Kapitel 58

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Seijas Sicht

Am nächsten Morgen wurde ich durch die Übelkeit ziemlich früh wach, schnell sprang ich aus dem Bett und rannte ins Bad. Konnte es denn wirklich sein, dass ich schwanger war? Ich hatte doch erst zweimal mit Samu geschlafen! Ich drückte die Toilettenspülung und setzte mich auf den Rand der Badewanne. Was sollte ich nur tun? Seufzend stand ich auf und lief langsam in die Küche. "Hey Seija, wie geht es dir?" Liisa saß mit einer Tasse Kaffee am Tisch und sah mich unsicher an. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht!" Seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und sah meine Freundin an. "Wegen der Nachricht von Riku?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Nein, nicht deswegen, obwohl ich erst dachte, dass ich ... na ja, ich habe im ersten Moment gedacht, dass alles wieder hochkommt, aber das ist es nicht, ich meine, ich kann endlich wieder nach vorne blicken!" Liisa nahm meine Hand und lächelte mich an. "Es ist wegen meiner Übelkeit, sie will einfach nicht weggehen!" "Hast du mal daran gedacht, dass du schwanger sein könntest?" Sanna blieb neben mir stehen und sah mich breit grinsend an. "Aber wie?" Sanna holte sich eine Tasse aus dem Schrank und drehte sich zu mir um. "Na ja, weißt du, da ist ein Mann und eine Frau und ..." "Sanna, ich weiß, wie so was geht!" Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und seufzte. "Wie wäre es, wenn wir erst mal einen Schwangerschaftstest kaufen?" Ich schielte zu Liisa und zuckte mit den Schultern. "Mal eine andere Frage, wann hattest du zuletzt deine Periode gehabt?" Sanna stellte mir eine Tasse vor die Nase und setzte sich neben mich. "Jetzt, wo du es sagst, ich bin wirklich überfällig!" Ich ließ meinen Kopf wieder auf den Tisch sinken und schloss meine Augen. "Das heißt wohl, ich werde wieder Tante werden!" Leise seufzte ich und sah sie kurz darauf an. "Na erst mal abwarten, es kann ja auch stressbedingt sein, dass die Regel ausbleibt!" Liisa drückte leicht meine Schulter, was das ganze aber nicht gerade einfacher machte. "Ich wollte eigentlich keine Kinder mehr ..." Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und sah aus dem Fenster. "Wirst du es abtreiben, wenn du wirklich schwanger bist?" Entsetzt sah ich meine Schwägerin an und schüttelte den Kopf. "Das könnte ich nicht! Wenn es wirklich so ist, dann werde ich den kleinen Wurm genauso, wie meine anderen Kinder lieben!" Liisa drückte erneut meine Schulter und lächelte. "Seija sieh es als Neuanfang!" Ich nickte und strich sanft über meinen Bauch. "Dein Bruder wird sich freuen, wenn es wirklich so sein sollte!" "Worüber werde ich mich freuen?" Erschrocken sprang ich vom Stuhl auf und sah Samu direkt in die Augen. "Sorry, Kaunis, ich wollte dich nicht erschrecken! Also, worüber werde ich mich freuen?"
Nervös biss ich mir auf meine Lippen und sah Hilfe suchend zu meiner Schwägerin, sie lächelte und nickte mir aufmunternd zu. "Ich ... es ist ... Ich bin vielleicht schwanger!" Samu starrte mich mit offenem Mund an. "Sie weiß es aber erst, wenn sie einen Test gemacht hat und wenn sie beim Frauenarzt war!" Sanna stand auf und legte ihre Hand auf Samus Schulter. "Oh Seija!" Mein Mann zog mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. "Das ist endlich mal eine schöne Nachricht!" Er sah mich mit leuchtenden Augen an und im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinem Mund. "Wie gesagt, genau wissen wir es erst, wenn sie sich hat untersuchen lassen!" "Eigentlich weiß ich es schon, da es bei meinen anderen Kindern genauso war!" Ich sah Sanna an und legte meinen Kopf an Samus Brust. "Aber, bis jetzt hast du dich nur ein paar mal übergeben!" Sie sah mich verwirrt an, was mich kurz lachen ließ. "Ich kann ja schlecht durch das Haus laufen und rufen, meine Brust schmerzt und spannt!" Samu lachte und drückte mich noch etwas mehr an sich. "Tja, mein Bruder kann das ..." Sie setzte sich wieder auf einen Stuhl und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
Ich wurde von Samu noch eine Zeitlang festgehalten, bevor er mich an die Hand nahm und aus der Küche zog. Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an und setzte mich mit ihm zusammen auf die Couch. "Ist alles in Ordnung?" Er lächelte schwach und nickte. "Wenn du wirklich schwanger bist ... na ja", er fuhr sich nervös durch die Haare. "Samu, was ist los?" "Du hattest vor kurzen zu Jonne gesagt, dass du keine Kinder mehr haben möchtest!" Lächelnd legte ich meine Hand auf den Arm meines Mannes. "Ja, das habe ich gesagt, aber wenn ich jetzt wirklich schwanger bin, dann werde ich den kleinen behalten! Samu für mich wäre es jetzt schon Mord, wenn ich abtreiben würde!" Erleichtert fiel er mir um den Hals. "Ich werde dich natürlich wieder voll unterstützen!" Ich löste mich ein wenig von ihm und strich ihm zärtlich über die Wange. "Das weiß ich, das hast du bei den anderen Kindern ja auch gemacht! Aber erst mal werde ich einen Test machen!" Samus Augen leuchteten, als er nickte. "Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr!" Er küsste mich zärtlich auf den Mund, worauf ich ihn noch etwas mehr zu mir ran zog. "Ich liebe dich auch!" Flüsterte ich, als wir uns wieder voneinander lösten und Samu aufstand, um sich einen Kaffee zu machen.
Ich blieb noch eine Weile sitzen und sah aus dem Fenster, da war es das Leuchten in seinen Augen, was ich so lange vermisst hatte! Ich strich erneut über meinen Bauch und freute mich sehr, wenn es wirklich so sein sollte.

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