Sein Anwesen war viel größer als erwartet. Es lag am fuße eines steilen Berges und war mit heißen Quellen umringt. Zudem waren die Gewässer am Rand mit Bambus besetzt. Es sah wunderschön aus.
Ich kam aus dem staunen nicht mehr raus, bis mich ein immernoch grimmiger Tomioka in das Gebäude zog. Von innen sah sein Anwesen noch schöner aus. Alles erdenkliche war aus dunklem Holz gefertigt und der Boden war mit Bambusmatten ausgelegt. Mir entwich ein ausgehauchtes 'wow' ehe ich mich zu meinem Begleiter umdrehte. "Was ist Los, Tomioka. Ich weiß, dass etwas nicht stimmt. Du kannst mit mir reden." Ich wollte wissen, was ich falsch gemacht hatte. Er aber drehte sich ohne ein Wort um und stieg die Trepoen hinauf. Ich stand einfach nur da, wie bestellt und nicht abgeholt. Langsam wurde ich wütend und so folgte ich ihm nach oben. Oben befanden sich noch mehr Räume. Einer davon war einen Spalt weit geöffnet. Ich schlich mich also lautlos heran und schielte durch den kleinen Schlitz. Tatsächlich befand sich die Wassersäule darin. Er saß auf seinem Bett und ...weinte?
Ich riss die Shoji auf und rannte du Tomioka. Ruckartig sprang ich auf die Matratze und zog seinen Körper gegen meine Brust. Ich versuchte ihn irgendwie zu beruhigen, doch es liefen nur noch mehr Tränen aus seinen Augen. Mittlerweile war meine ganze Oberweite nass, doch das war mir egal. Als er sich etwas beruhigt hatte fragte ich erneut: "Willst du mir jetzt vielleicht erzählen, was mit dir los ist?" Er nickte leicht und setzte sich langsam wieder auf. Seine Augen waren rot und geschwollen. Irgendetwas in meiner Brust zog sich bei diesem Anblick zusammen. Ich mochte dieses Gefühl nicht. Ich nahm sein Gesicht in die Hand und versuchte ein gequähltes Lächeln auf meine Lippen zu bekommen.
Nachdem er ein paar mal durchgeatmet hatte sprach er endlich: "Ich war eifersüchtig, okay! Wie nah du Shinazugawa gekommen bist und die Art und Weise, wie du mit Obanai geredet hast. Rengoku auch. Alle waren viel zu nah und du hast nichts getan."
Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Darum war er also abweisend. "Du denkst also ich würde einen von denen dir vorziehen? Auch wenn ich geschworen habe nur dein Blut zu trinken?" Ich griss an seinen Schultern. "Tomioka. Ich wollte nur ihr Vertrauen gewinnen. Ich muss mit ihnen zurecht kommen. Sie müssen mich akzeptieren, aber das heißt nicht, dass dich dich einfach wegwerfen werde. ...du bist etwas ganz besonders für mich und ich werde dich beschützen. Hast du verstanden?"
Den Rest der Nacht blieben wir zusammen auf seinem Bett, umarmten uns und sagten kein Wort. Wir genossen einfach die Anwesenheit des jeweils anderen. Dabei hatte ich die ganze seit so ein komisches Gefühl im Bauch. Wie, als wenn tausende von Schmetterlingen in mir herumflattern würden. Seltsam.
Ich roch, wie langsam die Sonne aufging. Ich löste mich also schnell von der Wassersäule und verkroch mich in die dunkelsten Ecke, die ich finden konnte. Tomioka-san ging mir lautlos hinterher und ließ ein amüsiertes schnauben von sich. Seine Augen und Wangen waren immernoch etwas rot, doch seine Pupillen hatten wieder diese wunderschöne blaue Farbe angenommen. Als dann noch die aufgehende Sonne durch das Fenster schien, begannen diese wunderschön zu funkeln. Ich verlor mich kurz in ihnen, bis mein Gegenüber den Kopf schief legte. "Was ist?" fragte er leicht kichernd. Schnell schüttelte ich meinen Kopf und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen.
Als ich wieder die Hände von meinem Gesicht löste, stand Tomioka nicht mehr vor mir. Stattdessen hatte er sich neben mich gesetzt und die Augen geschlossen. Er schlief. Sofort fiel mir die freigelegte Stelle an seinem Hals auf. Mir lief langsam der Speichel meine Mundwinkel herab. Ich konnte mich nicht beherrschen und biss unsanft in seine helle Haut. Er verzog ein wenig sein Gesicht, doch schlief weiterhin. Ich trank nicht sonderlich viel, doch dieser Geschmack zaszinierte mich immer wieder.
Zum Schluss leckte ich noch das restliche Blut von seinem Hals und betrachtete die beiden Kreisrunden Wunden, die durch meine Zähne entstanden sind. Ich fühlte lich schlecht. Ich wollte ihm nicht weh tun.
Im Augenwinkel sah ich einen Viereckigen, hellen Fleck auf dem Boden. Es war das Sonnenlicht welches durch das Fenster trat. Was würde wohl passieren, wenn ich es berühren würde. Es machte mich neugierig. Ich wollte wissen, wie es sich angühlte zu verbrennen. Würde sich mein Körper überhaupt regenerieren?
Trotz der Angst in meinem Kopf wollte ich es wissen. Also stand ich langsam auf und setzte mich vor den hellen Licktkegel. Langsam führte ich meine zittrige Hand zu der leuchtenden Stelle hin und berührte den Boden, der von der Sonne eingenommen wurde. Sofort verkrampfte sich meine Hand und begann höllisch zu schmerzen. Die ersten Hautschichten lösten sich und flogen im Raum umher, bis sie sich endgültig auflösten. Ich zog scharf die Luft ein und riss meine Hand ruckartig zurück. Die schmerzende Hand presste ich krampfhaft gegen meine Brust.
Mit Tränen in den Augen starrte ich auf meine verbrannte Handfläche. Sie regenerierte sich, jedoch langsam und schmerzhaft. Es verbrannten aber nur die Oberen Hautschichten. Fleisch und Muskeln blieben verschont. Blieben sie unversehrt, weil ich sie zu schnell zurück zog?
Nun hielt ich meine rechte Hand ins Licht. Diesmal länger. Wieder lösten sich die ersten Hautschichten unter Schmerzen auf, doch der wichtigste Teil der Hand blieb verschont. Ich ließ sie trotz der Schmerzen um Sonnenlicht. Warum? Ich wusste es selbst nicht. Die Sonne fraß sich nur durch meine Haut. Der Rest blieb unangetastet.
Ich wollte meine Hand gerade wieder zurück ziehen, da geschah das unmögliche. Trotz der tödlichen Sonne regenerierte ich mich!
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Lost Feelings • Kimetsu no Yaiba FanFiction •
FanfictionHina Ketsueki, Ein starkes Mädchen aus einer einfachen Familie, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Ihr wurde jegliches zeigen von Gefühlen verboten. Aber das Schicksal kann auch gnädig sein. ~●☆°● Teil 1 ☆●°○~ Maybe Spoiler Warnung! 🍋...