Kapitel 91
Hermine lag noch einen weiteren Tag in einer Art Koma, doch nun erwacht sie wieder und merkt sofort, dass ihr alles wehtut. Sie blickt sich in dem Zimmer um und nachdem sie es als das von Severus erkannte, ließ sie den Kopf wieder ins Kissen sinken und die Augen noch einmal schließen. Doch als sie dies tut, kommen ihre Erinnerungen sofort wieder. Sie schreckt, nachdem sie Lucius in dem schwarzen Mantel wahrgenommen hat, mit einem lauten Schrei erneut hoch. Durch diesen wird Severus auf den Plan gerufen und er stürzt sofort zu ihr in sein Schlafzimmer. Als er sie dort mit Tränen auf der Wange sitzen sieht, geht er zu ihr, setzt sich auf die Bettkante und zieht sie in eine tröstende Umarmung. „Sssccht.... Alles ist gut. Du bist in Sicherheit und auch wieder geheilt." Hermine schluchzt noch einmal auf und dann versiegten ihre Tränen. Beide werden in ein warmes Licht getaucht und die Robe von Severus ist auch wieder trocken, stattdessen hält er nun neben der Hermine in seinen Armen, auch eine Phiole mit ihren Tränen in seiner Hand. Diese stellt Severus auf den Nachtisch ab und festigt seine Umarmung noch einmal. Hermine schmiegt sich an seine Brust und atmet den ihr bekannten Duft ein. „Was ist nach dem Stupor von Ron passiert?" war ihre erste Frage und Severus schluckt, er wusste, sie würde fragen und doch konnte er ihr nicht alles eins zu eins wiedergeben. „Ich kann dir zwar erzählen, was war, doch ob es eins zu eins stimmt, weiß ich nicht, zumindest so lange nicht, bis ich in der Erzählung auftauche. Gibst du dich damit auch zufrieden?" Severus spürt das sanfte nicken an seiner Brust und fängt an zu erzählen.
„Ich saß in der Lehrerkonferenz, als auf einmal Lucius Patronus vor mir aufgetaucht ist und da wusste ich, dass irgendetwas schief gegangen ist. So machte ich mich auf den Weg in meine Räume, dort fand ich dich in meinem Bett liegend, mit einem Ast, der aus deiner Lendengegend ragte. Kurz musste ich mich fangen, ehe ich dich schließlich heilen konnte. Die Wunde war tief und du hattest Glück, dass Lucius daran gedacht hat, den Ast nicht herauszuziehen. Zusätzlich hattest du eine leichte Wunde an der Stirn, die dir eine Gehirnerschütterung eingebracht hat. Als du dann versorgt warst, habe ich mir Lucius geschnappt, denn schließlich wollte ich wissen, wie das passieren konnte. Und was er mir erzählt hat, machte mich fuchsteufelswild. Lucius kam auf die Idee dem Wiesel eines auszuwischen, dass er dafür jedoch dich nimmt hätte ich nicht erwartet. Nach dem heftigen Stupor bist du aus den Armen von Lucius geflogen und auf dem Ast gelandet, danach bist du bewusstlos zusammengebrochen und hast bis eben durchgeschlafen. Lucius hat dich von dort weggeholt und sich somit vor den Augen der anderen in Luft aufgelöst. Du musst Bedenken, dass er noch sein Todesseoutfit an hatte. Was musste deine so genannten Freunde denken? Du bist so leid es mir tut ein und jetzt hasse mich jetzt nicht dafür, ein Schlammblut. Für jeden Todesser eins der besten Opfer. Mir war klar, dass die anderen dich suchen werden und sich selbst so auch in Gefahr bringen. Zudem war auch Draco noch bei ihnen, klar er kann sich alleine verteidigen und er würde auch nach Hause kommen, doch er ist ein Malfoy und durch die Spur, du weißt sie hinterlassen keine Spuren. Nun ja dann kam mir eine Idee. Ich habe mich mit Hilfe von Vielsafttrank in dich verwandelt und Lucius hat uns zurück auf die Lichtung appariert. Von dort bin ich mit den anderen in den Fuchsbau gereist und habe Arthur eingeweiht. Diesem sollst du einen Brief schreiben, wenn es wieder geht. Dies war seine Bedingung, um es geheim zu halten. Die anderen hatte ich obliviert und sie haben das Erlebnis mit Lucius vergessen. Nach dem Fuchsbau bin ich zu deinen Eltern und habe ihnen berichtet, dass du verletzt in Hogwarts liegst und ich mich um dich kümmre. Sie waren diesbezüglich sehr erleichtert und haben nur gemeint, dass du dich bei ihnen melden sollst, wenn es dir wieder besser geht. Du hast einen Tag geschlafen und bist jetzt zur Mittagszeit aufgewacht. Du solltest dich jedoch heute noch etwas ausruhen."
Hermine hört Severus genau zu und nickt am Ende erst einmal. „Dann werde ich sowohl Arthur, als auch meinen Eltern einen Brief schreiben. Wobei ich gerne einen Tag mit meinen Eltern verbringen würde. Doch zu etwas anderem, was ist mit Draco? Ist er verletzt? Du hast ihn aus deinen Erzählungen rausgehalten. Zudem hörst du dich sehr gedrückt an, was ist passiert, bzw. was beschäftigt dich?" Und Hermine hebt fragend den Kopf. Sie hört ein seufzen von Severus und wartet gespannt auf seine Antwort. „Draco geht es gut, verzeih ich hatte es nicht mitbekommen, dass ich ihn so raushalte. Für die Briefe hole ich dir gleich, Feder, Tinte und Pergament. Was das Letzte angeht. Dafür wird Lucius die Tage noch einmal vorbeikommen und dich und Draco einweihen. Ich werde in den nächsten Wochen wenig Zeit haben, da ich viele Tränke für Poppy vorbereiten muss. Sobald du eingeweiht und auch wieder fit bist, kannst du mir gerne helfen. Gerne auch wenn die Schule wieder los geht, ich werde diesbezüglich Poppy informieren und sie wird dann Minerva und Albus darauf ansetzen, dass du mir helfen sollst." Hermine nickt wieder nur. Sie ist erleichtert, dass es Draco gut geht und ihm nichts passiert ist. Während sie überlegt, was es denn sein könnte, was Severus so sehr beschäftigt, steht dieser auf und holt die benötigen Dinge für die Briefe. Stumm und ohne etwas zu sagen, reicht er ihr diese und lässt sich wieder neben ihr auf die Bettkante nieder. Hermine überlegt, was sie schreiben soll, bis sie schließlich eine Idee hat.
Hallo Arthur,
es freut mich zu hören, dass du Professor Snape geglaubt hast. Ich bin vor etwa einer Stunde aufgewacht und Professor Snape hat mir erzählt, dass du von mir hören möchtest, wie es mir geht. Ich weiß nicht in wie weit dich der Professor eingeweiht hatte, daher werde ich dir einmal sagen, was ich genau hatte. Ron hat einen Stupor auf uns geworfen durch den ich durch die Luft gewirbelt wurde. Bei der Landung bin ich etwas unsanft aufgekommen, davon trug ich eine schwere Kopfverletzung davon. Zeitgleich bin ich etwas doof auf einen Ast gelandet, der dann aus meiner Leistengegend ragte. Ich verlor das Bewusstsein. Hier in Hogwarts wurde ich jedoch gut versorgt und habe jetzt nur noch etwas Kopfschmerzen.
Sag den Anderen liebe Grüße von mir.
Bis bald
Hermine
Mit diesem Brief war Hermine zufrieden und sie reicht ihn an Severus weiter, damit dieser noch einmal drüber schauen kann. Als dieser nickt, wendet sich Hermine dem zweiten Pergament zu und beginnt mit dem Brief an ihre Eltern.
Hallo Mum, Dad,
erst einmal danke, dass ihr Professor Snape so vertraut. Ich bin vor etwa einer Stunde aufgewacht und der Professor bat mich, euch bescheid zu geben. Mir geht's soweit wieder besser, habe nur noch leichte Kopfschmerzen.
Die restlichen Ferien würde ich gerne hier in Hogwarts verbringen, dann kann ich wieder vollständig genesen und bin zum Schulstart wieder fit. Jedoch würde ich gerne ein Wochenende mit euch verbringen. Ich hoffe ihr versteht meine Entscheidung und seid mir nicht all zu böse. Wann und was können wir gemeinsam unternehmen. Professor Snape wird mich dann zu euch bringen.
Ich habe euch lieb. Passt auf euch auf und ich hoffe ich höre bald von euch.
Eure Hermine
Auch diesen Brief reicht Hermine an Severus und dieser legt ihn, nachdem er ihn gelesen hat, zu dem andern. Dann wendet er sich wieder Hermine zu. „Du solltest noch ein wenig schlafen. Ich werde die Briefe verschicken und dann im Labor verschwinden. Wenn du was brauchst ruf einfach." Ein schwaches nicken kommt von ihr, bevor sie sich wieder in die Decke kuschelt und mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen schließt. Severus wartet noch einen Moment, bis sie gleichmäßig atmet, bevor er sich erhebt. Er greift nach den zwei Briefen, die er zuvor auf dem Nachttisch abgelegt hatte, und verlässt sein Schlafzimmer. Die Tür lässt er auf, bevor er zu seinem Schreibtisch geht und der Eule, die er davor schon gerufen hatte, die beiden Briefe übergibt. Als auch dies erledigt ist, geht er in sein Labor, doch bevor er anfängt zu brauen besieht er sich die Liste, die Poppy ihm mittlerweile hat zukommen lassen. Es waren die gängigen Tränke. Schlaf-, Traumlos- Stärkungs- und Blutbildungstrank. Zudem auch noch ein paar gegen Übelkeit, Erbrechen, Virusse. Nachdem er sich einen Überblick verschafft hat, fängt er an die Tränke nach Dauer und Zutaten zu sortieren und danach setzt er die ersten beiden Tränke auf. Er nimmt von vornherein zwei große Kessel, damit er nicht zu oft die Tränke aufsetzen muss. Es muss nur bestimmt sein, wie viele Liter gebraut werden und dem entsprechend die Menge der Zutaten erhöht.
Nach etwa zwei Stunden waren diese beiden Tränke zwei Mal gebraucht und Severus entscheidet, dass es jetzt an der Zeit ist, einmal nach Hermine zu sehen. Auf dem Weg zu dieser, stockt er kurz, denn eine die Eule sitzt wieder auf dem Schreibtisch und blickt ihn erwartungsvoll an. Severus hatte sie zuerst zu den Weasleys und dann zu Hermines Eltern geschickt, denn sollten sie direkt antworten wollen, so brauchen sie nicht erst irgendwo eine Eule auftreiben. So ist Severus jedoch verwundert, dass die Eule so schnell wieder da ist und nimmt ihr den Brief ab. Eigentlich gehört es sich nicht und doch öffnet Severus den Brief. Er möchte nur wissen, ob böse Worte drinen stehen oder ob er Hermine den Brief geben kann. Doch was er liest ist einfach nur wundervoll und erwärmt sein Herz.
Hermine, Liebling,
zuallererst sind wir froh, dass du wieder auf den Beinen bist. Ja wir vertrauen deinem Professor, er war uns damals an Silvester komischerweise schon sympathisch und das obwohl er so dunkel gekleidet ist und auch sein Charakter sicher mit viel Sarkasmus und Zynismus geprägt ist.
Das du die restlichen Ferien gerne im Schloss verbringen willst, können wir nur zu gut verstehen. Unsere kleine Lernmaus will schließlich immer fit für den Unterricht sein. Wir freuen uns über das Angebot eines gemeinsamen Wochenendes. Uns würde es freuen, wenn wir dies am kommenden Wochenende machen können, wenn du Freitagabend so ab 18:00 Uhr bei uns sein könntest? Wir überlegen uns was.
Wir lieben dich auf, grüß den Professor von uns.
Mum und Dad
Er steckt den Brief zurück in den Umschlag und verschließt ihn wieder magisch. Dann geht er zu Hermine, die noch immer friedlich schlummert. Severus setzt sich zu ihr auf die Bettkante und beobachtet sie einen Moment. Da es jedoch schon kurz vor dem Abendessen ist, beschließt Severus sie zu wecken. Sachte rüttelt er sie an der Schulter und spricht ruhig mit ihr. „Hermine aufwachen. Wir sollten etwas essen. Außerdem ist ein Brief von deinen Eltern angekommen." Langsam regt Hermine sich und öffnet schließlich ihre Augen. „Sev..Severus." Und sie dreht sich noch einmal um, um ihre Augen zu schließen. Severus muss grinsen, als er sie noch einmal an ihrer Schulter schüttelt. „Hermine, es wird nicht noch einmal eingeschlafen." Nach diesen Worten öffnet Hermine ihre Augen wieder und sieht Severus fragend an, dieser schmunzelt über ihren verschlafenen Anblick. Doch dann sieht er ihren fragenden Blick und wiederholt noch einmal kurz, was er kurz zuvor gesagt hatte. "Aufstehen, es ist Zeit fürs Abendessen. Außerdem ist ein Brief von deinen Eltern angekommen." Nach diesen Worten sitzt Hermine kerzengerade im Bett, doch direkt durchzuckt sie ein Schmerz. Schmerzvoll keucht sie auf und Severus drückt sie zurück in eine liegende Position. "Mach langsam, deine Verletzung war nicht ohne. Ich schau mir das nochmal an und dann essen wir was." Hermine beißt sich auf die Zunge und nickt Severus nur zu. Während dieser nach ihrer Verletzung schaut, kommen ihre Erinnerungen wieder und sie wimmert erschrocken auf. Severus blickt besorgt auf und sieht ihren ängstlichen Blick. "Beruhig dich! Alles ist gut. Lucius wird hier nicht als Todesser auftauchen. Auch der junge Weasley wird dir nichts tun." Hermine nickt und schluckt den Klos, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, wieder herunter.
_______________________________________________________________
Das war das 91.Kapitel. Ich hoffe euch hat es gefallen, über eine Review, egal ob mit Kritik oder einer Idee, würde ich mich freuen.
goldenspruche
![](https://img.wattpad.com/cover/308814712-288-k282851.jpg)
DU LIEST GERADE
Eine Bitte und deren Folgen
FanfictionHermine hat ein Problem und benötigt dringend Hilfe, wird sie diese erhalten? Was ist, wenn aus Freunden plötzlich Feinde werden und man sich mit den Schlagen gut versteht? Wenn Dumbledore dann noch eine verrückte Idee hat, im späteren Verlauf, welc...