Nachdem die Frau, die irgendwann mal den Namen Clara erwähnt hat, wieder aus dem Zimmer gestöckelt ist, stehe ich etwas überfordert in der Mitte des Raumes. Soll ich wirklich meine Sachen auspacken? Einen Rückzieher machen und meine Mutter anrufen kommt auf keinen Fall in Frage. Vielleicht kann ich auch in dieses Abenteuercamp wechseln. Das scheint von außen her immerhin etwas besser zu sein als diese pinke Hölle hier. Mit einem neuen Plan vor Augen drehe ich mich um, um irgendeine Aufsichtsperson ähnliche Person zu finden. Doch das Knistern in einer Ecke der Decke lässt mich zusammenzucken. Dort oben in der Ecke hängt ein Lautsprecher aus dem, mit hoher Stimme, verkündet wird, dass es jetzt Abendbrot gibt und danach Bettruhe herrscht. Etwas überrascht, dass es schon so früh Abendbrot gibt mache ich mich auf den Weg nach draußen. Dort folge ich der Masse von Mädchen, die alle mit ihren hohen Schuhen aussehen als ob sie zur nächsten Modeschau gehen.
Am Eingang des kleineren Zeltes steht eine großgewachsene Frau. Mit ihrem Klemmbrett wirkt sie sehr offiziell. Gerade als ich sie ansprechen will und fragen will, ob ein Wechsel möglich wäre, fällt sie mir ins Wort.
"Erst das Abendessen. Egal was es ist es hat Zeit und jetzt geh aus dem Eingang raus, damit die anderen auch noch rein können."
Ohne auch nur protestieren zu können, schiebt sie mich weiter ins Zelt und aus dem Eingang. Geschlagen setzte ich mich auf eine der Bänke. Wenn ich ihr es nach dem Essen sage klappt es sicherlich trotzdem.
Etwas irritiert blicke ich auf die Schüssel Salat vor mir auf dem Tisch. DAS soll das Abendbrot sein?
"Bist du etwa nur Reste und fettiges Fleisch gewöhnt."
"Sicherlich ist die den ganzen Tag nur Fast Food. Deswegen ist sie ja auch so dick und versteckt es hinter diesen komischen Klamotten."
Getroffen zucke ich zusammen und stochere in meinem Essen rum. Eigentlich bin ich nicht wirklich dick und Fast Food erlaubt meine Mutter auch nie, aber trotzdem treffen mich ihre Worte. Du musst dir das nicht lange anhören. Spätestens morgen bist in diesem Abenteuercamp und genießt deine Osterferien. Mit diesem Mantra im Kopf würge ich mehr oder weniger den Salat runter. Auch den bitteren Fruchtsmoothie kippe ich runter.
Müde stehe ich auf und folge allen zum Schlafhaus. Ohne mir die Zähne zu putzen oder Schlafsachen anzuziehen lasse ich mich ins Bett fallen. Nicht einmal die Schuhe habe ich ausgezogen. Den anderen scheint es auch nicht anders zu gehen. Aus dem Bett gegenüber höre ich schon leises Schnarchen. Kurz wundere ich mich noch warum wir alle so müde sind, dann berührt mein Kopf schon das Kopfkissen und ich schlafe tief und fest.
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Wolves- We will hunt you down
AdventureWas passiert, wenn man dem stillen Mädchen eine Waffe in die Hand drückt und ihr erklärt wie man eine Bombe baut? Richtig, sie geht zum nächsten Kiosk und holt sich so viele Süßigkeiten wie sie tragen kann. Und wenn sie nicht gerade am essen ist, so...