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Die Halle bebt und keiner sitzt mehr auf seinem Platz. Wie kann es sein, dass der Name des Goldjungen trotz aller Verbote und Sicherheitsvorkehrungen, die von Dumbledore selbst errichtet worden sind im Kelch landen konnte? Niemand, absolut niemand in der Halle kann es nachvollziehen. Nicht mal der platinblonde Haarschopf, der sich immer wieder suchend nach Hermine umblickt. Klar ihm ist bewusst, dass sein Großvater etwas im Schilde führt und das der Dunkle Lord nicht mehr lange braucht, um zurückzukommen. Und doch wird er das Gefühl nicht los, dass noch mehr im Busch ist, als nur der Name im Kelch. Sein suchender Blick wandert durch die Halle, auf der Suche nach einem braunen lockigen Haarschopf, denn ihm ist bewusst, dass Potter für sie jemand wichtiges ist und sie immer für ihn da sein wird. Endlich entdeckt er sie und kann nicht glauben, was er sieht. Genau in dem Moment, in dem die Tür des Raumes aufgeht und alle herausstürmen, wird sie unsichtbar und Potter scheint wie an einem Seil aus der Halle zu laufen. Weg vom Publikum, dass ihn unbedingt ausfragen will. Weg von all den negativen Gedanken in der Halle. Draco ist sich sicher, wo sie ihn hinbringen wird und doch folgt er ihr nicht. Es wäre zu auffällig. So fesselt er seine Aufmerksamkeit auf die aufgewühlten Stimmen in der Halle und sieht, wie die drei Champions von ihren Klassenkammeraden belagert werden. Jeder möchte wissen, ob das Turnier stattfinden wird und ob Potter daran teilzunehmen hat. Doch genau in dem Moment, als Krum seine Stimme erheben will, betritt Dumbledore gefolgt von allen anderen Lehrern und dem Minister, mit einer düsteren Miene die Große Halle. Draco ist sofort bewusst, was dies zu bedeuten hat und lässt sich schwer auf die Bank zurücksinken. Von Hermine wird er wohl in diesem Schuljahr nicht viel sehen, außer wenn er sie ständig in der Nähe von Potter sehen möchte. Er hat sich so an ihre Anwesenheit in Severus Räumen gewöhnt, dass ihm ein Stich durchs Herz fährt, als er die Tragweite dieses Desasters erkennt. Er wird Hermine nicht viel sehen. Severus wird Hermine nicht viel sehen und wenn dann nur im Unterricht. Sofort schießt Dracos Blick zu seinem Paten, der mit versteinerter Miene auf seinem Stuhl sitzt und alles über sich ergehen lässt. „Was er wohl von all dem hält?", fragt sich Draco und doch bekommt er keine Antwort. Er möchte gerade weiterdenken, als Dumbledore seine Stimme erhebt und zu sprechen beginnt: „Der Kelch hat gewählt. Anders als von uns erwartet wird es vier Champions geben. Hogwarts wird von zwei vertreten. Doch dies wird die Lage und Chancen von Hogwarts nicht erhöhen. Bei diesem Wettstreit kommen die dunkelsten Seiten von einem hervor und ich warne jeden der Champions die Aufgaben nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ich bin nicht glücklich über diese Wendung, doch der Minister hat gesprochen und der Kelch gewählt. Also lasst uns unsere vier Champions feiern. Viktor Krum, Fleur Delacour, Cedric Diggory und Harry Potter. Kommt ihr vier bitte noch einmal zu mir." Die drei anwesenden folgen sofort der Anweisung vom Direktor und erst jetzt wird allen in der Halle bewusst, dass Potter nicht mehr in dieser ist. Sofort werden die Stimmen wieder lauter, doch Draco hat keine Lust mehr sich dies zu geben und verlässt die Große Halle unauffällig.

Hermine steht nach am Eingang des Raumes, in dem die vier Champions, die Professoren und der Minister samt Anhang verschwunden sind. Sie möchte Harry unbedingt aus der Halle haben, bevor ein riesen Tumult ausbricht. Gerade noch rechtzeitig kann sie sich unsichtbar zaubern, als die Tür aufgerissen wird und die Champions einer nach dem anderen aus dem Raum stolpert. Wie von Hermine erhofft, kommt Harry als letzter raus, so dass sie nach ihm greifen und aus der Halle ziehen kann. Anfangs wehrt sich ihr bester Freund gegen ihren Griff, doch als sie sich kurz sichtbar zaubert, ebbt seine Gegenwehr ab und er lässt sich bereitwillig von ihr ziehen. Hermine läuft immer weiter. Stufen hinauf, bis sie schließlich den siebten Stock erreichen. Erst hier bleibt sie stehen und löst den Unsichbarkeitszauber von sich. Nur um dann die Wand anzublicken und sich ganz genau vorzustellen, wie der Raum gleich sein soll. Dann erscheint die Tür und Hermine greift nach Harrys Arm und zieht ihn hinein. Gerade rechtzeitig, denn im Augenwinkel kann sie den Schatten einer Katze erkennen.

