That's not normal

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Nervös steige ich aus dem Reisebus aus und suche nach meiner Mutter. Schneller als ich überhaupt reagieren kann, hat sie mich schon in ihre Arme gezogen.

"Da bist du ja endlich wieder meine Kleine. Ich habe dich ja so vermisst. Wie riechst du eigentlich, als ob du die ganze Zeit nicht geduscht hättest. Zu Hause mache ich dich dann erstmal sauber."

"Mama bitte nicht. Ich bin alt genug selber zu duschen und mir die Haare zu waschen."

"Nichts da Kindchen. Du warst zwei Wochen jetzt nicht bei mir, da darf ich das doch wenigstens einmal machen."

Seufzend gebe ich nach. Es macht einfach keinen Sinn mit ihr zu streiten, sie setz eh ihren Willen durch oder zieht die Mitleidsmasche. 

Als ich nach meiner Reisetasche greifen will, fängt sie gleich wieder an zu meckern, dass das doch viel zu schwer für mich ist. Wenn sie wüsste was ich bei den Wölfen alles gemacht habe, würde sie wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch kriegen. Sie wird ja schon hysterisch, wenn ich mir selber was zu essen mache. 

Zusammen gehen wir zu ihrem kleinen Mini. Die Tasche quetscht sie irgendwie in den Kofferraum, während ich schonmal auf dem Beifahrersitz platznehme. 

"Zuhause mache ich uns erstmal schön eine warme Nudelsuppe, die magst du doch so gerne. Und danach gehst du duschen. Hier ich habe dir einen Smoothie gemacht, das ist der gleiche den du auch immer im Camp getrunken hast. Das Rezept habe ich auf der Internetseite gefunden."

Mit einem gefakten Lächeln nehme ich ihr den Becher ab. Den ganzen Weg zu unseren Camps wurde uns eingeschärft, dass wir alles tun müssen, damit keiner erfährt, dass wir in Wirklichkeit ganz wo anders war. 

Zögernd nehme ich einen Schluck von der grünen Brühe. Er schmeckt nach Apfel, Salat und irgendwas anderem. Eigentlich schmeckt er recht gut und ich nehme noch ein paar Schlucke. Vor allem trinke ich allerdings so lange, damit ich nicht auf die hundert verschiedenen Fragen meiner Mutter antworten muss. Sie fragt mich die ganze Zeit aus wie es war und das sie mich ja so schrecklich vermisst hat. Ab und zu nicke ich oder denke mir irgendwelche Namen aus. Vor unserer Wohnungstür angekommen warte ich kurz auf meine Mutter, damit sie die Wohnungstür aufschließen kann. Drinnen gehe ich erstmal in mein Zimmer. Sofort fällt mir auf, dass einige Dinge nichtmehr am gleichen Ort liegen, wie als ich das Zimmer am Anfang der Ferien verlassen habe. Meine Mutter hat wirklich in meiner Abwesenheit einfach mein Zimmer durchsucht. Etwas schockiert lasse ich mich auf mein Bett fallen. Ich traue ihr einiges zu, aber sowas hätte ich nie erwartet.

"Schatz, kommst du bitte es gibt Essen!"

Langsam schlürfe ich in die Küche. Seit wir Zuhause sind habe ich irgendwie ein komisches Gefühl im Magen und fühle mich komisch. 

Wie immer lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen und fange an die Suppe zu löffeln, die bereits vor mir auf dem Tisch steht.

"Du siehst so blass aus Kindchen. Ich glaube wir lassen das Duschen lieber und du gehst gleich schlafen. Wenn es dir morgen nicht besser geht, gehen wir zum Arzt, nicht das du dir noch irgendwas in diesem Camp eingefangen hast."

Benommen nicke ich nur und wanke zurück in mein Zimmer. Dort falle ich direkt in mein Bett und schlafe durch diesen benommenen Zustand sofort ein.



Wolves- We will hunt you downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt