Harry
"Wow." mehr bekomme ich nicht raus. Es sieht so gemütlich aus und ganz ehrlich, so habe ich es nicht erwartet. Ein großes Bett mit schwarzem Metallgestell steht an an der Wand, mitten im Raum. Hinterm Bett hängt ein Mandala in verschiedenen lila Farbtönen. Überm Bett ein Baldachin welches in hellem, weichen und fließenden Stoff nach links und rechts fällt. Eine Lichterkette hinterm Bett sorgt für ein stimmungsvolles und indirektes Licht. Helle Bettwäsche aus Leinen und Kissen in Farben des Mandalas finden sich auf dem Bett. Ansonsten sind die Wände weiß. Wie in der ganzen Wohnung stehen auch hier viele Pflanzen. Hier und da findet man Traumfänger mit Steinen, Muscheln und Federn. An einer Wand steht ein kleiner Schreibtisch auf dem sich Bücher und Hefte stapeln. Es sieht chaotisch aber nicht unordentlich aus. Vor dem Schreibtisch steht ein Holzhocker auf dem ein helles Fell liegt. Verschiedene Teppiche auf dem Boden bilden ein harmonisches Bild. "Es ist nichts besonderes." beginnt June. "Aber ich fühle mich hier wohl und es ist mein Rückzugsort." Sie tippelt nervös von einem Fuß auf den anderen. "June es ist perfekt." Wenn ich das mit den Zimmern in meinen Häusern vergleiche, ist dieses Zimmer mehr wert, als alles was ich besitze. Es hat Persönlichkeit und passt zu ihr. Meine Räume sind im Vergleich alle kühl und nicht mit so viel Liebe gestaltet. Ich fühle mich in meinen Häusern wohl und ich denke die Einrichtungen passen auch zu mir, aber das hier... ist besonders. "Wollen wir vielleicht noch etwas gucken? Eine Serie oder einen Film?" fragt sie mit leiser Stimme, geht rüber zum Schreibtisch und zieht ihren Laptop aus einer Schublade. Ich stehe noch immer an der Tür und fühle mich etwas unbeholfen. "Gerne." ich will mich gerade umdrehen und zurück ins Wohnzimmer. "Wo willst du hin? Ich dachte wir machen es uns hier gemütlich. Die Couch ist zu klein und man kann nicht lange darauf sitzen ohne einen steifen Nacken zu bekommen." sagt sie. Ihre Augen funkeln im schummrigen Licht. "Ich will nur kurz ins Bad, um mich frisch zu machen und etwas bequemes anziehen." Schon ist sie verschwunden. Noch immer stehe ich unbeholfen in dem Zimmer. Ich fühle mich nicht wohl, mich mit meiner Straßenkleidung ins Bett zu legen und wähle den Hocker vor ihrem Schreibtisch. Es dauert nicht lange und sie steht mit Jogginghose, weitem Pulli und ungeschminkt in der Tür.
Sie schenkt mir ein müdes Lächeln und zieht den großen Überwurf von ihrem Bett, faltet ihn ordentlich und legt ihn auf den Boden vor dem Bett. Mit nackten Füßen krabbelt sie unter die Decke und zieht sie hoch bis zur Nasenspitze."Willst du da sitzen bleiben?" Sie schiebt ein Teil der Decke zur Seite und klopft auf den leeren Platz neben sich. Verlegen schaue ich auf meine Füße. Mein Mut hat mich verlassen und ich bin auf Schlag wieder nüchtern. "Ich beiße nicht und wenn wir uns beide an den äußeren Rand legen, berühren wir uns auch nicht. Dann ist genug Luft zwischen uns." Irgendwie schmerzt es mich, dass sie sich über solche Sachen Gedanken macht. Es sollte nicht so zwischen uns sein. Es sollte entspannter sein. Einfacher. Das meine Angst diesmal nicht das Problem ist, weiß sie nicht. Ich räuspere mich. "Ich war mit den Klamotten im Club. Ich möchte mich ungern so in dein Bett legen." gebe ich zu. "Dann zieh dich einfach aus. Ich kann dir gerne ein Shirt geben und ich müsste auch noch eine unbenutzte Zahnbürste haben. Sorry, dass ich nicht von selbst drauf gekommen bin. Ich schiebe es einfach auf den Alkohol und die Uhrzeit." Sie kichert, schwingt ihre Beine aus dem Bett und geht rüber zu ihrem Kleiderschrank. Die Klamotten darin sind ordentlich gefaltet und nach Farbe sortiert. Irgendwie gefällt mir das. Sorgfältig zieht sie ein weißes Shirt aus der Mitte des Stapels und wirft es mir zu. "Komm ich geb dir noch eine Zahnbürste und dann dürfte es passen, oder?" Ich nicke ihr zu und folge ins Bad. "Nimm einfach was du brauchst." Und schon hat sie die Tür hinter sich geschlossen. Meine Schultern entspannen sich und ich atme tief ein. Auch im Bad fällt mir auf, wie ordentlich alles ist. Jedes Teil hat seinen Platz und alle Etiketten zeigen nach vorne. Kurz überlege ich mir einen Spaß daraus zu machen und alle Etiketten nach hinten zu drehen, lass es aber. Nachdem ich mir die Zähne geputzt und mir das Gesicht gewaschen habe, ziehe ich meine Jeans und mein Shirt aus. Ich trage eine enge knappe Shorts und hoffe, dass das Shirt von June lang genug ist. Ich brauch mich nicht verstecken und ich liebe meinen Körper, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich schon so viel von mir zeigen möchte. Ich greife nach dem weißen Shirt, falte es auseinander und muss laut lachen. Aber nicht weil es zu kurz sein könnte. Nein. Auf dem Shirt ist ein großer pinker Teddy, mit verschränkten Armen und einem grumpy Gesichtsausdruck. Ich liebe es.
June liegt eingekuschelt und mit dem Laptop auf dem Schoß wieder in ihrem Bett. Es sieht gemütlich aus. Kurz horche ich in mich hinein. Da ist keine Panik, keine Angst. Nur Vorfreude. Wieder bietet sie mir den Platz neben sich an. "Hübsches Shirt." sage ich zu ihr und schlüpfe unter die Decke. Es gibt nur diese eine, aber sie scheint groß genug zu sein. Es ist warm und weich und ich schließe kurz die Augen um dieses Gefühl zu genießen. Geborgenheit. Ich spüre Junes Blick auf mir ruhen, drehe meinen Kopf zu ihr und schaue in ihr zufriedenes Gesicht. Ein paar Strähnen haben sich aus ihrem unordentlichen Zopf gelöst und fallen ihr ins Gesicht. Vorsichtig schiebe ich sie hinter ihr Ohr und streiche ihr sanft über die Wange. June schließt die Augen und macht ein seufzendes Geräusch, welches mein Herz springen lässt. Langsam rutscht sie dichter an mich heran und ich kann ihre Wärme spüren. "Ist es okay für dich?" flüstert sie und ich gebe ein Nicken zurück. Ich stecke meinen Arm aus und mache ihr Platz. Ihr Kopf passt perfekt in meinen Arm. Es fühlt sich an, als wäre sie für mich gemacht. Sie schiebt den Laptop auf meine Beine, schlingt ihren Arm um meine Hüfte und kuschelt sich noch dichter an mich heran. "Such du was aus." Sie klingt müde und zufrieden. Wieder macht mein Herz einen kleinen Hüpfer. "Ich brauch dein Passwort." Ich tippe auf Zahlen, irgendeine Zahlenkombination. "Starfox." kommt es sofort. "Starfox?" frage ich. "Hat das eine Bedeutung?" Sie nickt. "Es ist mir etwas unangenehm." Ich drücke sie etwas fester an mich und vergrabe meine Nase in ihren Haare. "Braucht es nicht, aber wenn du nicht möchtest, brauchst du es mir nicht sagen." Ihr Haar duftet nach Vanille und Pfirsich. "Ich bin ein Nerd. Ich liebe Comics. Vor allem Marvelcomics. Eros also Starfox ist einer meiner liebsten Helden. Weltenbummler, immer auf Achse, charismatisch, schlau, stark und schnell. Aber da ihm seine Abenteuer wichtiger sind als seine Kräfte, gerät er oft in Schwierigkeiten."
"Comics? Guckst du die Filme oder liest du die Hefte? Ich kenn mich da nicht wirklich aus. Aber das ist nichts was dir unangenehm sein muss. So hat doch jeder seine Leidenschaft?" "Ja schon, aber es ist halt untypisch für Frauen. Am Liebsten lese ich die Comics, aber die Filme sind auch okay. Warte." Sie beugt sich komplett über mich rüber und zieht einen Karton unterm Bett hervor. Mit einem Heft in der Hand legt sie sich zurück in meinen Arm und schlägt eine Seite auf. "Hier guck. Das ist Eros. Der Bruder von Thanos. Kennst du die Avenger Filme?" Ich schüttel den Kopf. "Nicht?" Mit einem Ruck sitzt sie Kerzengerade im Bett. "Aus welchem Jahrhundert kommst du Harry Styles?" Sie sieht geschockt aus, aber ihre Augen leuchten. Dieses Leuchten kenne ich. Wenn ich über Musik oder alte Autos spreche, leuchten meine genauso. Sie scheint für das Thema zu brennen. "Naja ich hab schon mal ein paar Filme gesehen, aber nicht wirklich aufmerksam." Sie verdreht die Augen. "Okay das holen wir nach. Bis heute sind es 20 Filme. Ende März kommt Captain Marvel. Bis dahin sollten wir alle durch haben." Sie grinst mich breit an. Ich weiß selbst wie es ist, wenn man für etwas brennt, aber sein gegenüber nicht. Man versucht die andere Person davon zu überzeugen. Gerne lass ich mich von ihr begeistern und wenn das heißt, dass ich 20 Filme zusammen mit ihr in diesem Bett verbringen kann, fällt es mir nicht schwer. "Dann los. Mit welchem starten wir?" Frage ich und kassiere dafür ein Augenrollen und ein entsetztes Schnaufen. "Noob. Wir starten mit Iron Man." Sie nimmt den Laptop von meinem Schoß und startet den ersten Film. Sie liegt wieder in meinem Arm und wir verfolgen das Geschehen. Richtig überzeugt bin ich noch nicht. Es könnte aber auch an der Uhrzeit liegen. Immer wieder fallen mir die Augen zu und ich habe wirklich Probleme sie offen zu halten. Junes Atem geht auch auffällig gleichmäßig und ruhig. Vorsichtig befreie ich meinen Arm ein Stück unter ihrem Kopf, um zu schauen ob sie schläft. Und ja, sie hat die Augen zu. Was mach ich denn jetzt? Ich bin zu müde um jetzt nach Hause zu gehen. Ich schließe den Laptop, lege ihn auf die Comickiste und schalte das Licht aus. Ich ziehe June ein Stück dichter an mich. Ich genieße ihre Nähe. "Gute Nacht Frühling." flüstere ich in ihr Haar und drücke ihr einen Kuss auf den Scheitel. "Schlaf gut Starfox." nuschelt sie im Schlaf. Mit einem Lächeln schließe ich die Augen.
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Touchless \\Harry Styles
Fanfiction*** Hände, überall sind Hände die nach mir greifen. Ich bekomme keine Luft, mein Herz rast, Schweiß steht mir auf der Stirn. Mir wird schwindelig und ich falle. Es stürzen dunkle Gestalten ohne Gesicht auf mich. Hände berühren mich und ich schreie...