich meine Augen wieder öffnete standen wir auf einer großen Wiese voller Blumen. Der Mond stand an seiner höchsten Stelle und erleuchtete die grüne Fläche. Mein Blick wanderte sofort rüber zu Tomioka, der seine Augen weit aufgerissen hatte. "Was ist gerade passiert?" fragte er mich immernoch ein wenig sprachlos. "Ich habe uns da raus gebracht. Aber nun musst du die Führung übernehmen. Ich weißt nicht wo sich dein Meister aufhällt." Auf meine Ansprache hin nickte er nur und ging voraus. "Eine Sache wäre da noch." rief ich ihm nach bevor ich hinter ihm her lief. "Wir können nicht am Tage reisen und ich vermute, dass euer Hauptquartier nicht gerade in der Nähe liegt." "Mir fällt schon etwas ein." sprach er gelassen, mit dem Blick nach vorn.
Der Mond neigte sich immer mehr dem Horizont zu und ich wurde unruhig. Die Landschaft wurde immer unebenen und weit entfernt konnte ich einige Berge erkennen. Doch ich konnte nichts sehen, wo ich mich hätte verstecken können. Ich klammerte mich an den Ärmel des Dämonenjägers und blickte unruhig durch die Umgebung.
Kurz bevor die Sonne aufgehen würde richtete er seinen Laufweg auf einen der vielen Berge um uns herum. Die großen adelbäume, die hier wuchsen würden mich aber trotzdem nicht vor den Sonnenstrahlen schützen. Wir gingen ein wenig die Steigung hinauf und ich erkannte bald eine kleine Holzhütte. Ich stürmte nach Oben. Beim rennen flüsterte ich: "Blutige Dämonen Kunst: Yokai Kitsune." Kurz vor der kleine Hütte handelte ich auf meinen vier Beinen und verkroch mich unter mehreren Holzplanken. Tomioka lief mir entspannt nach.
Ich hörte, wie er an die morsche Tür klopfte. Ich wagte es meinen Kopf aus meinem Versteck zu strecken und sah, wie Tomioka mit einem älteren Mann sprach, der eine rote Tengu Maske trug. Plötzlich schoss mir ein Name in meinen Kopf. Meister Urokodaki? Ich sprang aus meinem Versteck und schlüpfte durch die Beine der Männer in die Hütte. Ich suchte nach einer dunklen Ecke in der ich mich zusammenrollte. Die beiden Folgten mir und starrten mich an. Der alte Mann kniete sich vor mich und streckte seine Hand nach mir aus. Ich verwandelte mich zurück und sah ihn neugierig an. "...sind die Meister Urokodaki?" fragte ich vorsichtig. Er nickte leicht und ich konnte selbst durch seine Maske sein schockiertes Gesicht erkennen. "...Hina?" flüsterte er nach einer Weile unter zitternden Händen. Ich senkte meinen Blick. Ich wollte ihm nicht so unter die Augen treten.
Eine Zeit lang war Stille und ich wurde immer unsicherer, bis mich Urokodaki-san in eine feste Umarmung schloss. Meine Hände verkrampften sich automatisch in dem Haori des alten Mannes. Eine salzige Flüssigkeit floss plötzlich meine Wangen herunter. Die ganze Trauer, die sich angestaut hatte sprudelte aus mir heraus. Ich schluchzte und tränkte seine Kleidung mit dieser Flüssigkeit.
Tomioka Pov
Ich stand komplett fehl am Platz neben dem Geschehen und wusste nicht was ich tun sollte. Bei dem Anblick zog sich mein Herz zusammen. Andererseits freute ich mich für sie, dass sie ihre Gefühle endlich so zeigen kann.
Nach einer Weile lösten sich die beiden voneinander und lächelten sich an. "Urokodaki-san? Könnte ich mich bitte mit ihnen unterhalten?" Er nickte und ging mit mir ins Nebenzimmer. Hina verkroch sich derweil in eine dunkle Ecke und schlief.
"Wie gehen wir vor. Glauben Sie, dass Oyakata-sama sie akzeptieren wird. Immerhin war die eng verbunden mit Muzan." Urokodaki überlegte, kam aber dann zu einer Entscheidung. "Ich habe Meister Ubuyashiki bereits einen Brief geschrieben indem Ich Tanjiro's, dein und mein Leben aufs Spiel gesetzt habe, wenn Nezuko einen Menschen angreift. Das selbe würde ich auch für Hina tun. Nur brauch ich wieder dein Einverständnis." Ich nickte entschlossen. "Ich vertraue ihr. Ich werde darauf aufpassen, dass sie keinem Menschen etwas antut."
Damit war es beschlossen. Urokodaki-san schrieb den Brief und wir beide unterschrieben das Stück Papier. Hoffentlich vertraute ihr Oyakata-sama genauso sehr wie ich.
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Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •
FanfictionHina Ketsueki, Ein starkes Mädchen aus einer einfachen Familie, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Ihr wurde jegliches zeigen von Gefühlen verboten. Aber das Schicksal kann auch gnädig sein. ~●☆°● Teil 1 ☆●°○~ Maybe Spoiler Warnung! 🍋...