Spiegelglas

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Harry


Mein Herz und meine Atmung beruhigen sich langsam. Ich rolle mich zufrieden von June und stehe auf. Im Gehen greife ich mir ein Tuch aus der Box meines Nachttischs, um das benutzte Kondom abzustreifen. "Möchtest du auch etwas trinken?" frage ich mit einem Blick über meine Schultern. Der Anblick gefällt mir sehr und am liebsten würde ich sofort wieder ins Bett steigen und da weiter machen, wo wir eben aufgehört haben. Aber erst brauche ich einen großen Schluck Wasser. "Gerne. Ist es okay wenn ich schnell duschen gehe?" Okay, vergiss das Wasser. Eine gemeinsame Dusche mit June ist viel interessanter. "Komm, ich zeig dir alles." Ich halte ihr meine Hand hin und warte bis sie aus dem Bett gestiegen ist. Mit einem breiten Grinsen, greift sie nach meiner Hand und wir gehen gemeinsam in mein Badezimmer. Der Raum ist einer meiner liebsten im ganzen Haus. Eine große Glasfront zieht sich über Eck durch die Hälfte der Wände. An der einen Seite steht meine Badewanne und an der anderen die Dusche. Man kann aus beiden direkt auf die kleine Straße vor meinem Haus sehen. Von außen ist natürlich nichts zu sehen und manchmal fühle ich mich schlecht, weil ich die Leute auf der Straße beobachte, sie mich aber nicht sehen können. 

Ich lege ein paar Handtücher bereit, öffne die gläserne Tür der Dusche und drehe das Wasser voll auf. Sofort rauscht das Wasser in großen Tropfen aus dem Duschkopf. Es fühlt sich jedes Mal an wie der warme Regen an einem Sommertag. Einladend und mit einem angedeutetem Diener, biete ich June den Platz unter der Dusche an. Sie grinst nur verlegen, schüttelt den Kopf, bewegt sich aber kein Stück. "Was?" frage ich und mache einen Schritt auf sie zu. "Ich habe viele Fragen." grinst sie jetzt noch breiter. "Ich nehme an, man kann mich von der Straße aus nicht sehen?" Sie legt den Kopf schief und schaut an mir vorbei. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. "Meinst du dann wäre es so ruhig auf dieser Straße? Keine Angst. Die Fenster sind foliert. Man kann zwar raus, aber nicht reingucken. Kann ich dir noch eine von deinen Fragen beantworten oder wollen wir erstmal duschen gehen?" Ihre Wangen nehmen wieder eine rote Farbe an und sie verschränkt die Arme vor ihrer nackten Brust. "Wie? Also, ähm... Du willst mit in die Dusche?" Wieder kaut sie auf ihrer Unterlippe und sieht dabei so unschuldig aus. Sie sollte das wirklich lassen, wenn sie in die Dusche will. Sonst schmeiße ich sie über meine Schulter und schleppe sie wie ein Höhlenmensch zurück in mein Bett. "June wir haben gerade ganz andere Sachen gemacht. Eine gemeinsame Dusche wirkt fast unschuldig." Ich lege meine Hand um das Kreuz an meiner Kette und drehe es zwischen Daumen und Zeigefinger. Irgendwie macht es mir Spaß June in Verlegenheit zu bringen und zu beobachten wie sich ihre Wangen in den verschiedensten Rottönen färben. "Harry." Ihre Stimme klingt warnend, aber ich ignoriere es und mache noch einen Schritt auf sie zu. Ich lasse es nicht zu, dass sie sich jetzt wieder zurück zieht. Nicht nach dem, was wir geteilt haben. 

Dicht vor ihr bleibe ich stehen und sie muss ihren Kopf in den Nacken legen um mir in die Augen zu sehen. Vorsichtig schiebe ich ihre Arme nach unten. "Es gibt wirklich keinen Grund, warum du dich verstecken musst. Wenn du nicht möchtest, dass ich mitkomme, sag es einfach. Aber verstecke dich nicht vor mir. Nie!" Ich drücke einen Kuss auf ihren Scheitel und will gerade an ihr vorbei, um das Badezimmer zu verlassen, da greift sie nach meiner Hand. "Warte." Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihr. "Sorry, es ist nur so ungewohnt." Ihr Daumen streicht sanft über meinen Handrücken. "Ist schon okay. Ich wollte dich nicht überrumpeln." Ich dachte, zwischen uns wäre es jetzt irgendwie anders, einfacher. Aber ich sollte vielleicht doch etwas vorsichtiger sein, es ist noch alles frisch und ich will es nicht kaputt machen. "Danke. Wirklich. Manchmal brauche ich einen Schubs, um aus meinem Schneckenhaus zu kommen. Und jetzt lass uns endlich duschen." Mit selbstbewussten Schritten geht sie Richtung Dusche und zieht mich hinterher. Diese June gefällt mir viel besser. 

Okay, es ist noch viel schöner als ich mir das Ganze gedacht habe. June, heißes Wasser, Dampf,  der Duft nach Vanille, glänzende Haut und dazu ihr Seufzen, das sie immer macht wenn ihr etwas gefällt. Sofort regt sich etwas in und an mir und ich bin froh, dass June mit dem Rücken zu mir steht. Ich gebe etwas Duschgel auf meine Hand und fange an ihr die Schultern zu massieren. Sie belohnt mich wieder mit einem wohligen tiefen Atemzug. "Gott, dass tut so gut. Ich hab gar nicht gemerkt, wie verspannt ich bin." Ich antworte nur mit einem "Mhh" da ich mehr nicht raus bekomme. Meine Hände gehen auf eine Reise, eine landet an ihrer Brust und mit der anderen, die auf ihrem Bauch ruht, drücke ich sie gegen mich. Sie lässt ihren Kopf gegen mich sinken und gibt mir so ihren Hals frei, den ich sofort anfange zu küssen. June schlingt Halt suchend ihren Arm um meinen Nacken und gräbt ihre Hand in meine Haare. Jetzt wo ich wieder gefallen an der Nähe zu einem anderen Menschen gefunden habe, werde ich es nicht so schnell wieder lassen. Wie konnte ich nur vergessen, wie gut es sich anfühlt. Haut an Haut. Ich schiebe meine Hand vom Bauch weiter nach unten zwischen ihre Beine. Sie reagiert sofort und öffnet sich für mich. Ihr Kopf rutscht an meiner Schulter etwas weiter nach unten. Ihre nassen Haare bleiben in dicken Strähnen an mir kleben und schlängeln sich um meine Schulter. June dreht ihren Kopf noch ein Stück und endlich finden sich unsere Lippen. Wir küssen uns mit so einer Sehnsucht, als wäre unser letzter Kuss Jahre her. 

Ihr leises Stöhnen, als ich mit meinen Fingern in sie eindringe, wird durch meinen Mund gedämpft. Der Griff in meinen Haaren wird fester. Ich merke wie ihre Beine zittern. Mein Arm schlingt sich um ihren Oberkörper, um ihr den fehlenden Halt zu geben. In einem quälend langsamen Tempo tauchen meine Finger immer wieder in sie ein und mein Daumen umkreist immer wieder ihre Knospe. Mit einem lauten Stöhnen schlingt sie ihren zweiten Arm auch um meinen Nacken und reibt ihr Hinterteil an meiner Erektion. Ich passe mich ihrem Tempo an und kann ein tiefes Stöhnen nicht unterdrücken. Auf einmal wird ihr Körper steif und sie stoppt ihre Bewegung. "Bist du sicher, dass uns keiner sieht?" Ihre Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern. Ich gucke an ihr vorbei und sehe sofort was sie meint. Ein paar junge Mädchen, mit Handys in der Hand, stehen auf dem Weg auf der anderen Straßenseite und fotografieren mein Haus. "Lass es uns herausfinden." Ich verlagere mein Gewicht und schiebe sie etwas nach vorne ohne mich von ihre zu lösen. Ihre Brüste und meine Arme berühren die kalte Scheibe. Irgendwie macht mich die Situation noch mehr an und ihr scheint es ähnlich zu gehen. Sie drückt sich wieder gegen meine Männlichkeit und bewegt ihren Körper sinnlich. Ab und zu quietscht unsere Haut an der Scheibe und ich bin mir nicht sicher, ob diese Geräusche vielleicht doch draußen zu hören sind.  

"Beweg dich nicht vom Fleck." flüstere ich ihr mit tiefer Stimme ins Ohr. Ich kann nicht warten bis wir wieder im Bett sind. Ich will sie jetzt und hier, aber nicht ohne auf unseren Schutz zu verzichten. Also öffne ich die Tür und gehe rüber zum Waschtisch, um ein Kondom aus dem Schrank zu hohlen. Ich reiße es mit den Zähnen auf und streife es mir sofort über. Einen Augenblick später, schließe ich die Glastür hinter mir und stehe wieder hinter June. Ihr Körper reagiert mit eine Gänsehaut auf meine Nähe. Ich werfe noch einmal einen prüfenden Blick über ihre Schulter. Noch immer stehen die Mädchen dort. Ihre Körpersprache hat sich allerdings nicht verändert, also scheint alles safe zu sein. "Dreh dich um und vergiss die Beiden. Sie sehen dich nicht." flüstere ich wieder in ihr Ohr. Ich sehe wie sie ihre Augen schließt und die Lippen aufeinander presst. Sie nickt und dreht sich zu mir um. Als sie die Augen aufschlägt, sind es meine Beine die wacklig werden. Diese Sehnsucht, die eben in unserem Kuss zu spüren war, ist nun deutlich zu sehen. Ich kann nicht anders, lege meine Hände auf ihre Pobacken, drücke sie fest an mich und küsse sie hart. Ihre Fingernägel graben sich in meine Schultern und ein Schauer läuft mir über den Rücken. Mit meinen Händen hebe ich sie Hoch und drücke ihren Rücken gegen die Scheibe. Sie schlingt ihre Beine um mich, greift mit ihrer Hand zwischen uns führt mich zu ihrer Mitte. Ungeduldig und fest dringe ich in sie ein. Immer und immer wieder. Schneller und härter und es dauert nicht lange, bis ich mich zu meinem Höhepunkt getrieben habe. Mit einem lauten Stöhnen komme ich so gewaltig, dass mir kurz schwarz vor Augen wird. Ich fühle mich nicht schlecht, dass ich nur an mich gedacht habe, aber ich brauchte es einfach.

 Um June kümmere ich mich gleich. 


Touchless \\Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt