85. Ein geheimer Plan

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85. EIN GEHEIMER PLAN
Er hatte es geahnt und eigentlich gehofft, dass sein Freund noch ein Weilchen bleiben würde, doch seine Schwägerin und seine Ehefrau haben es geschafft ihn zu vertreiben, was auch schon eine Leistung ist. Leider war die Vertreibung von Severus auch ein Zeichen für jemanden, der nach Lucius Meinung am Tisch nicht mehr erwünscht ist. Wenn Bellatrix das vorangegangene Thema noch mal aufgreift, wird hier die Hölle los sein. Vor Narzissa, klar vor ihr kann er so etwas verbergen, doch vor seinem Vater, er ist sich nicht sicher. Er scheint überall im Haus seine Augen und Ohren zu haben und wenn es nur die Hauselfen sind, die ihm ab und an etwas zuflüstern. Leider, und das nervt Lucius gewaltig, kann er im Gesicht seines Vaters nichts mehr lesen. Früher, wie er noch klein war, hat er die Maske seines Vaters noch durchblicken können, doch seit der Dunkle Lord tot ist, ist dies nicht mehr der Fall. Sein Vater hat sich immer mehr zurückgezogen, worüber Lucius auf der einen Seite sehr froh ist, auf der anderen aber nicht. Der Nachteil war, dass er nicht bemerkt hat, wie sich sein Vater immer mehr verschließt und er ihn deshalb heute nicht mehr lesen kann. Der Vorteil, der für Lucius eindeutig schwerer wiegt ist, dass Abraxas seinen Sohn nicht aufgezogen hat und dadurch aus Draco ein ansehnlicher Junge geworden ist.

Lucius beobachtet den Mann in der Tür, welcher nun den Salon komplett betritt und sich auf den Platz setzt, der kurz zuvor noch von Severus belegt gewesen war. Kaum hat sich Abraxas hingesetzt steht ein Hauself neben ihm und serviert ihm etwas zu Essen. Lucius hat keine Lust auf ein Gespräch, doch er weiß, dass er darum nicht herumkommen könnte. Allein die stechenden Augen seines Vaters sagen schon alles. Ein Treffen ist vereinbart, ohne dass Lucius etwas gemacht hat. Er weiß, dass sein Vater bei ihm im Büro mit ihm sprechen möchte. Langsam um etwas Zeit zu schinden, isst Lucius seinen Teller leer und sieht, wie sein Vater es ihm gleichtut. Mit einem wisch seiner Hand, schickt Lucius Narzissa davon und bedeutet ihr, auch Bella und ihre Anhängsel mitzunehmen. Draco hatte sich kurz nach Severus verabschiedet, weshalb sich Lucius nicht mehr darum kümmern musst, dass auch dieser auf sein Zimmer verschwindet. Eine große Erleichterung für ihn.

Als der Salon endlich leer war, abgesehen von ihm und seinem Vater, erhebt Lucius die Stimme. „Vater! Du möchtest mich sprechen? Mein Büro wäre dafür ein geeigneter Raum. Meinst du nicht auch?" Die kalte Stimme von Abraxas hallt durch den Salon, als er antwortet. „Mein Sohn. Du hast recht, ich möchte dich sprechen und auch dein Büro würde ich vorziehen. Wir haben einiges zu besprechen. Nicht nur über deine Manieren, nein wir müssen uns auch einmal ernsthaft über die Manieren deines Sohnes unterhalten und was Narzissa betrifft, wie kannst du es wagen, dir so über den Mund fahren zu lassen und das von einer Frau? Wie du also siehst haben wir eine Menge zu klären und es war noch lange nicht alles." Abraxas erhebt sich und schreitet zur Tür hinaus. Lucius hat Probleme ihm zu folgen.


-Lucius Büro, Malfoy Manor-
Kaum hatten beide Männer den Raum betreten, flammt der Kamin auf und eine angenehme Wärme verbreitet sich im Raum. Abraxas lässt sich auf dem großen Stuhl hinter dem Schreibtisch nieder, was Lucius nur die Wahl lässt zwischen einem Sessel und dem Sofa. Eigentlich hätte er sich gerne aufs Sofa gesetzt, doch Lucius kennt seinen Vater und weiß, dass dieser dies nicht akzeptieren würde. Als Lucius also auf dem Sessel platz genommen hat, kommt Abraxas sofort zur Sache. „Lucius, dein Sohn wird von Jahr zu Jahr frecher. Es wird Zeit ihm Anstand und Manieren beizubringen. Nicht in diesen Ferien, dafür wirst du zu eingespannt sein, aber in den kommenden, wirst du ihn zu mir schicken und ich werde mich darum kümmern, dass er endlich Vernunft lernt. Haben wir uns verstanden?!" Lucius hätte am liebsten protestiert, doch er weiß, wann man besser seinen Mund halten sollte, zumal die Information, dass er sehr eingespannt sein wird, auch für ihn neu wird. Doch ehe er fragen kann, spricht sein Vater weiter. „Weiter im Text. Auch mit Narzissa werde ich ein ernstes Wort reden müssen. Sie hat es nicht zu wagen, dir ins Wort zu fallen oder gegen dich zu keifen. Ich dachte du hättest sie unter Kontrolle, doch dies scheint nicht der Fall zu sein. Du wirst ihr in diesen Ferien gefälligst lehren, dass sie sich zu benehmen weiß, wenn außenstehende dabei sind. Dazu zählt auch ihre eigene Schwester. Sie ist keine Malfoy und hat somit auch kein Recht von internen Diskussionen zu erfahren. Nimm Narzissa mit in die Kerker und verfeinere mal wieder deine Folterfähigkeiten. Sie muss jedoch leben, doch du hast ja Snape an der Hand, der dir bestimmt mit Rat und Tat bei Tränken und Salben zur Seite stehen wird."

Lucius glaubt sich verhört zu haben. Er hat es gehasst zu foltern, zu morden oder andere Dinge zu tun und nun soll er dies wieder auffrischen. Warum nur? Doch wieder kommt er nicht dazu seine Frage laut zu stellen, denn wieder ist es Abraxas, der einfach weiterspricht. „Kommen wir nun zu der Aufgabe, die ich diesen Sommer für dich habe. Erledigst du sie gut, ist das Ansehen der Familie Malfoy sehr hoch, machst du einen Fehler, bist du schneller als du Besenstiehl sagen kannst, unten in der Küche und hilfst den Hauselfen. Also mein Sohn lausche......" Und Lucius lauscht, kann nicht glauben, was ihm da erzählt wird. Nachzufragen, ob dies alles der Ernst seines Vaters wäre, wäre an dieser Stelle sehr unangemessen. Er ist der treueste Diener von allen und ihn zu fragen, ob dies alles stimmt, ist wie ein Verrat des Herrn. So wurde es Lucius immer erzählt. Was er machen soll ist der Wahnsinn und Lucius ist schon am überlegen, wie er am besten lebend aus dieser Sache wieder rauskommen soll, als ihn sein Vater aus den Überlegungen reißt. „Versage nicht mein Sohn oder du wirst es bitter bereuen." Mit diesen Worten erhebt sich Abraxas und verlässt das Büro von Lucius, welcher noch immer zu tiefst erschüttert auf dem Sessel sitzt und nicht versteht, was da gerade passiert ist. Eins ist ihm aber klar, er müsste mit Severus reden, dieser ist nun auch in großer Gefahr. Von der Gefahr für Draco und Hermine jetzt einmal abgesehen.


-Irgendwo im Nirgendwo-
Man hört es nur rascheln, man sieht jedoch nichts. Keiner weiß, wo sie sich befinden und keiner kann erkennen, wo sie sind. Das Einzige, was zu erkenne ist, sind Grabsteine, doch die Schrift kann keiner Lesen und auch keiner kann erkenne, ob es ein privates Grundstück ist oder ein Friedhof. Immer wieder hört man es rascheln. Hier und da. So als wäre ein kleines Krabbeltier unterwegs, was nicht weiß, was es tun soll. Ein alter Mann verfolgt wie jeden Abend, seit knapp einen Monat, dieses Geräusch und heute traut er sich, dem Geräusch ins Gebäude zu folgen, welches auf dem Grundstück steht. Ein altes verfallenes Haus. Jede Tür, jede Stufe und jede Diele knarzt, was das leise verfolgen um so schwerer macht, doch dies stört den alten Mann nicht. Er kennt das Haus wie seine rechte Westentasche. Viele Jahre hat er hier als Gärtner gearbeitet und musste sich nachts zurück ins Haus schleichen, weil er noch in der Kneipe unten im Dorf gewesen ist. Bis zum Tod der Hausbesitzer, danach hat er sich in den alten Schuppen zurückgezogen und bewacht seit her das Haus.

Doch wer ist er? Die Frage lässt sich ganz einfach erklären, nur muss man dafür in die Vergangenheit reisen. Etwa ein halbes Jahrhundert zurück. Damals, vor fünfzig Jahren, starben die Hausbesitzer auf unklärsame Weise. Die Polizei wusste nicht, wie sie gestorben sind, denn ihnen stand die Angst und der Schreck in den Augen. Im Dorf wird gemunkelt, dass sie zu Tode erschreckt wurden und auch das Frank Bryce der Mörder sei. Ihm konnte niemals was nachgewiesen werden. Doch wer ist nun dieser Frank Bryce? Genau er ist der alte Mann, der den ungewöhnlichen Geräuschen folgt. Er war nicht der Mörder, nein, er war der ehemalige Gärtner, der am meisten unter dem Tod seiner Herren zu leiden hatte. Seine Herren, die niemand geringeres gewesen waren als, die Riddle. Bryce wurde seit dem Tod seiner Herren im Dorf gehasst, alle waren der festen Überzeugung, dass er der Mörder sei, doch ohne Beweise konnte ihn die Polizei nicht festhalten. Und nun, heute, knapp 50 Jahre nach dem tragischen Tod der Familie Riddle, schleicht sich Bryce das erste mal wieder in das alte Herrenhaus. Immer darauf bedacht, bloß kein Geräusch von sich zu geben.

Er folgt den komischen Geräuschen und hört plötzlich eine zischende Stimme. Leise und langsam steigt er die morsche Treppe empor, immer darauf bedacht, bloß kein Geräusch zu machen. Die dicke Staubschicht hilft ihm dabei. Oben angekommen, folgt er der Stimme weiter und erkennt schließlich aus welchem Raum diese kommt. Leise schleicht er noch weiter darauf zu und lauscht geduldig.

Er rennt durch die Sträucher und Wiesen, nicht darauf achtend, ob er Geräusche macht oder nicht, bis er schließlich schwere Schritte hinter sich hört. Beim umdrehen blickt er in ein altes Gesicht. Er beschleunigt seine Schritte, was mit den kurzen Rattenbeinen doch sehr schwer ist, doch er darf nicht entdeckt werden. Immer wieder dreht er sich nach hinten um, einfach um zu sehen, ob diese komische Gestallt ihm noch folgt. Leider ist dies der Fall, doch noch länger kann er seinen Herrn und Meister nicht warten lass, somit entscheidet sich die Ratte, noch zwei, drei Hacken zu schlagen und dann im alten Haus zu verschwinden.

Bryce lauscht gespannt und wundert sich über das doch sehr merkwürdige Gespräch „Wir bleiben eine Woche Wurmschwanz, vielleicht auch länger. Hier lässt es sich zum Glück aushalten." „Eine Woche Herr, ich versteh nicht." „Wurmschwanz, es wäre törisch noch bevor die Quidditch-Weltmeisterschaft beendet ist, anzufangen." „Warum Herr?" „Sag mal hast du nichts Besseres zu tun? Such Nagini, ich brauche heute Abend wieder etwas Nahrung." Bryce schafft es gerade noch auf die Seite in einen Schatten zu huschen, als eine kleine dicke Ratte aus dem Zimmer geschossen kommt. Wo die nun herkommt, kann er sich nicht erklären, doch weiter darüber nachdenken kann er auch nicht, denn schon hört er wieder diese gruselige Stimme und das was er nun zu hören bekommt, lässt ihm das Blut in den Adern erfrieren. „Immer wieder muss man ihm sagen, was Sache ist. Mit Abraxas ist alles geklärt und er wird Lucius damit beauftragen. Die Weltmeisterschaft ist die beste Gelegenheit, keiner würde mich erkennen. Keiner wirklich keiner. Der Junge, dieser elende Junge Harry Potter, blad gehört er mir und ich kann mich an ihm rächen. Endlich! Dann kann ich ihn endlich töten und bin frei. Kann die Weltherrschaft an mich reißen. Doch Lucius darf nicht versagen. Zuerst auf der Quidditch-Weltmeisterschaft und später in Hogwarts. Dafür sollte ich vielleicht noch Severus einbeziehen...." Bryce ist so konzentriert auf das Selbstgespräch, der ihm unbekannten Person, dass er nicht mitbekommt, wie sich von hinten zwei Tiere nähern. Erst als diese an ihm vorbeiziehen, bemerkt er sie und bleibt wie angewurzelt stehen. Es waren eine Ratte und eine ziemlich dicke Schlange, doch dies kümmert ihn gerade wenig. Er muss ins Dorf und die Polizei informieren, dieser Mann hier plant einen, nein vielleicht mehrere Morde und muss aufgehalten werden. Gerade als er sich abwenden will, hört er die Stimme noch einmal.

„Wurmschwanz, Nagini hat spannende Neuigkeiten. Sieh doch bitte mal auf den Flur." Bryce stellt fest, dass er entdeckt worden ist und läuft zügig zur Treppe, gerade als er dies erreicht, hört er wieder diese Stimme. „Nagini erzählt dort ist ein alter Mann und hat jedes Wort mitbekommen. Warum Wurmschwanz hast du mir nichts gesagt, als du eben reingekommen bist?" „Herr.... Ich, ich wollte Ihnen die Zeit mit Nagini geben. Ich stehe hinter ihr und dies ist mir klar. Bitte verzeiht mir meinen Fehler." Kurz ist nicht zu hören und Bryce will sich eigentlich umdrehen und die Treppen hinuntersteigen, als er ein zischen direkt hinter sich vernimmt. Er dreht sich um und entdeckt die riesige Schlange. Bryce taumelt zurück und da er so kurz vor der Kante steht, fällt er die Treppe hinunter. Er kann gerade noch ein kaltes Lachen hören, ehe ihm schwarz vor Augen wurde.

Er hat seinen Herrn enttäuscht und doch Glück, dass nicht er der Schlange zum Fraß vorgeworfen wird. Der alte Mann macht sich prächtig und als er Nagini entdeckt, verliert er sein Gleichgewicht und fällt die Treppe hinunter. Ein kaltes Lachen kommt über die Lippen seines Herrn, bevor er einen Befehl gibt. „Nagini, friss!" Eiskalt läuft es ihm den Rücken runter und er schaut um Verzeihung bittend zu seinem Herrn.

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Das war das 85.Kapitel. Ich hoffe euch hat es gefallen, über eine Review egal ob mit Kritik oder einer Idee würde ich mich freuen.

Sagt mir bitte einmal, wie mir es gelungen ist, dass Dunkle mit einzubauen. Es ist mir schwergefallen, weswegen eine Rückmeldung gut wäre.

goldenspruche

Eine Bitte und deren FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt