31. Okklumentik und Legilimentik

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31. OKKLUMENTIK UND LEGILIMENTIK

Die Woche ging im Fluge vorbei und am Freitag macht sich Hermine auf den Weg zu Severus. Heute würde er ihr etwas Wichtiges beibringen. Auf dem Weg in den Kerker überlegt sie, was es ist, was er ihr lehren möchte und wie er es ihr übermitteln wird. Durch den Geheimgang, der den 7. Stock und die Kerker verbindet, braucht sie nicht Mal 5 Minuten. Sie schaut sich nochmal um, bevor sie sein Passwort murmelt und seine privaten Räume betritt. Severus sitzt auf dem Sofa und ist in ein Buch vertieft, als die Tür aufgeht, sieht er auf und ein lächeln legt sich auf seine Züge. "Abend Hermine. Schön dich mal wieder so zu sehen. Ich hoffe die beiden Wochen war auszuhalten." Hermine erwidert sein lächeln. "Abend Severus. Ich freue mich auch. Ja die Woche ging, aber mir haben die Gespräche gefehlt." Sie geht auf das Sofa zu und setzt sich, dann zieht sie die Schuhe aus und zieht ihre Füße hoch. Als sie bequem sitzt, reicht Severus ihr ein Glas Kürbissaft. "Was hast du die letzte Woche gemacht?" "Nicht viel, bin von einem Unterricht zum anderen gehuscht. Harry und Ginny lagen mir im Rücken, wegen Ron, aber den habe ich nicht besucht. Denn was soll ich bei dem? Die beiden verstehen mich nicht. Ok, es kann daran liegen, dass sie von nichts wissen, aber trotzdem könnten sie mich in dieser Hinsicht doch in Ruhe lassen." Severus hat ihr gespannt zugehört und überlegt, wie er sie aufbauen kann. "Ich finde noch immer, dass Weasley es nicht anders verdient hat. Was das mit ihren beiden Freunden angeht, viel helfen kann ich nicht. Ich rate dir aber mit sie nicht einzuweihen, sonst könnte es sein, dass noch mehr Unglück passiert. Aber du bist hier, weil du was lernen möchtest, stimmst." Hermines Augen fangen an zu leuchten und Severus lacht rau auf. "Immer wissbegierdet Miss Granger, dann sollten wir beginnen."

Severus legt nun endgültig sein Buch zur Seite und wendet sich Hermine zu. "Miss Granger, ich..." Doch Hermine unterbricht ihn. "Severus lass das. Ich will kein Miss Granger hören, sondern ein Hermine." Noch während sie spricht, zieht sie eine Schnute und Severus muss wieder lächeln. "Hermine meinst du, du kannst dann trotzdem was lernen. Ich wollte einfach nur eine Basis zum Lehren schaffen." Hermine nickt heftig mit dem Kopf und schaut ihn aus neugierigen Augen an. "Ok Hermine, wir werden heute einmal die Theorie durchsprechen, hör mir genau zu und stell hinterher Fragen, solltest du welche haben." Hermine nickt wieder und Severus fängt an zu erzählen. "Okklumentik ist der Akt des magischen Schließens des Geistes gegen Legilimentik. Es ist alt und existiert seit dem Mittelalter. Zudem mittlerweile unbekannt und nur noch vereinzelnd wissen Zauberer und Hexen von dieser. Es kann ein Legitimes daran hindern, auf deine Gedanken und Gefühle zuzugreifen oder sie zu beeinflussen. Eine Person, die diese Kunst ausübt, wird als Okklumen bezeichnet. Um eine stabile Barriere im Geiste entstehen zu lassen, benötigt man eine enorme Willenskraft, viel Konzentration. Zudem muss man sich von seinen Emotionen lösen, was man am besten üben kann, wenn man vor dem Schlafen seinen Geist leert. Hast du soweit alles verstanden?" Hermine nickt und zieht ein Pergament aus ihrer Tasche und macht sich ein paar Notizen. Severus wartet unterdessen darauf fortzufahren, als Hermine fertig ist, reicht sie ihm ihre Notizen. Severus überfliegt sie, verbessert sie hier und da und reicht sie Hermine wieder. Diese nimmt sie entgegen und nickt ihm auffordernd zu. Severus sieht das als Einladung weiter zu reden und beginnt erneut. "Dann gibt es noch Legilimentik, dies ist die Fähigkeit Gedanken anderer Personen zu "lesen", wobei es sich hauptsächlich um Erinnerungen und Gefühle handelt. Die kann Beispielsweise verwendet werden, um die Gefühle einer Person herauszufinden oder festzustellen, ob jemand lügt. Man kann sich mithilfe von Okklumentik gegen Leilimentik schützen. Der Zauber um in den Geist, einer anderen Person einzudringen, heißt Legilimens. Hast du das auch soweit verstanden?" Hermine nickt wieder und wiederholt den Vorgang von vorhin.

"Sehr schön Hermine, nun habe ich eine Aufgabe für dich. Du wirst nun jeden Abend deinen Geist leeren und dir schon mal überlegen, wie du mich am besten abblocken kannst. Zudem möchte ich heute einmal in deinen Geist eindringen, damit du weißt wie sich das anfühlt, wenn man keine Barriere besitzt." Hermine sieht ihn aus großen Augen an. "Severus, wie mach ich das? Wie leere ich meinen Geist? Denn du kennst mich, in mir schweben immer Gedanken umher." Severus lächelt. "Mmhh. Schwere Frage. Ich habe es immer so gemacht und wirklich alle Gedanken einfach verbannt. Du musst wissen ich bin auch so, Gedanken mache ich mir über vieles und meistens auch zu viele. Jeder muss für sich selbst eine Lösung finden. Ich habe mir immer einen rabenschwarzen Raum vorgestellt und somit meine Gedanken vertrieben. Mittlerweile stelle ich mir einen tiefen schwarzen See vor und das funktioniert prächtig. Was bei dir hilft muss du selbst herausfinden. Meinst du, du schaffst das?" Hermines Augen sind während seiner Erklärung immer größer geworden, dennoch nickt sie. "Ich werde es probieren. Wie stellst du dir jetzt vor, was ich mache, wenn du jetzt in meinen Geist eindringst." "Es gibt mehrere Wege mich aus diesem zu verbannen, doch ich werde mir nichts ansehen, ich verspreche es dir. Ich möchte nur, dass du weißt wie es sich anfühlt. Hermine nickt und Severus stellt den Blickkontakt her. Mit einem gemurmelten "Legilimens" ist er in ihrem Kopf und was er dort zu sehen bekommt, lässt ihn den Atem anhalten, denn er kann sich nicht lösen und schafft es nicht ihren Geist zu verlassen.

Er sieht sie in einem schönen dunkelmarienen Kleid bei ihren Freunden im Garten sitzen. Sie unterhalten sich, jedoch merkt er schnell, dass sie sich nicht wohlfühlt, was sie kurz darauf auch ausdrückt. "Ron ich brauche etwas Luft, könntest du einen Schritt zur Seite machen?" Er sieht wie Weasley den Kopf schüttelt und einen Arm um Hermines Schultern legt. Er sieht wie sie sich versteift und auch wie ihr Blick panisch nach jemanden sucht. Er ist sich nicht sicher wen sie sucht, doch ihr Blick bleibt einen Moment länger an Arthur hängen, der gerade die teuflischen Twins vor Unfug abhält. Er muss es sein, den sie sucht, doch helfen kann er ihr gerade nicht. Er spürt auf einmal, wie sei leicht von der Gruppe wegezogen wird, bis sie an einen Baumstamm gedrückt stehen bleibt. Die Worte die er jetzt hört, erschüttern ihn. "Du kleine Petze. Wegen dir habe ich anschiss bekommen und nicht gerade wenig. Du weißt doch das du mir gehörst oder muss ich dir das nochmal zeigen? Das Kleid lädt doch gerade dazu ein." Severus sieht, wie er sie immer mehr bedrängt, bevor seine Hand unter den Rock wandert. Hermine versucht sich zu wehren, doch er dreht ihre Hände auf ihren Rücken. "Hier geblieben. Du entkommst mir nicht. Hier kommt selten einer hin und dir wird nun niemand helfen." Severus sieht, wie der Junge Hermine seine Lippen auf ihre presst und empfindet Hermines ekel. Die Verkrampfungen sieht und spürt er, als er bemerkt wo die Hand des Wiesels hinwandert, wird er richtig wütend. Ihr letzter Gedanke bevor sich ein kleiner Schrei aus ihren Lippen löst ist; Hoffentlich findet uns schnell einer, denn wehren kann ich mich nicht. Als hätte Arthur ihren Gedanken gelesen, sieht Severus ihn herbeieilen. Schnell zieht er seinen Sohn von Hermine weg und diese sackt zusammen, dies ist der Moment, als er aus ihren Gedanken gerissen wird.

Er blickt sich erschrocken um und sieht sich dem, mit Tränen übersäten, Gesicht gegenüber. Sie weint bitterlich und Severus zieht sie in seine Arme. "Es tut mir so leid Hermine, doch ich konnte mich nicht lösen. Irgendwie hast du mich festgehalten. Shhht." Hermine bricht nun in ein lautes Schluchzen aus und kuschelt sich in Severus Arme. Als sie sich wieder beruhigt hat, bleibt sie an seiner Brust gekuschelt liegen, sie sucht ihre Sprache und als sie diese findet, flüstert sie leise. "Ich weiß Severus. Ich wollte es dir zeigen und nicht erzählen. Als mir der Gedanke kam, habe ich gehofft, dass du dir das ansiehst. Scheinbar hat dieser Gedanke gereicht, um dich zu halten. Verzeih mir." Severus sieht sie groß an. "Hermine, was du da geleistet hast, habe selbst ich nicht bei meinem 1.Versuch geschafft. Ich bin stolz auf dich und du brauchst dich nicht zu entschuldigen, denn darüber zu reden ist wirklich schwer." Hermine nickt dankbar und schmiegt sich wieder an seine Brust. Schnell war sie eingeschlafen und Severus betrachtet sie versonnen. Was sie schon alles erlebt hat mit ihren 13 Jahren ist erstaunlich. Er setzt sich etwas bequemer auf das Sofa, legt Hermine auf seinen Schoß und ihr eine Decke über, bevor er sich sein Buch schnappt und darin weiterliest.

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Das war das 31.Kapitel. Ich hoffe euch hat es gefallen, über eine Review egal ob mit Kritik oder einer Idee würde ich mich freuen.

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