Kapitel 22

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Sannas Sicht

Nachdem ich ein paar Sachen für die Kinder eingepackt und mich noch eine weile mit meinem Bruder unterhalten hatte, beschloss ich wieder nach Hause zu meiner Mutter zu fahren. In meinem Auto schüttelte ich den Kopf, es wollte mir einfach nicht in den Kopf gehen, was Riku mit Seija angestellt hatte! Wieso war Riku nur so ein Schwein geworden?! Ich wählte die Nummer von meiner Mutter und drückte auf den grünen Hörer, ein Glück hatte ich eine Freisprechanlage in meinem Auto. "Hallo Schätzchen, wie geht es deinem Bruder und vorallem wie geht es Seija?" Ich schnaubte und atmete sofort ein paar mal tief durch, bevor ich antwortete. "Du kennst doch Samu, er versucht das ganze einfach nur zu vergessen! Seija... Ich bin froh, dass die kleinen Momentan bei uns sind! Weißt du was dieses Schwein von Riku mit ihr gemacht hat?!" Ich versuchte ruhig zu reden, aber je mehr ich daüber nachdachte je mehr bekam ich Wut und könnte diesem Kerl einfach nur eine rein hauen. "Sanna würdest du bitte nicht so schreien!" Ich seufzte und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht. "Sorry, dass war keine Absicht..." Ich hörte meine Mutter am anderen Ende seufzen und kurz darauf eine Tür. "Sanna was ist passiert?!" Auch wenn ich ihr das nicht gerade am Telefon sagen wollte, war ich froh jetzt mit jemanden drüber reden zu können! "Riku hat Seija nicht nur Entführt... Er hat sie auch Vergewaltigt..." Meine Mutter brachte kein einziges Wort über ihre Lippen, solch eine Stille hatte ich von ihr schon lange nicht mehr erlebt. Es war ungewohnt, dass sie kein einziges Wort sprach. "Mum bist du noch dran?" Ich hatte Angst die Frage zu stellen, anders rum hätte ich bemerkt wenn das Gespräch beendet worden wäre. "Ja.. Ja ich bin noch dran!" Ich konnte an ihrer Stimme hören, dass sie am weinen war und verfluchte mich gerade Innerlich, dass ich mit dem Gespräch nicht gewartet hatte bis ich zu Hause war. "Samu und Seija suchen ein neues Haus, sie haben Angst gerade weil Riku weiß wo sie wohnen und Samu ja irgendwann wieder auf Tour ist!" Ich versuchte das Gespräch irgendwie wieder zum laufen zu bringen. "Ein Haus? Hier in der Nähe sind drei frei, ich schicke die Adresse gleich an deinen Bruder, vielleicht gefällt es ihm ja!" Kurz lächelte ich und war froh, dass ich bald zu Hause war. "Familie Haber wieder ganz dicht zusammen!" Murmelte ich und hoffte, dass eins der Häuser für meinen Bruder in Frage kam.

Nachdem wir fertig telefoniert hatten, hing ich wieder meinen Gedanken nach, Seija war wie eine Schwester für mich, schon alleine deswegen wollte ich ihr und ihrer Familie unbedingt helfen wieder nach vorne schauen zu können! Mein Bruder war doch der beste Freund von Riku wieso hatte er ihm das nur angetan? Er ist Seija doch fremd gegangen und nicht sie ihm! Ob er außer Michelle noch andere Frauen hatte, wenn er schon soweit geht, eine Frau zu Entführen?! Ich hatte so viele Fragen und hätte sie am liebsten auch beantwortet, aber ich hatte keine Lust diesem Schwein noch einmal vor die Augen zu treten! Er sollte in der Hölle schmoren und hoffentlich auch für sein restliches Leben im Knast! Ich bog in die Einfahrt, parkte und stieg aus. Kurz atmete ich tief durch, holte die Sachen vom Rücksitz und lief langsam Richtung Haus. "Tante Sanna du warst aber lange weg! Wie geht es Mama, ist sie immer noch so stark Erkältet?" Ich stellte die Sachen ab und hob Aira auf meine Arme. "Leider ja, aber ich soll dich ganz lieb von ihr grüßen und dich ganz fest von ihr knuddeln!" Ich drückte die kleine an mich und war den Tränen erneut nahe, ich hasste es wenn ich die kleinen anlügen musste, aber konnte man ihnen die Warheit sagen? Mirja würde es verstehen, aber was ist mit Aira und Lenita? "Tante Sanna du erdrückst mich..." Erschrocken ließ ich sie los und sah sie an. "Das wollte ich nicht, was hältst du davon wenn ich dir eine schöne heiße Tasse Kakao mache?" Sie lachte und deutete mit ihrem kleinen Finger Richtung Küche. "Oma macht schon welchen für uns, aber darf ich stattdesses ein Nutella Brot haben?" Ich lachte kurz und schüttelte den Kopf. "Deine Mama wäre von dieser Idee gar nicht begeistert!" Ich lief in die Küche und sah meine Mutter unsicher an. "Aber Mama muss es ja nicht erfahren!" Ich musste erneut lachen, was auch meine Mutter zum lachen brachte. "Die kleine kommt eindeutig nach deinem Bruder!" Ich setzte die Kleine auf der Küchen Insel ab und holte das Glas Nutella aus dem Schrank. "Na gut, jeder darf ein Brot mit Nutella haben!" Die Kinder jubelten und standen sofort bei der Insel, sie hatten es Momentan sowieso schon so schwer, wieso konnte man ihnen dann keine Freude machen.

Während ich die Brote fertig machte, sah ich immer wieder zu meiner Mutter, sie stand am Fenster und Blickte in die Ferne. "Was haltet ihr davon, wenn ihr mit euren Broten ins Wohzimmer geht und ein wenig Fernsehen schaut?" Die Kinder nickten, Aira sprang von der Insel und rannte sofort los. "Hattest du Samu die Adressen geschickt?" Ich stellte das Nutella wieder in den Schrank und lief zu meiner Mutter. "Ja, ich habe sie an alle drei geschickt! Sanna ich begreife es einfach nicht, dieser Kerl war so oft in meinem Haus und ich habe nicht gemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmt!" Ich legte meiner Mutter meinen Arm über die Schulter und zog sie zu mir ran. "Mama bitte mach dir keine Vorwürfe, wir haben es schließlich alle nicht bemerkt!" Sie lächelte schwach und sah mich anschließend an. "Wie geht es Jonne, er muss doch auch einen Schock gehabt haben?!" Ich zuckte mit den Schultern, da ich es nicht so wirklich wusste. "Das kann ich dir leider nicht beantworten, Michelle hat ihm heute seinen Halbbruder vorgestellt und da waren die beiden eher anderweitig beschäftigt!" Meine Mutter lächelte und nickte. "Die beiden haben sich bestimmt eine Menge zu erzählen!" Ich seufzte und lehnte meinen Kopf an den meiner Mutter. "Wir müssen den beiden einfach so gut helfen, wie es nur geht!" "Das werden wir auch tun!" Meine Mutter nahm meine Hand und drückte diese kurz.

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