Harry ist wie betäubt, als sein Name aufgerufen wird. Er will das nicht, absolut nicht. Kämpft er nicht schon all die Jahre gegen Voldemort? Warum also wird ihm diese Bürde auferlegt, ohne dies mit ihm zu besprechen? Er hatte sich auf ein ruhiges Jahr gefreut und nun das. Die Worte seiner besten Freunde verwirren ihn. Er soll dem schwarzen Mann vertrauen, er gäbe auf ihn acht, auch wenn es nicht so wirkt. Die Blicke, die sich Snape und Karkaroff zuwerfen beruhigen ihn nicht wirklich. Die Worte von Moody aber auch die vom Minister beruhigen ihn zudem auch nicht. Ihm ist klar, dass er teilnehmen muss, da er mittlerweile weiß, wie Magie funktioniert. Hat man einmal einen magischen Vertrag geschlossen, so kann man sich aus diesem nur mit seinem Tod lösen. Den Einwurf seines Namens in den Kelch, ist wie ein bindender Vertrag. Harry ist dies bewusst und so kann er auch verstehen, warum Dumbledore so finster durch den Raum sieht. Doch sein Kopf schaltet ab, er weiß nicht, wie er dies alles meistern soll. Er ist ratlos, rastlos und verloren. Gerade entlässt Dumbledore die Champions und Harry trottet als Letzter zurück in die Halle. Gerade als sein Fuß das Lehrerpodest erreicht, merkt er einen Ruck durch seinen Körper gehen und spürt, wie er in Richtung Hinterausgang gezogen wird. Anfangs wehrt er sich noch, denn nach dem, was am heutigen Abend passiert ist, vertraut er niemanden. Doch plötzlich verschwindet der Zug und Hermine kommt zum Vorschein. Harry möchte etwas sagen, doch ein Kopfschütteln seiner Freundin reicht, dass er den Mund hält und ihr brav folgt. Erst im siebten Stock bleiben sie erneut stehen und Harry staunt nicht schlecht, als sich plötzlich eine Tür in der Wand öffnet. Den Raum, den er betritt, hat er noch nie gesehen und so schaut er sich mit wachsender Neugier um.

Hermine sieht, wie Harry sich neugierig im Raum der Wünsche umsieht. Ihre Gedanken fahren bereits Achterbahn, um die richtige Lösung zu finden. Da hilft es wenig, dass Severus ständig versucht in ihre Gedanken zu kommen und so lässt sie es schließlich zu. „Okay Severus, was gibt es, dass du mir sagen musst? Ich bin mit Harry im Raum der Wünsche, um ihn zu beruhigen." „Beruhige dich Hermine! Uns war bewusst, was passieren kann und Crouch hat eindeutige Hinweise gegeben, dass er es gewesen ist." „Wundert mich jetzt nicht. Der haust schließlich hier und gaukelt Dumbledore den guten alten Auror vor." „Spar dir den Sarkasmus, der steht dir nicht. Aber egal zu was anderem. Der Schulleiter war der Meinung alle Champions noch mal aufs Podest zu bestellen. Nun es fällt auf, dass Potter fehlt. Draco hat mir einen eindeutigen Blick zugeworfen und mir damit durchgegeben, dass du mit ihm abgehauen bist." „Mist, was muss der Opa aber auch immer alles schön Reden? Na, bravo und das muss ich jetzt Harry erklären! Danke Severus, sonst noch was?" „Nein eigentlich nicht. Mich würde es nur freuen, wenn du morgen Abend vorbeikommst, damit wir die letzten Sachen für das Studium durchgehen können." „Severus, das weiß ich noch nicht. Kommt ganz darauf an, wie sehr die anderen Harry morgen fertig machen. Ich würde gerne, doch erwarte es bitte nicht von mir." „Okay Hermine, ein Versuch war es wert. Wann möchtest du mit Montoya sprechen?" „Könne wir das bitte die Tage klären?" „In Ordnung und nun bring den Helden wieder auf die richtige Spur. Gute Nacht Hermine." „Mach ich. Dir auch eine Gute Nacht Severus." Hermine schließt die Verbindung wieder und blickt zu Harry, der es sich in der Zwischenzeit auf dem Sofa bequem gemacht hat.

Harry ist überwältigt von dem Raum und setzt sich schließlich auf das Sofa, dass unglaublich bequem aussieht. Und als er in den Kissen versinkt wird ihm bewusst, dass dieses Sofa der Traum ist. Sein Blick wandert zu Hermine, die irgendwie nachdenklich und dann genervt blickt, bevor sie ihn ansieht und ihm ein warmes Lächeln zuwirft. Sie geht auf ihn zu und lässt sich neben ihn in die Polster sinken, dann blickt sie ihn abwartet an und Harry kann nicht mehr länger den Mund halten. All seine Ängste muss er endlich aussprechen, bevor sie drohen ihn zu ersticken. Und so beginnt er, all seine Sorgen und Ängste Hermine zu schildern: „Hermine, du glaubst mir, oder? Du wirst mir immer glauben, denn ich habe dich noch nie angelogen. Ich habe meinen Namen nicht in den Kelch geworfen oder jemanden damit beauftragt. Moody spricht von einem komplizierten Verwirrungszauber und diesen würde ich niemals ohne ich hinbekommen, dies ist mir bewusst. Daher hoffe ich, dass du meine Angst und alles, was damit verbunden ist, verstehen wirst. Ich weiß du bist nicht gut auf Ron zu sprechen, auch wenn ich nicht wirklich weiß, wieso. Ist er bei mir, bist du es nicht. Du weichst ihm aus und ich vermisse meine beiden Freunde an meiner Seite. Ron wird es nicht verstehen, dass ich es nicht war und dass ich all den Rum nicht will. Ich bin Harry, einfach nur Harry. Vielleicht bin ich noch der Junge-der-überlebt-hat, aber mehr auch nicht. Ich bin ein Schisser und ohne dich würde ich wohl nicht mehr leben. Keiner meiner Freunde und Klassenkammeraden wird mich verstehen, nur du. Ich bin verdammt noch mal Viertklässler, wie soll ich die Aufgaben lösen? Gerade ich, der doch nie aufpasst und ohne dich verloren wäre? Allein vorhin wäre ich in der Halle untergegangen, wenn du mich nicht rausgeschmuggelt hättest. Du bist immer für mich da, doch ich anscheinend nicht für dich. Ich merke, wie du dich immer mehr von mir distanzierst. Deine Worte über Snape haben mich verwirrt, doch wenn ich daran denke, dass er dich im Unterricht beachtet, dir Zusatzaufgaben gibt und dir bei Problemen hilft. Bin ich mir sicher, dass da viel mehr im Hintergrund passiert, als alle in Hogwarts wissen. Ich würde vermuten er ist dein Mentor, doch dann denke ich wieder. Snape nie im Leben, der kümmert sich höchstens um die Slytherins. Ich mochte nicht, dass du dazu etwas sagst, denn ich denke es hat alles seinen Grund, warum die Außenwelt nichts davon erfahren darf. Ich war immer ein schlechter Freund für dich, doch das wird sich nun ändern. Okay, vielleicht nicht von heute auf morgen, aber ich werde mich mehr bemühen. Doch Hermine, darf ich dich um einen Gefallen bitten? Hilfst du mir bei allem, was kommt? Ich habe so furchtbare Angst alleine zu sein."

Hermine hat Harrys Redeschwall aufmerksam gelauscht und eines ist ihr klar, die Sache mit Severus muss er wieder vergessen, doch davor sollte sie in vielleicht etwas beruhigen. So dreht sie sich noch ein Stück mehr zu Harry um und beginnt zu sprechen: „Es passiert viel im Hintergrund, dass ihr alle nicht mitbekommt, doch darüber werde ich nicht reden. Ebenso wenig, was zwischen mir und Ron vorgefallen ist, denn er hat es verbockt und mein Vertrauen nie mehr wieder verdient. Was deine Aufgaben betrifft Harry, werde ich immer an deiner Seite sein und dir helfen. Egal wie knifflig es werden kann. Ich bin dir eine gute Freundin und hoffe sehr, dass du es schaffst dich zu wandeln, denn Harry, manchmal fehlst du mir schon sehr." Mit diesen Worten zieht sie ihn in eine Umarmung. Er lehnt sich gegen sie und sie zückt ihren Stab, murmelt „obliviate" und lässt Harry alles zu Severus vergessen. Gerade als sie sich wieder voneinander lösen, geht die Tür auf und sie fahren erschrocken auseinander.

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Momentan brauche ich eure Hilfe. Ich finde keine passenden Überschriften. Habt ihr Ideen?

eure goldenspruche

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 22 ⏰

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