You are mine

Kapitel 75

Eves Sicht

Nach dem Essen räumte ich mit Sanna zusammen noch die Küche auf, bevor ich Sie darum bat, mit den Kleinen in den Garten zum Spielen zu gehen. Sie nickte, hob Aira auf ihre Arme und lief mit den Kits nach draußen. Schnell trocknete ich noch den Teller ab, bevor ich zu meinem Enkel ins Wohnzimmer lief. "Hey Jonne, könntest du mir eben kurz helfen?" Er nickte, schaltete das Fernsehen aus und folgte mir in die Küche. "Helle Schokolade oder Dunkle?" Fragte ich und stellte einen kleinen Korb auf die Küchen Insel, Jonne zuckte mit den Schultern. "Ich verstehe nicht!" Er sah mich mit gerunzelter Stirn an, was mich seufzen ließ. "Jonne es gibt da etwas, worüber ich gerne mit dir sprechen möchte!" Mein Enkel setzte sich an die Kücheninsel und seufzte leise. "Ich kann mir schon denken, worum es geht! Hat sich Paps bei dir beschwert?" Sofort setzte ich mich neben Jonne und sah ihn an. "Nein, aber deine Mutter macht sich Sorgen um dich, da du immer wieder diese Gedanken hast!" Ihm kamen die Tränen, sofort zog ich ihn in meine Arme und drückte ihn fest an mich. "Jonne auch, wenn du von außen wie Riku aussiehst, bist du vom Inneren her, genauso wie Samu!" Mein Enkel befreite sich aus meiner Umarmung und wischte sich seine Tränen aus dem Gesicht. "Das sagst du doch jetzt bestimmt nur so!" Ich schüttelte den Kopf und sah Jonne ernst an. "Jonne, du hast mehr von Samu als du denkst! Wenn du Mist baust, dann ..." "Dann schleime ich!" Unterbrach er mich, was mich kurz lachen ließ. "So wollte ich es jetzt nicht ausdrücken, aber ja, du schleimst und das macht Samu auch! Wenn du etwas haben möchtest, dann erinnerst du mich immer an ein kleines Kind und das kann dein Vater genauso gut!" Jonne lächelte schwach und sah mich direkt an. "Damals, als Samu noch klein war, hat er mir mal eine teure Vase zerbrochen, die ich in einem Schrank verstaut hatte! Er war drei Wochen das liebste Kind, hat sogar freiwillig für die Schule gelernt!" Jonne musste lachen, was mich ebenfalls lachen ließ. "Wie hast du es rausbekommen, dass die Vase kaputt war?" Mein Enkel sah mich gespannt an. "Ich habe den Schrank aufgeräumt und ein paar Scherben gefunden, Samu hat sich natürlich um Kopf und kragen geredet, von wegen ich soll mal seine Geschwister fragen, vielleicht war es einer von denen!" Jonne schüttelte den Kopf und atmete hörbar aus. "Ich habe ihm natürlich kein Wort geglaubt!" Ich zog meinen Enkel wieder in meine Arme, worauf ihm wieder neue Tränen kamen. "Wenn ich vor dem Spiegel stehe und das Gesicht sehe ... An manchen Tagen denke ich immer, dass du meine Geschwister mehr liebst, als mich ..." Mir brach es das Herz, dass er so etwas von mir dachte und doch drückte ich ihn noch ein wenig mehr an mich. "Jonne ich liebe dich genauso wie deine Geschwister, für mich warst du schon immer ein Haber und wirst auch immer ein Haber sein!" Jonne löste sich von mir und wischte sich seine Tränen aus dem Gesicht. "Wobei bemerkt kommen Mirja und Lenita vom Aussehen her nach deiner Mutter und ich liebe die beiden genauso!" Jonne lächelte schwach und nahm sich die dunkle Schokolade aus dem Korb. "Dunkle!" Lächelnd stand ich vom Stuhl auf. "Siehst du genau wie Samu!" Jonne lächelte, bevor er ebenfalls aufstand.
Ich holte die Lebensmittel aus dem Korb, während Jonne etwas Zucker in eine Schüssel schüttete. Er zuckte zusammen, als die Haustür laut krachend ins Schloss fiel und er die Hälfte davon auf dem Boden verteilte. "Man! Scheiße! Paska!" Seija kam in die Küche und sah ihren Sohn mit gerunzelter Stirn an. "Was soll die Sauerei?" Jonne biss sich auf die Lippe, aber ich legte ihm schützend meine Hand auf die Schulter. "Wenn mein Sohn endlich mal lernen würde, die Haustür leise zu schließen, dann würde so etwas nicht passieren!" Jonne strahlte mich an und nickte. "Genau!" Seija rollte mit den Augen und Samu zog sie grinsend in seine Arme. "Sorry, aber heute bin ich zu aufgeregt, um das zu können! Wir wissen nämlich, welches Geschlecht die Babys haben!" Jonne strahlte seine Eltern an und war genauso gespannt wie ich. "Ja, sag schon!" Samu schüttelte den Kopf, worauf ich ihn ziemlich empört ansah. "Was soll das denn jetzt heißen?!" "Das soll heißen, lasst euch überraschen!" Jonne musste lachen, was mich ziemlich verwirrte und ich mich erst mal hinsetzen musste. "Komm schon, Paps, du sagst es eh bald, kannst doch nichts für dich behalten!" Samu nahm seinen Sohn in einen Schwitzkasten und wuschelte ihm durch die Haare. "Du bist ganz schön frech für dein Alter!" Jonne versuchte sich zu befreien, was aber ziemlich schwierig war. Ich musste lachen, als es ihm endlich gelang und Samu ihm anschließend in den Garten folgte. "Die beiden!" Seija schüttelte den Kopf und sah mich müde an. "Du solltest dich ausruhen!" Ich strich ihr über den Arm, was sie kurz lächeln ließ. "Ich habe mit Jonne gesprochen, ich denke, er hat es jetzt verstanden, dass er zur Familie gehört!" Seija drückte dankbar meine Hand, bevor sie aufstand und die Treppe nach oben lief.
Kurz sah ich ihr nach und war schon ein wenig traurig, wenn ich wieder in Finnland war und meine Enkel so weit weg! Seufzend stand ich auf und lief zu den anderen in den Garten. "Hey Mama, wie war das Gespräch?" Sanna sah mich neugierig an. "Ich denke gut!" Kurz lächelte ich, aber meine Tochter kannte mich einfach zu gut. "Nicht jetzt!" Ich deutete mit dem Kopf Richtung Samu und sie verstand sofort.