Harry
Unangenehmes Schweigen macht sich breit. Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte. June kämpft. Ich sehe den inneren Kampf in ihren Augen. Bitte sprich mit mir. Ich kenne diesen Kampf von mir selbst. Ich habe ihn bisher immer verloren. Bitte June. Sprich mit mir. Langsam hebt sie ihren Kopf und sie schafft es mich anzugucken. "Harry das ist es nicht. Danke für deine Ehrlichkeit. Wirklich. Es gibt da etwas, was ich dir gerne erzählen möchte. Das fällt mir nicht leicht und ich habe bisher kaum darüber gesprochen. Ich habe letzte Woche etwas überreagiert und ich hoffe du kannst mich etwas verstehen, wenn ich dir alles erzählt habe. Es tut mir leid, dass ich mich das ganze Wochenende nicht gemeldet habe. Das war nicht fair, aber ich brauchte einfach etwas Zeit. Zeit für mich und meine Gefühle. Es kam alles wieder hoch und ich wusste einfach nicht wohin. Ich wollte dich nicht verletzten und dich auch nicht wegstoßen. Ich bin gut im zuhören, aber es fällt mir manchmal schwer über einige Dinge zu sprechen." Sie macht eine Pause und nippt an ihrer Tasse. Ihre Hände zittern. Gerne würde ich nach ihrer Hand greifen und sie einfach halten. Ihr zeigen, dass ich für sie da bin, so wie sie es für mich war, aber ich weiß nicht, ob sie es zulässt. Und ich weiß nicht, wie ich auf eine erneute Zurückweisung reagieren soll. Ich beschließe einfach nichts zu tun und halte mich an meinem Notizbuch fest.
"Ich war vor zwei Jahren verliebt. So richtig verliebt. Ich habe John auf einer Party kennengelernt. Es hat sofort gefunkt. Kennst du das? Wenn man einen Menschen trifft und man sofort auf einer Wellenlänge ist?" Ich nicke und muss sofort an Maze denken. "Wir haben den ganzen Abend gequatscht und getanzt und dann Nummern ausgetauscht. Nach einigen Dates war uns beiden klar, dass es was ernstes ist. Dachte ich. Ich war blind vor Liebe. Blind und naiv. John hat mir alles versprochen und ich dachte er ist es. Wir waren ein halbes Jahr zusammen. Alles hat sich richtig angefühlt. Er hat sich super mit meiner Familie und auch mit April verstanden. Es war uns richtig ernst und irgendwann wollten wir dann zusammen ziehen. Wir haben uns Wohnungen angeguckt und ich habe mein Wohnheimzimmer an der Uni gekündigt. Wir haben sogar vom Heiraten und von einer eigenen kleinen Familie gesprochen. Für mich war klar, dass er der Mann meines Lebens ist. Die Liebe meines Lebens. Harry ich war so blöd. So blind." Wieder macht sie eine Pause. Ich sehe wie sie mit den Tränen kämpft. Ich kann nicht anders, egal ob ich mit der Zurückweisung klar komme oder nicht. Ich will für sie da sein. Ich möchte ihr Halt geben. Ich rutsche etwas in ihre Richtung und verlasse meine sichere Ecke. Auch June hat ihre sichere Ecke verlassen und lässt mich direkt in ihr Herz gucken. Ich strecke meine Hand vorsichtig nach ihrer aus und lege sie auf ihre. Sie ist so kalt. Ich sehe wie meine Berührung eine Gänsehaut auf ihrem Unterarm auslöst. Auch mich lässt diese unschuldige Berührung erschaudern. Es fühlt sich gut an sie zu halten. Für sie da zu sein. Kaum merkbar nicke ich ihr zu und drücke leicht ihre Hand.
"ich saß auf gepackten Koffern. Am Wochenende sollte es endlich los gehen. Ich hatte den Vertrag für die Wohnung unterschrieben. Alles war gepackt. Noch eine Nacht schlafen und es sollte los gehen. Ein neuer Lebensabschnitt. Ein großer Schritt ins neue Leben. Ein Leben zu zweit. John hat die Nacht nicht bei mir geschlafen. Er wollte bei sich noch ein paar Sachen packen und wir wollten uns am nächsten Tag direkt an der Wohnung treffen. Am Morgen kamen meine Freunde früh, um beim Tragen zu helfen. Wir waren schnell fertig. Meine paar Sachen waren schnell eingeladen und ich schloss die Tür von meinem Zimmer ein letztes mal. Ich hatte ja auch nicht viel. Mein Zimmer im Wohnheim war komplett möbliert und meine paar Kartons passten in zwei Autos. Die Möbel die ich gekauft hatte sollten in den nächsten Tagen mit einer Spedition kommen. Mein gesamtes erspartes ist für die Einrichtung drauf gegangen. So schnell wollte ich eigentlich nicht aus dem Wohnheim ziehen. Ich wollte mein Studium eigentlich ohne Nebenjob zu Ende bringen und mich nur aufs Lernen konzentrieren. Durch John hatten sich meine Pläne, aber geändert und das war in diesem Augenblick genau das richtige für mich. Als er meinte er lässt mir freie Hand bei der Einrichtung und ich solle doch bitte das aussuchen, was mir gefällt, da hätte ich schon etwas merken müssen. Ich wusste, dass er aus keinem guten Elternhaus kommt und nicht viel übrig hat. Ich habe mir nichts dabei gedacht und habe alles bezahlt. Ich habe es nicht weiter hinterfragt. Er hat mir erzählt, dass er sein Studium nur durch ein Stipendium und durch einen Nebenjob bezahlen kann und ich habe ihm alles gelaubt." Sie stößt einen tiefen Seufzer aus und holt tief Luft. Ich drücke ihre kalte Hand fester.
"Harry es war alles gelogen. Er ist mit eingezogen. Wir haben zusammen Möbel aufgebaut und uns eingerichtet. Wir haben uns ein Bett geteilt. Wir haben uns eine Wohnung geteilt. Ich habe alles mit ihm geteilt. Wirklich alles. Ich habe hier angefangen zu arbeiten, um unsere Wohnung zu bezahlen, um den Kühlschrank zu füllen. Ich habe alles für ihn getan. Meine Noten wurden immer schlechter, ich musste immer mehr Schichten übernehmen. John war immer seltener zu Hause und ich war die meisten Abende alleine. Wir stritten immer häufiger. Ich hatte das Gefühl, dass ich die einzige bin, die etwas für unser Leben tut. Er war viel mit seinen Freunden unterwegs und blieb Nächtelang weg. An einem Samstag Morgen, als ich auf dem Weg ins Cafe war, habe ich ihn gesehen. Mit einer anderen. Sie hielten Händchen und saßen auf einer Bank in der Sonne. Ich dachte ich sehe nicht richtig. Weißt du, ich kann ziemlich aufbrausend sein und auch an diesem Tag konnte ich mich nicht zurück halten. Ich bin zu den beiden hin und habe eine riesen Szene gemacht. Ich habe ihn und auch sie aufs übelste beschimpft und kein gutes Haar an den beiden gelassen. Ich habe John gesagt, dass er sein Kram Abends abholen kann und ich ihn nie wieder sehen möchte. Abends stand er dann vor mir und fragt mich, was ich denn erwartet habe. Wer denn schon mit mir zusammen sein möchte. Das würde ja keiner aushalten. Er war von Anfang an nie ehrlich zu mir. Er hat mich von Anfang an betrogen. Meine erste große Liebe war einfach ein Arschloch." Eine Träne befreit sich aus ihrem Auge und rollt über ihre Wange. Ich bin so wütend. Wütend auf diesen Typen- Wütend wie er sie so verletzen konnte.
"Harry ich war gebrochen, ich war verletzt und ich habe mich geschämt. Ich will nicht mehr weinen. Er ist es nicht wert. Er ist es nicht wert, ihm noch eine Träne nachzuweinen. Aber ich bin kaputt, mein Herz ist Kaputt. Es ist zwei Jahre her und noch immer denke ich alle Typen sind wie er. Als du letzte Woche angerufen hast und ich Katharina gehört habe, dachte ich du wärst genauso. Es tut mir leid, dass ich dich nicht angehört habe und dich gleich verurteilt habe. Ich wollte das nicht." Sie legt ihre Hand auf meine und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin so wütend auf diesen Typen. "Ich kann verstehen wenn du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest." Sie drückt noch einmal meine Hand und will aufstehen. "Es ist nicht deine Schuld June. Ich danke dir, dass du so offen mit mir geredet hast und ich kann jetzt verstehen, warum du so reagiert hast, aber bitte stoße mich nicht noch einmal so weg. Du kannst doch mit mir reden. Ich möchte für dich da sein." Und das meine ich genau so, wie ich es gesagt habe.
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Touchless \\Harry Styles
Fiksi Penggemar*** Hände, überall sind Hände die nach mir greifen. Ich bekomme keine Luft, mein Herz rast, Schweiß steht mir auf der Stirn. Mir wird schwindelig und ich falle. Es stürzen dunkle Gestalten ohne Gesicht auf mich. Hände berühren mich und ich schreie...