Welcome to The Trash House

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Sobald ich den Vorhang des Zeltes etwas zur Seite geschoben habe, kommt mir der Geruch von Nagellack, Parfum und anderen Beautyprodukten entgegen. Am liebsten wäre ich wieder umgedreht und mit dem Bus nach Hause gefahren, doch da wäre es nur noch schlimmer. Vor allem hätte ich meine Mutter nie wieder gehen lassen. Ich weiß noch wie ich mal auf einem Schulausflug gestolpert bin und mir leicht das Knie aufgeschlagen habe. Meine Mutter hat mich eine Woche von der Schule krankgeschrieben und mich am liebsten nie wieder auf einen Ausflug gelassen. 

"Hallo, wie kann ich dir helfen? Ich glaube du bist hier falsch. Das Abenteuercamp findet im grünen Zelt statt"

Mit gerümpfter Nase betrachtet sie mich einmal von oben bis unten. 

"Äh, ich bin für dieses Camp angemeldet."

"Oh, na dann wussten deine Eltern bei dir wohl einfach nicht weiter. Komm mit, ich bringe dich erstmal zu den anderen auf dein Zimmer. Die Fahrt war sicherlich anstrengend. Ab morgen geht es dann mit de Programm los. Um Zehn ist Frühstück. Normalerweise würde es dann zur Pediküre gehen, aber bei dir müssen wir glaube ich von ganz Vorne anfangen, diese Haare gehen ja gar nicht. Hast du die etwa selber geschnitten, Kindchen? Und deine Nägel sind ja auch ganz vernachlässigt. Wo ist denn da der Nagellack? Wo ist allgemein dein Makeup und Parfum? Warst du armes Kindchen etwa mitten in der Pampa! Von deinem Klamotten will ich gar nicht erst anfangen. Sowas trägt eher ein Straßenmädchen. Bei dir haben wir wirklich einiges vor uns."

Ohne Punkt und Komma nörgelt die Frau weiter an mir rum und stöckelt mit ihren hohen Schuhen vor mir her. Völlig verblüfft schaltet mein Gehirn irgendwann ab und ich frage mich wie ich das hier überleben soll. Mit einer erstaunlichen Eleganz stöckelt die Frau in ihren Stöckelschuhen und dem Minirock vor mir her zu einem edel aussehendem Holzhaus. Auf der Veranda sitzen einige Mädchen mit Gesichtsmasken und Gurkenscheiben auf den Augen. 

"Guckt euch die mal an. Hat die schonmal was von Trend und Mode gehört?"

"Die hat ja noch nicht einmal Makeup."

"Und guckt euch erst diese Haare an. Sie sieht aus als ob sie von der Straße kommt und sich die Haare mit einer stumpfen Schere geschnitten hat."

"Diese Klamotten sprechen auch dafür. Die hat sie wahrscheinlich aus einem Sammelcontainer geklaut."

Beide Parteien rümpfen angewidert die Nase. Ich, weil mir der Geruch von tausend verschiedenen Parfums in die Nase sticht und diese arroganten Zicken, weil sie von meinem Aussehen angewidert sind.

"Ich hoffe die kommt nicht zu uns ins Zimmer. Sicherlich hat die noch Läuse oder andere Krankheiten."

Langsam zweifele ich nicht doch ob es zuhause besser ist. Und wenn ich das überlege ist es wirklich schlimm. Nicht einmal als wir eine Kläranlage besucht haben, habe ich das gedacht. Dennoch habe ich vorerst keine andere Wahl und muss der Frau in die Hölle auf Erden folgen und mein Zimmer beziehen. Wie viele dieser Tussis mit mir in einem Zimmer sind weiß ich noch nicht. Ich weiß nur, dass es, wenn die die ganze Zeit so weitermachen, nicht alle lebend hier rauskommen werden.

Wolves- We will hunt you downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt