Eine Bitte und deren Folgen

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Vorsichtig holt er das klein gefaltete Papier aus dem Umschlag und faltet es auf. Er erkennt sofort, dass es die Schrift seines ehemaligen Professors. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, als er zu lesen anfängt.

Hallo Severus,ich hatte nicht mehr erwartet überhaupt etwas von dir zu hören und so freue ich mich umso mehr darüber.Es ist wirklich ein Zufall, dass du mir gerade heute geschrieben hast. Ich wollte dir nämlich eigentlich mitteilen, dass ich ab kommendem Jahr keine Professorenstelle mehr an der Universität Edinburgh habe und doch habe ich dem Schulleiter nach erhalt deines Briefes geschrieben, dass ich meine Amtszeit noch um weitere fünf Jahre verlängern will. Nun er hat bis her noch nicht geantwortet, daher bin ich mal gespannt, was rauskommt. Mit viel Glück darf ich Professor deiner Schülerin sein und mich selbst davon überzeugen, dass sie vielleicht mal besser wird als du.Ich danke dir für dein Brief und ich hoffe wir stehen nun in Zukunft wieder mehr in Kontakt. Ich melde mich, sobald ich etwas vom Schulleiter gehört habe.Mit freundlichen GrüßenTheophilus BuckleyMeister der Zaubertränke und Professor an der Universität Edinburgh

Nach dieser erfreulichen Nachricht hebt Severus seinen Blick und seine Augen fixieren sich sofort auf die schlafende Hermine. Leise erhebt er sich von seinem Schreibtisch und geht hinüber zum Sofa. Dort sieht er, dass ihr die Decke ein Stück verrutscht ist und deckt sie vorsichtig wieder zu. Als er ein wohliges Seufzen von ihr hört, wandert sein Blick zu ihrem Gesicht, nur um dort ein Lächeln auf ihren Lippen zu finden. Einen Moment beobachtet er ihren ruhigen schlaf, eher er sich losreißen kann und in seinem Schlafzimmer verschwindet.

Am nächsten Morgen ist Severus vor Hermine wach und schleicht zurück ins Wohnzimmer, wo sie noch immer in die Decke gekuschelt liegt und schläft. Severus lässt sich in seinen Sessel fallen und beobachtet ihren friedlichen Schlaf. Ihr ruhiger Atem lässt auch ihn noch einmal eindösen, weshalb beide durch ein aggressives Klopfen geweckt werden. Severus schreckt auf und blickt sich kurz verwirrt um, ehe er das Klopfen erneut wahrnimmt und sein Blick sofort zu Hermine schweift, die ihn verschlafen anblickt. „Wer ist denn das?", nuschelt sie. Severus zuckt mit den Schultern und deutet mit seinem Finger in Richtung Schlafzimmer. Hermine blickt ihn verwirrt an, am frühen Morgen funktioniert ihr Hirn noch nicht so gut. „Versteck dich im Schlafzimmer, bis ich dich hole. Ich weiß nicht, wer vor der Tür steht." Hermine steht bei den Worten von Severus direkt auf, nimmt die Decke und verschwindet im Schlafzimmer. Severus unterdessen zaubert sein Wohnzimmer wieder ordentlich, so als wäre nie jemand über Nacht bei ihm gewesen. Das aggressive Klopfen geht Severus die gesamte Zeit auf die Nerven, weswegen er seinen dunkelsten Blick aufsetzt und schwungvoll die Tür öffnet. Noch während er in der Bewegung ist, fragt er sich, warum er ausgerechnet heute an einem Samstag aus dem Bett geschmissen wird?. Er hat die Tür offen und will gerade zum Sprechen ansetzen, als er in der Bewegung stockt und entgeistert die Person vor sich ansieht. "Severus sag mal willst du gar nicht aus den Federn kommen oder warum stehst du noch nicht in deinem Unterricht? Die Schüler freuen sich ungemein, dass du noch nicht aufgetaucht bist und wenn ich nicht Miss Granger vermissen würde, wäre es mir wahrscheinlich nicht mal aufgefallen. Lässt du mich jetzt rein oder willst du das mit mir auf dem Flur diskutieren?" kommt es geknurrt von Minerva, die ihren Kollegen mit viel Unverständnis in den Augen ansieht. Severus ist total vor den Kopf gestoßen und lässt seine Kollegin eintreten, während er sich noch einmal auf dem Flur umsieht und dann die Tür mit einem Knall hinter sich schließt. Das darf doch echt nicht wahr sein und warum Unterricht? Ist heute nicht Samstag?

Minerva blickt sich neugierig in der Wohnung von Severus um und eigentlich deutet nichts darauf hin, dass über Nacht jemand hier gewesen ist, einzig die beiden aufgeschlagenen Bücher auf dem kleinen Beistelltisch verrät Severus und wohl auch ihre Schülerin und doch will sie Severus nicht direkt auf den Zahn führen. Es wird einen Grund geben, warum Hermine nicht hier im Wohnzimmer sitzt. Als die Tür krachend ins Schloss fällt, kann sich die Dame ein Lächeln nicht verkneifen. Sie blickt über die Schultern, doch auf Severus Gesicht ist keine Emotion mehr zu sehen. Kurz seufzt sie auf, ehe sie sich einfach setzt und zu sprechen beginnt: "Severus, Miss Weasley kam vor einer guten Stunde zu mir und meint, dass Sie Miss Granger heute noch nicht gesehen hat und auch das ihr Bett unberührt ist. Du musst wissen, ich hatte sie gestern Abend aus dem Gemeinschaftsraum geholt, weil ich mit ihr noch über ihren vollen bzw. sehr leeren Stundenplan sprechen wollte. Ich hatte sie jedoch rechtzeitig entlassen, so dass sie zurück in ihren Gemeinschaftsraum kehren konnte, ehe die Sperrstunde beginnt. Doch scheinbar scheint sie dort niemals angekommen zu sein. Ich weiß nicht wo ich sie noch suchen soll und als ich dann gesehen habe, dass sich ganz viele Schüler vor deinem Büro tummeln war ich verwirrt. Als ich dann einen fragte, wo du seist, war die Antwort nur, der Professor ist bisher noch nicht aufgetaucht. Severus und dann macht man sich sorgen. Denn entweder es ist etwas mit Hermine, dass du einfach nicht auftauchst oder es ist andersherum. Ich werde niemals verstehen, wie du Hermine genau gegenüberstehst, aber sie vertraut dir, also ist dies der logische Schluss, wenn ihr beide fehlt. Und dann klopfe ich über 10 Minuten, ehe ich von drin überhaupt etwas höre. Severus ich war kurz davor deine Tür aufzuzaubern oder aufzutreten. Also erkläre mir jetzt mal, warum sowohl du als auch Hermine noch immer fehlen. An einem Freitag!, wo Unterricht ist, damit ein geregelter Ablauf existiert, wenn morgen die Schüler der anderen Schulen kommen. Du warst doch bei der Planung dabei oder doch nur körperlich anwesend?" Minerva schnauft einmal laut auf, ehe sie Severus erwartungsvoll ansieht.