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Diese schüttelt den Kopf: „Nein mein Kind, ich kann sie nicht ohne irgendeinen Grund einfach so krankschreiben." Nun gut es war ein Versuch wert, eigentlich wollte sie dies nicht ihrer Hauslehrerin unter die Nase reiben, aber wenn es nicht anders geht. Sie greift sich an ihr sowieso verletzte Bein, wobei es war ja eigentlich ihre Lende und drückt ein paar Tränen raus. Etwas, was Severus sofort auf den Plan ruft und sie in seine Arme zieht. Durch seinen vorherigen Druck zuckt sie jedoch zusammen und zischt. Dies ist etwas, was Poppy aufmerksam werden lässt, und sie blickt besorgt zu Hermine. Diese sieht flehend zu Poppy und hoffte keine weiteren Wörter mehr sagen zu müssen. Endlich versteht die Medihexe, kramt in ihrer Tasche und reicht Hermine einen Schmerztrank. Doch bevor Hermine diesen greifen kann, schießt Severus Arm vor und nimmt Poppy die Flasche ab. Kritisch beäugt er die Substanz und öffnet schließlich die Phiole, schnuppert daran und blickt dann vorwurfsvoll zu Poppy: "Das kann nicht dein Ernst sein! Poppy, da ist Mondstein drin, wie oft muss man dir noch sagen, dass Hermine allergisch auf diesen reagiert?!" Poppys Augen werden groß, nimmt Severus die Phiole wieder ab und sieht sie sich genau an, dann hört man sie fluchen: "Verflucht!! Die stand aber in dem Regal für Hermine! Wer hat zuletzt meine Regale befüllt?" Doch Poppy kommt auf keine Antwort, weswegen sie entschuldigend mit den Schultern zuckt. Hermine bekommt von all dem nicht wirklich was mit, denn der beißende Schmerz, der sich immer weiter in ihr ausbreitet, verschleiert ihre Sicht und macht es unmöglich dem Gespräch zu folgen. Sie verkrampft vor Schmerzen immer mehr. Bis plötzlich alles schwarz wird und ihr Kopf an die Brust von Severus fällt.

Minerva kann das Verhalten ihres Schützlings nicht so ganz nachvollziehen und dann die Offenbarung, dass diese auch kein Mondstein verträgt, ist neu. Während Poppy und Severus in einer hitzigen Diskussion gefangen sind, blickt Minerva immer wieder zu Hermine und erkennt mit Sorge, dass diese scheinbar starke Schmerzen hat, gerade als sie etwas sagen möchte, fallen ihr die Augen zu und ihr Kopf fällt zurück an Severus Brust. Dies holt eben diesen aus seiner Diskussion. So schnell konnte keine der beiden Frauen schauen, da war er mit Hermine in den Armen aufgestanden und Richtung Schlafzimmer gelaufen. Unterwegs hat er sich nonverbal noch die richtigen Tränke herbeigerufen. Minerva folgt ihrem Kollegen, mit einer großen Sorgenfalte auf der Stirn. Als sie hinter ihm das Schlafzimmer betritt, sieht sie gerade noch, wie Severus Hermine vorsichtig ablegt und ihr die verschiedenen Tränke einflößt. Dann dreht er sie auf den Bauch und schiebt ihr Oberteil bis zu den Schultern. Minerva will eigentlich sofort eingreifen, doch dann bemerkt sie die rote Stelle am Rücken ihrer Schülerin. Es ist nur eine Stelle, die fast blutrot unterlaufen ist. Sie hört ein zischen, als Severus über die rote Stelle streicht. Dann hört sie etwas surren und kann sich gerade noch wegducken, ehe ein Tiegel sie am Kopf trifft. Severus fängt diesen aus der Luft und verteilt großzügig eine Salbe auf dem Rücken. Minerva merkt, dass sie jetzt gewiss nichts mehr aus ihrem Kollegen rausbekommen würde und beschließt ihn erst einmal alleine zu lassen. Sie greift nach dem Arm vom Poppy und zieht sie hinter sich her aus dem Zimmer. Zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich beide auf das große Sofa fallen lassen und einfach schweigend dort sitzen bleiben, bis Severus wieder rauskommt.

Als Hermines Kopf an seine Brust sackt, spürt Severus ein starkes Ziehen in seiner rechten Schulter. Er überlegt nicht lange, sondern steht mit Hermine in seinen Armen auf und geht auf direkten Weg in sein Schlafzimmer. Unterwegs ruft er sich die richtigen Tränke herbei und legt Hermine, sobald er sein Bett erreicht hat, vorsichtig ab. Dann gibt er ihr die Tränke, die sie trotz ihrer Ummacht bereitwillig schluckt. Als die Anspannung aus ihrem Körper verschwindet, blickt Severus kurz über die Schulter. Er sieht Poppy und Minerva in der Tür stehen. Die eine geschockt, dass sie nicht besser aufgepasst hat, die andere mit einem nicht definierbaren Gesichtsausdruck. Doch darüber möchte sich Severus nun keine Gedanken mehr machen. Er dreht sich wieder zu der jungen Hexe um, die in seinem Bett liegt. Ihre Haare haben sich wie ein Rad auf dem Kopfkissen verteilt und dieses Bild, der friedlich schlafenden Hermine, beruhigt ihn wieder ein wenig. Die Diskussion war sinnlos und hatte einfach zur Folge, dass Hermine nun hier bewusstlos in seinem Bett liegt. Er wendet seinen beiden Kolleginnen wieder den Rücken zu, nur um Hermine auf den Bauch zu drehen. Ihm ist bewusst, dass das, was nun folgt, nicht ohne Folgen für ihn ausgehen wird, aber er muss wissen, ob sich auch bei ihr etwas gebildet hat. Noch einmal holt er tief Luft. Er weiß nicht, mit was sie ihr Zeichen schütz, denn darüber haben sie noch nicht geredet. Es hat sich einfach keine Gelegenheit ergeben. Und dass, obwohl Silvester nun auch schon ein paar Tage her ist. Vorsichtig um ihr nicht noch mehr Schmerz zuzufügen, schiebt er ihr Oberteil bis zu den Schultern und erkennt relativ schnell, dass der Rücken ohne irgendwelche Zeichen versehen ist. Einzig die große rote Stelle deutet darauf hin, dass von dort starke Schmerzen ausgehen. Er zieht zischend die Luft ein, als er mit der Hand über die Stelle streicht und diese so heiß ist, wie brennendes Feuer. Schnell ruft er sich einen Tiegel kühlender Salbe herbei und hätte fast Minerva am Kopf getroffen, doch diese hatte die Güte sich wegzuducken, so dass er den Tiegel sofort fangen konnte und die kühle Salbe auf Hermines Rücken aufträgt. Ein wohliger Laut ist von ihr zu hören und in dem Moment hört er, wie seine beiden Kolleginnen endlich sein Zimmer verlassen. Kaum waren die beiden Damen draußen, lässt er die Tür zufallen und verriegelt diese. Dann holt er seinen Zauberstab hervor und murmelt: "Finite". Sofort löst sich der Verschleierungszauber auf und die Ranke mit den beiden Rosen kommt zum Vorschein. Die rote, welche eindeutig für Hermine steht, ist mit einem deutlichen roten Rand versehen, während die silberne normal aussieht.

Severus spürt noch immer den stechenden Schmerz in seiner Schulter, daher zieht er sein Hemd aus und stellt sich vor den Spiegel, der in seinem Schlafzimmer hängt. Langsam dreht er sich mit dem Rücken zu diesen und betrachtet seinen Drachen. Verwundert stellt er fest, dass dieser Gesellschaft von einem kleineren weiblich aussehenden Drachen bekommen hat, der rot umrandet ist. Ehrfürchtig will er mit seiner Fingerspitze über diesen streichen, als er zischt. Himmel, die Haut ist genau so heiß, wie die von Hermine. Schnell greift er nach der Salbe und streicht den neuen Drachen ein. Sofort verschafft es etwas Linderung und doch brennt es noch wie Feuer. Er sieht wieder zu Hermine, die sich langsam zu erholen scheint. Die Umrandung wird schwächer. Severus zieht sich sein Hemd wieder an und verlässt mit einem letzten Blick, auf die nun schlafende Hermine, sein Zimmer. Nur um sich dann wieder mit Minerva und Poppy konfrontiert zu sehen. Bravo kann er sich nur denken, jetzt muss er auch noch zwei besorgten Muttis erklären, was da gerade passiert war. Er stöhnt leidend auf und versucht sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Es will jedoch nicht funktionieren, immerhin greisen zu viele Gedanken in seinem Kopf umher. So geht er schnell noch mal an seine Bar und holt sich die Flasche Feuerwhiskey, ehe er sich auf den Sessel setzt und einen großen Schluck zu sich nimmt.

Die Schmerzen sind endlich abgeklungen und als Hermine ihre Augen öffnet, sieht sie sich erst etwas orientierungslos um. Bis sie schließlich erkennt, dass sie im Bett von Severus liegt. Stöhnend setzt sie sich auf und greift sich an die noch immer schmerzende Stelle. Schnell stellt sie fest, dass diese total war ist und richtet sich noch ein Stück auf. Versucht über ihre Schulter zu sehen und erkennt einen roten Schimmer um ihre Rose. Verwirrt blickt sie darauf, schüttelt dann aber den Kopf und blickt sich in Severus Schlafzimmer um. Hinter der angelehnten Tür hört er drei Stimmen und ihr wird klar, dass sie nur hier noch einige Zeit ihre Ruhe haben wird. So entzündet sie die Kerze auf dem Nachtisch und ruft sich Feder und Papier herbei. Sie will etwas machen, was sie eigentlich heute Morgen schon tun hätten sollen.

Sehr geehrter Professor Buckley,
ich melde mich nun einmal selbst bei Ihnen, auch wenn ich auf Ihren Brief an Severus antworte.
Warum ich ihn beim Vornamen nenne, sollte vorerst nicht Ihre Sorge sein. Es sind sowohl meine Hauslehrerin als auch die Medihexe von Hogwarts eingeweiht.
Ich wusste bis vor ein paar Stunden nicht, dass er Ihnen geschrieben und von mir erzählt hat. Umso mehr freut es mich zuhören, dass sie Ihren Aufenthalt als Professor meinetwegen verlängern. Dies ist eine große Ehre für mich und zeigt mir, dass Sie Severus vertrauen und wertschätzen.
Ich möchte Sie gerne vor meinem ersten Besuch an der Uni kennenlernen und würde Sie daher bitten dem Treffen am jetzigen Sonntag zuzustimmen. Ich würde Severus überreden mich zu begleiten und wir hätten die Möglichkeit uns ungestört in Hogsmeade zu unterhalten.
Gestern Abend sind wir die Zusagen durchgegangen und Severus hat mir wirklich viel von seiner Zeit erzählt, aber vor allem von Ihnen. Er schätz Sie sehr und so würde ich ihm mit dem Treffen auch die Möglichkeit geben, Ihnen wieder zu begegnen. Ich werde ihn unter einem anderen Vorwand aus Hogwarts rauslocken und somit wäre ein Treffen mit Ihnen eine rießen Überraschung für ihn. Daher hoffe ich auf eine Zusage Ihrerseits.
Hochatungsvoll
Hermine Jean Granger


PS: Ich werde nun auch einen Brief für die Uni verfassen und dieser mitteilen, dass sie für ein paar weitere Jahre Professor für diese Uni sind. Eigentlich wollte ich das mit Severus absprechen, doch dieser ist gerade nicht da und ich habe Probleme mich richtig zu bewegen. Bis hoffentlich Sonntag

Zufrieden mit ihrem Brief, legt Hermine ihn zur Seite und zieht ein zweites Pergament hervor.

Sehr geehrter Herr Tokin,
ich bin gestern Nachmittag mit meinem Professor für Zaubertränke alle meine Zusagen durchgegangen und gemeinsam haben wir uns über die sinnvollste Lösung Gedanken gemacht.
Es wird Sie freuen zu hören, dass ich mich für Ihre Universität entschieden habe. Mit mir wird ein ehemaliger Professor zurück an die Universität kommen. Warum? Nun dies würden den Inhalt dieses Briefes sprengen, weswegen ich Sie um ein Treffen bitte.
Mir persönlich würde es am Sonntagabend passen, wie sieht es da bei Ihnen aus?
Ich hoffe auf eine baldige Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Hermine Granger

Zufrieden mit ihrem Brief, legt Hermine die Feder auf die Seite und steht auf. Schnell wirft sie noch einen Blick in den Spiegel, ehe sie das Schlafzimmer verlässt und den Wohnbereich von Severus betritt. Gerade noch hört sie ihre Hauslehrerin sagen: „Gut Severus, dann entschuldige ich dich für heute und sollte jemand nach Hermine fragen, dann ist sie krank und zur absoluten Bettruhe verdonnert, daher darf sie auch niemand besuchen. Sie will schließlich wieder fit werden, damit sie beim Empfang der fremden Schüler dabei sein kann." und sieht dem entschwindenden Rücken hinterher.

Sie sammelt sich jedoch schnell wieder, denn die Briefe wollen noch abgeschickt werden, und zwar am besten, bevor Severus diese zu Gesicht bekommt. Also huscht sie schnell durch den Raum, zu dem kleinen Kautz, reicht ihm die Briefe und lässt ihn davonfliegen. Dann setzt sie sich auf das Sofa und lässt die Worte von Minerva noch mal nachwirken. Morgen kommen die Schüler und doch hat sie sich noch keine Gedanken darüber gemacht.

Severus beobachtet Hermine mit einem Schmunzeln, ehe er sich wieder zu ihr setzt und beiden in einem guten Buch verschwinden.

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Das war das 98.Kapitel. Ich hoffe euch hat es gefallen, über eine Review, egal ob mit Kritik oder einer Idee, würde ich mich freuen.

goldenspruche

Eine Bitte und deren FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt