Eine Woche nachdem ich von Zuhause "entführt" wurde, fange ich mit meiner Ausbildung zum Wolf an. Für die anderen fängt die Ausbildung erst in ein paar Wachen an, aber es wäre sowohl für mich, als auch aus Geheimhaltungsgründen, zu gefährlich mich für diese Wochen zurück zu meiner Mutter zu schicken. Außerdem gäbe es dann einiges zu erklären.
Die Ausbildung geht über zwei Jahre. Auf verschiedenen Stützpunkten und Fortbildungen lerne ich wie man mit Waffen umgeht, Sprengstoffsätze baut, sich in allen Umgebungen tarnt, an Informationen kommt, verschiedenen Fortbewegungsmittel im Notfall bedient, Erste-Hilfe in Einsätzen leistet und Kampsportarten aller Art.
Mit gemischten Gefühlen blicke ich der Sache entgegen. Auf der einen Seite will ich die ganzen Sachen wissen und mit diesem Wissen anderen helfen, aber auf der anderen Seite verabschiede ich mich damit auch von meinem normalen Leben. Ich werde weder je wieder in die Schule gehen, noch meine Mutter wiedersehen. Die anderen Wölfe sind ab sofort meine Familie.
Allzu schlimm ist es aber nicht, dass ich meine Mutter vermutlich nie wieder sehe. Sie war immer viel zu vorsichtig und hat mir fast gar nichts erlaubt.
Scout hat mir außerdem erzählt, dass sie diejenige war, die mich drei Wochen flach gelegt hat. Zuerst wollte ich es ihm nicht glauben, doch als er mir die Beweise gezeigt hat, brach alles über mir zusammen. Wie betäubt habe ich auf die Bilder und Protokolle gestarrt. Auch wenn mein Kopf wusste, dass es stimmt, wollte mein Herz es einfach nicht glauben. Mit zitternden Händen lese ich wieder und wieder jede einzelne Zeile durch. Als es auch langsam mein Herz langsam realisiert, tropft die erste Träne aufs Papier. Meine Knie fange an nachzugeben und ich taumele rückwärts gegen die Wand. Langsam lasse ich mich daran heruntergleiten. Wie eine Welle bricht ihr Verrat über mir zusammen. Mit ihr kommen die Tränen.
Eine gefüllte Ewigkeit sitze ich mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden. Sobald ich mich langsam beruhigt habe, legt Scout vorsichtig einen Arm um mich und zieht mich so näher an sich ran.
"Lass alles raus. Sie hat es nicht verdient dich in so eine Lage zu bringen. Lass sie los. Wir passen auf dich auf. Okay?"
Aufgelöst nicke ich mit meinem Kopf.
Tief in meinem Herzen weiß ich, dass ich hier sicher bin. Hier habe ich endlich eine Familie gefunden. Jeder passt auf den anderen auf ohne irgendwelche Anforderungen zu stellen.
Langsam versiegen meine Tränen. Dennoch bleibe ich in Scouts Armen liegen. Dieser hätte mich vermutlich auch gar nicht losgelassen. Beruhigend streicht er mir langsam über den Rücken. Noch nie wurde ich auf diese Weise umarmt. Immer nur diese zwanghafte Umklammerung von meiner Mutter oder eine höfliche Umarmung zur Begrüßung. Das hier ist aber was anderes. Etwas persönliches und verbindendes.
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Wolves- We will hunt you down
AventurăWas passiert, wenn man dem stillen Mädchen eine Waffe in die Hand drückt und ihr erklärt wie man eine Bombe baut? Richtig, sie geht zum nächsten Kiosk und holt sich so viele Süßigkeiten wie sie tragen kann. Und wenn sie nicht gerade am essen ist, so...