95. STUNDENPLAN ODER DOCH STUNDENPLÄNE?
Severus hat es sich gerade auf seinem Sofa gemütlich gemacht, als es an der Tür klopft. Genervt stöhnt er auf, bis eben hat er noch den Unterricht für den morgigen Tag vorbereitet, auch wenn er eigentlich jedes Jahr das Gleiche macht. Dennoch müssen alle Materialien bereitliegen und gerade auch die Feuerstellen einsatzbereit. Ein klein wenig ist er froh, dass er morgen noch keine Erstklässler hat. Diese sollten erst einmal in Hogwarts ankommen, ehe sie mit ihm, dem gefürchtetsten Lehrer der Schule, in Kontakt treten soll. Gut sein Haus kennt ihn bereits, denn diesem hat er am frühen Abend auch bereits einen Besuch abgestattet und dort die übliche Klausel runtergesprochen. Gerade als er aufstehen will, hört er jemanden etwas murmeln und kurz danach springt die Tür auf. In dem Moment wird ihm bewusst, dass es nur Hermine sein kann, denn einzig sie weiß in diesem Jahr sein Passwort. Somit lässt er sich wieder gemütlich in die Kissen des Sofas sinken und wartet darauf, dass Hermine eintritt. Doch dann hört er etwas, was ihn sich doch erheben lässt: „Lucius, jetzt lass mich durch! Eben hast du dich entschuldigt und jetzt stehst du mir doch wieder im Weg. Ich will mit Severus über etwas reden, was dich absolut nichts angeht, also?" „Hermine das verstehe ich, aber ich will es wissen. Also erzähl, sonst kommst du hier nicht rein." „Lucius, ich kann dich nicht einfach mit reinnehmen, denn es ist Severus Wohnung und nicht meine. Ebenso werde ich dir das nicht auf dem Flur erzählen, denn dies muss keiner mitbekommen und jetzt lass mich rein, bevor noch einer auf uns aufmerksam wird." Severus merkt, dass Hermine immer unwohler wird, weswegen er schließlich einschreitet: „Lucius lass sie durch und komm auch rein. Aber wenn du sie jetzt auch nur noch einmal ärgerst, wirst du über den Kamin sofort diese Räume verlassen, haben wir uns da verstanden." Braust Severus richtig auf. Hermine nutz die Chance, in der Lucius kurz abgelenkt ist und huscht zwischen den beiden Männern hindurch. Severus blickt Lucius noch einen Moment finster an, ehe er zur Seite geht und auch seinen besten Freund durchlässt.
Hermine hat sich in der Zwischenzeit auf das Sofa gesetzt und sich in eine der dicken Decken eingekuschelt, welche sich Severus nur für sie angeschafft hat. Als sich die Tür hinter Severus schließt, blickt sie auf und blickt in die grauen Augen von Lucius. Frustriert stöhnt sie auf. „Severus ich muss mit dir reden und der da -dabei zeigt sie auf Lucius- muss das nicht unbedingt mitbekommen. Bitte Severus, wenn du es ihm hinterher erzählst bitte, aber alles andere würde ich gerne alleine mit dir besprechen." Bittend sieht sie ihn an. Diesen flehenden Blick kann Severus nicht lange widerstehen, weswegen er seinen Freund anspricht. „Lucius, es scheint etwas Privates zu sein und eins habe ich gelernt, es ist leichter darüber zu sprechen, wenn nur eine Person zuhört. Ich werde die Tage vorbeikommen, dann kannst du mir auch erzählen, warum du hier bist." Und man möge es nicht glauben aber Lucius nickt und verlässt Severus Räume über den Kamin. Hermine atmet erleichtert auf, ehe sie ihren Stundenplan aus ihrer Jacke zieht und diesen Severus reicht. „Okay Hermine, was genau möchtest du mir damit sagten?" Hermine überlegt, ja sie hatten nicht darüber gesprochen und doch hat sie es getan. „Severus bitte jetzt nicht böse werden. Ich habe mich zu Beginn der Sommerferien in drei Unis eingeschrieben, weil ich gerne meinen Meister in Zaubertränke machen möchte und damit nicht warten will, bis ich den Abschluss habe. Neben dem Stundenplan von McGonagall kam heute mit der Eule die Zusage von allen drei Unis zurück, mit dem beigelegten Stundenplan und der Info, dass ich einen Meister brauche, der mich in der Praxis ausbildet. Nun weiß ich zum einen nicht, für welche ich mich entscheiden soll und zum anderen welcher Plan am besten mit meinem zu verbinden ist. Außerdem möchte ich dich fragen, ob du mein Meister in diesem Gebiet sein willst? Ich weiß ich überfahre dich gerade damit, aber in den letzten Tagen habe ich nicht mehr daran gedacht und davor war alles irgendwie chaotisch." Betrübt kramt Hermine in ihrer anderen Tasche und legt die geschrumpften Unterlagen auf den Tisch, ehe sie sich etwas zurücklehnt und nervös auf ihrer Unterlippe kaut.
Ja sie hatte ihn überfahren, ein klein wenig ist er enttäuscht, dass sie dies vorher nicht mit ihr besprochen hat, aber dennoch ist er stolz auf diese junge Hexe, die bereits jetzt weiß was sie will. Somit greift er nach den Unterlagen und hebt anerkennend eine seiner Augenbrauen. Universität Edinburgh, Universität Oxford und Universität Cambridge liest er. Sie hatte sich für die drei besten Universitäten entschieden und alle scheinen sie zu wollen, trotz ihrer jungen Jahre. Kurz blickt er auf und sieht den nervösen und unruhigen Blick von Hermine, weswegen er sie erlöst. „Ich werde dein Meister sein, doch bitte versprich mir sowas nicht noch einmal hinter meinem Rücken zu machen." Ein erleichterter Seufzer ist zu hören und er sieht ihr nicken, weswegen er sich wieder auf die Unterlagen konzentriert. Alle drei Schulen liegen in Schottland, zudem hat jede ihr eigenes Programm. Kurz stutzt er, als er ihren Nebenkurs sieht. Alchemie, damit hätte er nun wirklich nicht gerechnet, aber er passt. Cambridge scheidet für ihn von Anfang an aus, denn von dort hat er noch nicht viel Gutes gehört. Okay wie auch, er ist Lehrer und sieht die Schulabgänger in der Regel nicht mehr, aber sein Bauch sagt ihm, dass dies keine gute Idee wäre. Oxford hat ein sehr interessantes Programm, in dem es nur drei Semester gibt, die je nur acht Wochen lang sind, die Schüler sich jedoch viel selbst beibringen müssen. In einem halben Jahr ist das vollständige Wissen, welches man braucht um Meister in Zaubertränke zu werden, nicht zu vermitteln. Somit schließt er auch diese Universität aus. Bleibt nur noch Edinburgh und hellt sich sein Gesicht auf. Es gibt verschiedene College, wobei sich das College of Science und Engineering für Hermine entschieden hat und damit ist er auch voll und ganz einverstanden. Hier wird ihr alles genaustens beigebracht. Woher er das so genau weiß? Nun er hat auch an dieser Uni seinen Meister gemacht und ist seinem Meister für vieles Dankbar. Er hat damals gesehen, dass es ihm nur bedingt gut geht und auch, dass es ihm nicht leicht fällt die Rechnungen zu bezahlen, weswegen er ihm geholfen hat und ihm auch Wissen vermittelt hat, was kein andere erhalten hat. Severus driftet immer weiter in seine Erinnerung ab, als er von Hermine plötzlich einen Stoß verpasst bekommt.
„Severus, was ist? Für welche Uni würdest du dich entscheiden?" und ohne groß zu überlegen oder eine Begründung abzugeben, kommt aus seinem Mund geschossen: „Edinburgh". Hermine sieht ihn groß an. Diese Uni wäre nicht ihre erste Wahl gewesen, aber sie vertraut Severus, weswegen sie nickt. „Sehr schön, dann Edinburgh. Meine Entscheidung wäre zwischen Oxford und Edinburgh gefallen. Kannst du mir sagen, warum genau Edinburgh und nicht Oxford?" Sie sieht ihn groß an. „Nun in einem halben Jahr kann man niemanden und damit meine ich auch dir das gesamte Wissen über Zaubertränke lehren. Selbst ich würde es nicht schaffen, zudem musst du bedenken, dass du auch noch den Unterricht hier hast und nicht die Möglichkeit hast, zu jeder Stunde anwesend zu sein. Nein du brauchst dich jetzt nicht aufregen und mir sagen, dass du den Zeitumkehrer hast. Denn auch das würde dir irgendwann aufs Gemüt schlagen. Ich habe mich für Edinburgh entschieden, weil ich weiß das die Professoren dort gute sind und auch ich meinen Meister an dieser Universität abgelegt habe. Vielleicht hast du Glück und bekommst meinen alten Meister als Professor, ich würde es dir wünschen. Zudem passen die Stunden besser überein und du müsstest dich nur zwei Mal die Woche während deiner Unterrichtszeiten in Luft auflösen, doch das ist komischerweise immer, wenn du Geschichte hast, weshalb es nicht zu sehr auffallen würde, solltest du da versehentlich mal schlafen."
„Severus das ist die Idee. Ich hatten noch nicht auf die Zeiten geschaut, aber du hast recht. Und du hast dort wirklich auch studiert?" Severus nickt, denn was soll er hierzu noch groß sagen, wenn es doch die Wahrheit ist. Es war mit der schönsten Zeit, die er damals hatte. So konnte er seiner Familie und den Todessern wenigstens für einen kurzen Moment entfliehen. „Das ist wow, Severus. Und du meinst dein Meister wird noch an der Uni sein? Wirklich? Wie lange ist dein Studium jetzt her?" Severus muss grinsen. „Zum einen Hermine ist es noch nicht so lange her, erst 14 Jahr und zum anderen sind wir Zaubrer. Mit 50 kommst du in deine besten Jahre und auch wenn du über 100 bist, kannst du noch eine gute Stellung haben und noch sehr mobil sein. Siehe Dumbledore mit seinen 113 Jahren. Ich habe mein Studium 1980-81 gemacht und mein Professor war mit seinen 60 Jahren noch einer der jungen, daher kann ich mir vorstellen, dass er auch heute noch an dieser Uni unterrichtet." Hermine blickt Severus groß an. „Das wusste ich nicht oder nein, ich habe es nur mal wieder vergessen. Du kennst mich, eigentlich weiß ich alles und doch entfallen mir manche Dinge einfach wieder. Mit 74 ist er wirklich noch nicht zu alt um zu unterrichten und vielleicht hast du recht und ich bekomme ihn, es wäre irgendwie schön." Fängt Hermine an zu schwärmen.
Nachdem die Entscheidung, welche Uni, gefallen ist, sitzen sie noch einige Zeit beisammen, besprechen, wann Hermine kommen soll für die Praxis und wie sie es allgemein handhaben wollen. Außerdem legt Severus ihr nahe, auch mit Minerva zu sprechen, damit diese auch bescheid weiß und sich nicht ausgeschlossen fühlt. Ein Vorschlag, dem Hermine am folge Tag nachgehen möchte. Doch ehe sie die Räume von Severus verlassen kann, ist sie auf dem Sofa eingeschlafen. Severus lächelt und deckt sie liebevoll zu, ehe er sich in sein Schlafzimmer zurückzieht. Doch statt sofort ins Bett zu gehen, setzt er sich aufs Bett und ruft sich ein Pergament, Tinte und eine Feder herbei. Es ist lange her, dass er einen Brief an seinen ehemaligen Meister geschrieben hat, doch gerade nach dem heutigen Gespräch hat er das Bedürfnis. Daher fängt er an zu schreiben.Guten Abend Professor Buckley,ich weiß es ist schon einige Zeit her, seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Leider kam mir immer etwas dazwischen, doch in den letzten Stunden hatte ich die Rede von Ihnen und so musste ich wieder an Sie denken. Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, doch vielleicht passiert es ab nun wieder häufiger.Warum ich gerade jetzt wieder das Bedürfnis habe Ihnen zu schreiben? Nun eine meiner Schülerinnen kam heute Abend auf mich zu und erklärte mir stolz, dass sie sich bei drei Universitäten eingeschrieben hat und nun die Antworten erhalten hat. Ich war verwundert, warum sie gerade damit zu mir und nicht zu ihrer Hauslehrerin gegangen ist. Gut so ganz stimmt das nicht. Immerhin arbeiten wir seit 2 Jahren Hand in Hand und sie ist mir eine gute Stütze beim erfüllen meiner Aufträge, die unsere Medi-Hexe und das St.Mungos für mich haben. Was ich eigentlich sagen will ist, dass auch die Universität Edinburgh darunter war. Sie hat mir erzählt wo sie sich beworben hat und dann mir die Entscheidung überlassen, wohin sie gehen soll.Ich habe mir die Universitäten angesehen und als mir meine ehemalige ins Auge gefallen ist, habe ich nur überprüft, ob die Stundenpläne harmonieren und was soll ich sagen? Sie tun es und somit habe ich ihr geraten nach Edinburgh zu gehen. Ich habe ihr auch von Ihnen erzählt und hoffe nun für sie, dass Sie noch immer Professor an dieser Universität sind und sie unter Ihre Fittiche nehmen. Sie kann es weit bringen und vielleicht auch mich eines Tages schlagen.Was ich eigentlich wissen will, ist ob Sie noch immer unterrichten und ob es eine Möglichkeit gibt vor dem nächsten Wochenende ein Treffen zu vereinbaren. Gerne würde ich ihr, Sie persönlich vorstellen und vielleicht auch ein wenig in der Vergangenheit verweilen.Ich hoffe sehr, dass es Ihnen gut geht und ich Sie nun nicht vollkommen überrumpelt habe und doch war mir der Brief ein Anliegen. Vielleicht hören wir uns nun wieder öfter, es wäre wünschenswert.Mit freundlichen GrüßenSeverus SnapeMeister der Zaubertränke und Professor in Hogwarts
Zufrieden lässt er die Feder sinken und schaut noch einmal auf seine Schrift, ehe er den Brief faltet und zu der dunkelsten Ecke in seinem Zimmer geht. Hier versteckt vor allen anderen haust seine kleine Eule, die er nun vorsichtig weckt und ihr den Brief reicht. Kurz schuhut sie auf, weil sie gestört wurde und doch erhebt sie sich kurz drauf in die Lüfte und verlässt den Kerker. Severus legt sich nun zufrieden in sein Bett und schläft mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Am nächsten Morgen, als er seine Augen öffnet, fällt sein Blick sofort auf die kleine Eule, die es sich auf seinem Nachttisch bequem gemacht hat. Sie hat einen Brief im Schnabel. Mit zittrigen Fingern greift er danach und öffnet ihn._______________________________________________________________
Das war das 95.Kapitel. Ich hoffe euch hat es gefallen, über eine Review egal ob mit Kritik oder einer Idee würde ich mich freuen.
goldenspruche

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Eine Bitte und deren Folgen
Fiksi PenggemarHermine hat ein Problem und benötigt dringend Hilfe, wird sie diese erhalten? Was ist, wenn aus Freunden plötzlich Feinde werden und man sich mit den Schlagen gut versteht? Wenn Dumbledore dann noch eine verrückte Idee hat, im späteren Verlauf, welc...