Harry
Ich blieb noch zwei Tage bei meiner Mum. Zwei Tage in denen wir zusammen kochten, redeten und meine Psyche heilte. Doch ich muss zurück in mein Leben. Ich kann mich nicht ewig hier verstecken. Ich muss wieder meinen Platz einnehmen und weiter an mir und meiner Zukunft arbeiten. "Wie geht es jetzt weiter?" fragt meine Mum mit einem besorgten Blick. Wir stehen im Flur, meine gepackte Tasche liegt vor meinen Füßen und ich lege mir gerade meinen Mantel über den Arm. "Ich bin mir noch nicht sicher. Überleben und zurück ins Leben. Weitere regelmäßige Termine bei Lia. Langsam zurück in die Öffentlichkeit. Vielleicht treffe ich mich bald mit Niall. Er hat endlich eine Frau an seiner Seite und ich bin wirklich neugierig." Wir haben in letzer Zeit öfter telefoniert und er schwärmt in einer Tour von seiner Mary. Ich muss sie unbedingt kennen lernen. "Und June? Sie tut dir gut mein Schatz. Ich habe gesehen wie deine Augen leuchten, wenn sie dir schreibt oder du von ihr erzählst." Ihr besorgter Blick, weicht einem breiten Grinsen. Meine Mum hat wirklich eins der schönsten und ehrlichsten Lächeln die ich je gesehen habe. Wenn sie lächelt, ist es immer breit und erreicht immer ihre Augen, um die sich kleine Fältchen bilden. Ich breite meine Arme aus und drücke meine Mum fest. "Ich liebe dich Mum. Danke, dass ich hier sein durfte." Sie schiebt mich an den Oberarmen weg. "Spinn nicht. Es ist euer zu Hause. Deine Schwester und du seid hier immer willkommen. Tag und Nacht." Sie guckt mich mit einer Dringlichkeit an, die mir klar macht, dass sie es genauso meint, wie sie es gesagt hat.
***
Auf dem Weg nach London erledige ich ein paar Anrufe. Mit Jeff ist alles geklärt. Die Tour ist vorbereitet. Alle Termine stehen. Ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Demnächst stehen erstmal keine wichtigen Termine mehr an. Ich bin froh ihn zu haben und es beruhigt mich, dass alles geregelt ist. So habe ich Zeit mich auf alles kommende vorzubereiten und mich um meine Seele zu kümmern.
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Das große schwarze Tor zu meiner Einfahrt öffnet sich und ich parke meinen Wagen vor der Garage. Ich bin wieder in London. Ich stehe mit meiner Tasche in meinem Flur und irgendwie fühlt es sich komisch an hier zu sein. Die letzten Tage in Gesellschaft meiner Mum habe ich mich wohl gefühlt. Es war jemand da. Jemand mit dem ich reden konnte, dem ich vertrauen kann. Jetzt fühle ich mich einsam. Noch immer ist es schwer für mich alleine zu sein. Nach den Jahren unterwegs mit den Jungs, habe ich mich daran gewöhnt, dass immer jemand da ist. Ohne zu überlegen, ziehe ich mein Telefon aus der Tasche.
Ich bin wieder zu Hause.
H.Ich beschließe kurz unter die Dusche zu springen und mich frisch zu machen, in der Hoffnung die Einsamkeit von mir abzuwaschen. Auf dem Weg nach oben, schmeiße ich meine Tasche ins Ankleidezimmer, gehe ins Bad und drehe das Wasser an. Ich schlüpfe aus meiner Jeans und den Rest meiner Kleidung und werfe alles auf einen Haufen.
Das warme Wasser, welches mir ohne Pause über den Kopf läuft, entspannt meine Muskeln. Ich schließe meine Augen und lass meinen Kopf sinken. Junes Gesicht erscheint vor meinen geschlossenen Augen. Rote Wangen, glasige Augen, ihre geraden weißen Zähne knabbern an ihrer Unterlippe. Ihre Hand wandert zwischen ihre Beine. Sie fängt an sich selbst zu berühren und schaut mich dabei an. Ihr Rücken biegt sich durch und ich kann in meinen Gedanken ihr Stöhnen hören. Mein Atem geht schnell und ich bin erregt. Meine Hand wandert nach unten und schließt sich um meinen Schaft. Gott was ist nur los mit mir, was tue ich hier. Was macht sie mit mir? Ich muss mich an der Wand abstützen. Mein Atem geht schnell und unregelmäßig, meine Bewegung wird schneller und ich komme.Ich wische einmal über den beschlagenen Spiegel und ich traue mich kaum in meine eigenen Augen zu sehen. Emotionen rauschen durch meinen Körper. Ich schäme mich. Ich schäme mich nicht dafür, dass ich mich selbst befriedigt habe, sondern dass ich dabei an sie gedacht habe. Dabei schaffe ich es außerhalb meiner Gedanken nicht mal sie zu berühren ohne das ich Panik in mir ausbreitet. Erbärmlich Styles, wirklich erbärmlich. Zur Scham gesellt sich jetzt noch Wut. Keine gute Mischung. Ich muss schnell auf andere Gedanken kommen, um nicht weiter in diesen Strudel aus Emotionen zu fallen.
Mach was Styles, irgendwas. Ich ziehe mir eine graue Jogginghose und einen schwarzen Hoodie an. Auf Shorts und Socken verzichte ich. Bin eh zu Hause und habe nicht vor, das Haus heute noch einmal zu verlassen. Ich sammel meine Wäsche aus dem Bad ein, schmeiße sie die Treppe runter und mach mich daran, meine Tasche auszupacken. Die Klamotten aus der Tasche folgen der Wäsche aus dem Bad. Ich mag es nicht, Klamotten aus Taschen oder Koffern wieder in meinen Schrank zu packen. Ich muss sie immer waschen. Ich weiß, dass es nicht wirklich ökologisch ist, aber es fühlt sich einfach falsch an. Schmutzig. So wie du Styles. Ich verdrehe meine Augen. Meine innere Stimme quält mich, aber sie hat recht. Wäre ich nicht gerade duschen gewesen, hätte ich es jetzt getan.
Ich stehe im Wäschekeller und sortiere meine Wäsche zu zwei Haufen. Die helle Wäsche fliegt in die Waschmaschine. Mit etwas zu viel Kraft schmeiße ich die runde Tür zu und befülle das Fach mit Pulver und Weichspüler. Ich trete einen Schritt zurück, verschließe meine Arme vor der Brust und schaue der Waschmaschine bei der Arbeit zu. Das brummende Geräusch und die gleichmäßige Bewegung der Wäsche hinter der Scheibe beruhigen mich. Ich fahre mir einmal durchs noch nasse Haar und atme schnaufend aus. Ich bin wirklich einsam. Wenn mir die körperliche Nähe anderer nicht so viel Angst machen würde, würde ich sagen, dass mir auch diese Nähe fehlt. Wahrscheinlich stimmt es auch. Mir fehlt Nähe. Körperliche und seelische. Bin ich bereit dafür? Bereit für etwas neues?
Der Inhalt meines Kühlschranks frustriert mich und ich werfe die Tür wieder zu. Ich werde mir später einfach was zu essen bestellen und morgen einkaufen gehen. Gerade will ich wieder in den Keller in mein kleines Studio, als mich das Klingeln der Tür aus meinen Gedanken reißt. Es weiß eigentlich nur eine Person, dass ich hier bin. Ich schaue auf das kleine Display, welches mir ein Bild der Überwachungskamera am Eingang zeigt. Ein breites Grinsen bestehend aus geraden weißen Zähnen blickt mich an.
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Touchless \\Harry Styles
Fanfic*** Hände, überall sind Hände die nach mir greifen. Ich bekomme keine Luft, mein Herz rast, Schweiß steht mir auf der Stirn. Mir wird schwindelig und ich falle. Es stürzen dunkle Gestalten ohne Gesicht auf mich. Hände berühren mich und ich schreie...