Santa Claus is Real, and he's Evil

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Morgens wache ich mit dröhnendem Kopf und komischen Gefühl in der Magengegend auf. Verschwommen sehe ich Santa Claus vor meinem Bett stehen, böse funkeln mich seine Augen an. Schräg hinter ihm steht einer seiner grünen Elfen.

"Mach mal deinen Mund auf."

Aus Angst, dass er mich mit seiner Rute schlägt öffne ich den Mund. Schlapp liege ich mit leicht offenem Mund da und kriege nur die halbe Prozedur mit. Irgendwann steht der Weihnachtsmann wieder auf und dreht sich zu seinem Elfen um.

"Sie hat wahrscheinlich irgendwas falsches gegessen. Irgendeinen Pilz, der nicht mehr ganz gut war. Ich schreibe Ihnen ein Attest, dass sie bei der Schule abgeben können. Ihre Tochter sollte erstmal zuhause bleiben, bis die Symptome mindestens 24 Stunden abgeklungen sind. Falls sie sich in irgendeiner Form verschlimmern oder neue dazu kommen, rufen Sie mich bitte sofort an oder rufen den Notruf."

"Alles klar. Vielen Dank das Sie da waren Herr Doktor."

Zusammen mit dem Elfen verlässt der Weihnachtsmann das Zimmer. Erleichtert das der wütende Santa Claus gegangen ist, drehe ich mich um und schlafe weiter. 

Das nächste Mal werde ich durch meine Mutter aufgeweckt, die mir löffelweise Suppe aufzwingt. Sobald ich den letzten Löffel gegessen habe, schlafe ich wieder ein. Dann werde ich wieder wach als mir übel ist und ich über pinke Pilze zum Klo laufe. Dort übergebe ich mich dann in die Schüssel. Würgend hänge ich da und überdenke warum ich eben pinke Pilze in meinem Zimmer gesehen habe. Aber meine Gedanken drehen sich wie ein Karussell und der Hase aus Alice im Wunderland hopst einmal durch meinen Kopf. Irgendwie schaffe ich es wieder in mein Bett ohne von den Einhörnern aufgespießt zu werden. Dort schlafe ich schnell wieder ein. So geht es lange Zeit weiter ohne, dass ich es wirklich als eine lange Zeit wahrnehme.


"Doc, guck sie dir mal bitte an. Sie fühlt sich so warm an."

"Geh mal zu Seite, damit ich besser an sie rankomme."

Irgendwer bewegt sich raschelnd an mein Kopfende und mir wird was eiskaltes ins Ohr gesteckt. Erschrocken zucke ich zurück und öffne so gut es geht meine Augen. Auf Halbmast beobachte ich wie Tinkerbell mit ihrem Feenstaub über mir herumschwebt. Peter Pan beobachtet sie dabei an meinem Fußende.

"39,8 nicht gerade prickelnd. Hey, du bist ja wach."

"Lass mich in Ruhe Tinkerbell. Ich will nicht mit dir und Peter Pan nach Nimmerland kommen."

"Ist das normal Doc?"

"Fieberträume können schon auftreten, aber meistens nicht so stark. Charlie hast du schon irgendwas auffälliges gefunden?"

"Hier sind so chinesische Medikamente im Nachtschrank der Mutter."

"Leute, wir sollten langsam einen Zahn zulegen. Der Drache ist im Anflug."

Verwirrt blicke ich zu Peter Pan, der jetzt ein Buch in der Hand hat. Seit wann gibt es Drachen in Nimmerland, ich dachte immer, dass es nur Meerjungfrauen, Feen und Piraten da gibt.

"Seit wann kannst du lesen Peter. Ich dachte Wendy oder Tinkerbell müssen dir immer etwas vorlesen."

"Ha ha ha. Komm Welpe, wir nehmen dich mit zum Stützpunkt. Hier geht es dir ja nicht besonders gut."

"Ich will aber nicht mit nach Nimmerland kommen, da gibt es keine Einhörner. Hier gibt es wenigstens welche und ich muss keine Angst vor Piraten haben."

"Wir müssen jetzt wirklich los Doc. Charlie komm mal her und hilf uns, das wird nicht so einfach wie geplant werden!"

Aus einem Portal tritt auf einmal Wendy. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Woher kommt dieses Portal und warum ist Wendy auf einmal so groß? Früher dachte ich immer, dass sie nicht viel größer als ich sein kann. 

"Haltet sie gleich gut fest. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie nicht gerade mögen wird was ich gleich mache."

Bedrohlich nähern sich Peter Pan und Wendy, während Tinkerbell in ihrem Feenstaubbeutel etwas sucht. Sobald ich die kalten Hände von Wendy und Peter auf mir spüre, fange ich an zu zappeln und zu schreien.

"Lasst mich sofort los! Ich will nicht mit euch kommen! Nehmt lieber John mit!"

Kurzentschlossen hält Wendy mir den Mund zu und es kommen nur noch einige, undefinierbare Geräusche aus mir heraus. Am Rande bemerke ich, wie Tinkerbell meine Hand nimmt und es kurz darauf einen kleinen Picks gibt. Langsam merke ich wie etwas Warmes sich aus meiner Hand in Richtung Herz ausbreitet, das mich zusehends müder werden lässt. Schwach kann ich noch blinzeln, dann bin ich auch schon wieder eingeschlafen.



"Ihr könnt sie wieder loslassen. Ich habe ihr ein Beruhigungsmittel gegeben, für drei Stunden sollte sie jetzt erstmal schlafen."

"Gut. Ich nehme sie. Wir müssen so schnell wie möglich raus, damit wir von niemandem gesehen werden. Gerade ist das Treppenhaus leer und wir sollten es bis zum Wagen schaffen bevor die Mutter da ist. Scout, du achtest darauf, dass auf den ersten Blick alles wie vor unserem Besuch aussieht. Doc, du passt auf, dass sich nicht irgendwas an ihrem Zustand verändert und guckst ob vor uns der Weg frei ist."

"Jawohl."

Spaßend salutiert der Arzt vor ihrem Einsatzoffizier. Dieser verdreht nur genervt die Augen und hebt meine schlafende Gestalt aus dem Bett.

"Scheiße. Die ist leicht wie eine Feder, maximal 45 Kilo."

"Das kann durch die lange Zeit kommen, die sie im Bett lag und irgendwelche Medikamente von ihrer Mutter bekommen hat. Nach drei Wochen baut der Körper eine menge Fett ab, weil er denkt, dass er es nichtmehr braucht. Mit Marios nahrhaftem Essen kriegen wir das aber schon wieder hin."

Kurz vor der Wohnungstür schieben alle wieder ihre Sturmmasken hoch, sodass niemand mehr als ihre Augen sehen kann. 



Ich würde mich sehr über Rückmeldung freuen. Wie gefällt euch die Idee, Richtung und mein Schreibstil so, weil ich überlege eine Paid Storie zu machen oder mich bei einem dieser Programme zu bewerben.

Wolves- We will hunt you downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt