Kapitel 3

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Samus Sicht

Auf der ganzen Fahrt nach Hause ging mir Jonne nicht aus dem Kopf, es tat mir im Herzen weh, dass sich Riku kein einziges mal bei ihm gemeldet hatte! Ich seufzte und war froh, dass die Kinder bei meiner Mutter bleiben konnten, Santtu würde Jonne bestimmt auf andere Gedanken bringen. "Samu, ist alles okay bei dir?" Kurz sah ich meine Frau an und nickte anschließend. "Bist du dir sicher?" Sie sah mich mit gerunzelter Stirn an. "Es ist wirklich alles in Ordnung, wieso fragst du?" "Weil du gerade an unserer Einfahrt vorbei gefahren bist!" Verwirrt sah ich aus dem Fenster und schlug mir im nächsten Moment meine Hand gegen die Stirn. "Paska..." Seija nahm meine Hand und sah mich direkt an. "Wegen Jonne stimmts?" Sofort fuhr ich rechts ran und sah meine Frau aus einer Mischung zwischen Traurigkeit und Wut an. "Mir tut es einfach weh, dass Riku sich nicht mehr um seinen Sohn kümmert, er hat ihn weder Besucht, noch hat Jonne zu seinem Geburtstag eine Karte oder ein Geschenk bekommen! Ich möchte diesen Kerl am liebsten suchen gehen und ihm kräftig eine ins Maul hauen!" Seija nahm erneut meine Hand und versuchte ihre Tränen zurück zu halten. "Ich weiß Samu und mir geht es da nicht anders, früher hat er seinen Sohn vergöttert und jetzt... Riku weiß wo wir wohnen und hätte Jonne zu jeder Zeit sehen und auch zu jeder Zeit abholen können!" Ich strich ihr über die Schulter und drückte sie an mich. "Ich bin froh, dass du für ihn da bist, auch wenn er nicht dein eigen Fleisch und Blut ist!" Ich hauchte meiner Frau einen Kuss auf die Stirn und sah sie an. "Du weißt das ich den kleinen schon immer wie meinen Sohn geliebt habe, auch als du noch mit Riku Verheiratet warst!" Seija sah mich an, nahm mein Gesicht in ihre Hände und gab mir einen Kuss. "Ich bin auch mega Happy, dass er mich Papa nennt!" Ich grinste meine Frau an und zog sie wieder zu mir ran.

Nach einer weile lösten wir uns voneinander, ich wendete das Auto und wir fuhren nach Hause. "Was machen wir heute noch, Mr. Haber?" Ich lächelte Seija an, parkte und stieg aus dem Auto. Sofort zog ich sie in meine Arme, als auch sie ausgestiegen war und begann ihren Hals zu küssen. "Mmmhhh..." Sie zog mich noch ein wenig mehr zu sich ran, ich wanderte mit meinen küssen vor bis zu ihrem Mund und lief langsam Richtung Haustür. Sie lachte, als ich ins stolpern geriet und sah mich an. "Wir sollten das Küssen nach drinnen verlegen, wenn wir nicht am Laufen sind." Ich sah ihr immer noch tief in die Augen und lächelte leicht. "Das schaffe ich aber nicht..." Ich legte meine Lippen wieder auf ihren Mund und zog sie näher zu mir ran. "Seija..." Erschrocken fuhren wir auseinander. "Riku?!" Sie blieb wie versteinert neben mir stehen und sah ihren Ex Mann mit weit aufgerissenen Augen an. "Was willst du hier?" Schützend legte ich ihr meinen Arm über die Schulter und funkelte Riku zornig an. "Mit euch reden... Ich... Es tut mir leid, wie das damals alles gelaufen ist..." Ich atmete hörbar aus und glaubte kein einziges Wort von dem, was er da eben gesagt hatte. "Riku, weißt du eigentlich wie weh du Jonne damit getan hast, als du einfach abgehauen bist? Von Michelle ganz zu schweigen, die übrigens auch ein Kind von dir hat!" Seija stand immer noch dicht neben mir. Ich war erstaunt, das sie mittlerweile viel stärker geworden ist, als noch vor neun Jahren! "Wo ist mein Sohn, kann ich ihn sprechen?" Riku machte einen Schritt auf uns zu, sofort versteinerte sich meine Miene, ich wusste wenn er noch etwas Näher kam, konnte ich für nichts garantieren. "Mein Sohn ist nicht da und langsam glaube ich, du solltest besser gehen!" Riku sah mich leicht geschockt an. "Riku, Samu hat recht du solltest wirklich gehen!" Seija blieb weiterhin neben mir stehen, ich konnte ihr anssehen das es ihr nicht ganz geheuer war, dass Riku vor ihr stand! "Jonne ist mein Sohn, ich bin sein Vater und ich möchte gerne mit ihm sprechen!" Riku funkelte uns zornig an, aber ich wusste wenn ich jetzt los legen würde, dann würde er nicht so einfach davon kommen. "Wenn Jonne Dein Sohn ist, wieso hast du dich dann neun Jahre nicht einmal bei ihm gemeldet? Wieso bist du nicht einmal an seinem Geburstag vorbei gekommen und hast ihn besucht? Noch nicht mal zu Weihnachten hast du dich sehen lassen!" Riku schnaubte und fuhr sich durch die Haare. "Das ist nicht so einfach zu erklären..." Er sah uns flehend an, aber Seija schüttelte den Kopf. "Wenn du nur ein halb so guter Vater wie Samu wärst, dann hättest du dich sehen lassen! Jonne hat seinen Vater gefunden und das bist nicht du!" Auch wenn ich mega stolz darauf war, dass Jonne mich Papa nannte hatte ich jetzt doch ein wenig Pammel das Riku jetzt komplett durch drehen würde! "Was soll das heißen?!" Riku kam noch ein wenig Näher, an seinem Blick konnte ich deutlich die Wut erkennen und schob Seija sofort hinter mich. "Jonne nennt mich seit seinem achten Lebensjahr Papa!" Ich sah Riku direkt in die Augen und hoffte, dass er unser Grundstück bald verlassen hatte.

Er begann auf und ab zu laufen, immer wieder funkelte er mich zornig an, ich wusste das er sich nicht geändert hatte und hatte Angst um meine Familie, wenn ich in Köln war! Ich habe es vorher schon gewusst, dass du mir meinen Sohn weg nehmen wolltest!" Seija lehnte ihren Kopf an meinen Rücken. "Jetzt geht das wieder los!" Murmelte sie leise. "Riku, du solltest jetzt wirklich gehen, oder ich rufe die Polizei!" Riku atmete tief durch, sah mich noch einmal an und lief mit schnellen Schritten vom Hof. Ich atmete erleichtert aus und drehte mich zu meiner Frau um, sie stand zitternd hinter mir und sah mich an. "Riku hat mir Angst gemacht, hast du gesehen wie er ausgesehen hat?!" Schützend legte ich ihr meine Arme über die Schulter und drückte sie fest an mich. "Sorry, aber so kenne ich ihn nicht... Er war mal mein bester Freund und jetzt sieht er aus, wie ein Landstreicher!" Seija drückte sich noch etwas mehr an mich, sah mich aber kurz darauf an. "Können wir rein gehen, ich habe doch ein wenig Angst hier draußen!" Ich küsste ihre Stirn und lief mit ihr anschließend ins Haus.

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